Der neunte Saisonlauf der Formel 1 stand ganz im Zeichen von Valtteri Bottas. Am Samstag fuhr der Finne in 1:04.251 Minuten seine zweite Formel 1-Pole Position ein und das standesgemäß mit der schnellsten Runde, die jemals auf der steirischen Strecke gefahren wurde. Für das Team war es die siebte Saison-Pole im neunten Rennen. Genauso sollte es am Sonntag weitergehen: Valtteri legte mit einer Reaktionszeit von 0,201 Sekunden einen absoluten Raketenstart hin besser geht es nicht. Am Ende überquerte Valtteri in einem spannenden Finish die Ziellinie mit 0,658 Sekunden Vorsprung auf den Zweiten Sebastian Vettel. Sein zweiter Grand Prix-Sieg brachte dabei ein gewisses Déjà-vu mit sich: Schon bei Valtteris Debütsieg in Sotschi kreuzte er die Linie vor seinem Verfolger Vettel damals mit 0,617 Sekunden Vorsprung. Der Finne mag es anscheinend knapp! Für das Team war es der vierte Erfolg hintereinander in Spielberg: 2014 und 2015 hieß der Sieger Nico Rosberg, 2016 Lewis Hamilton und nun Valtteri Bottas. Die schnellste Rennrunde ging in 1:07.411 Minuten übrigens an Lewis, der auf seiner Aufholjagd alles aus seinem Silberpfeil herausholte.
Home of British Motor Racing: Nur wenige Tage nach dem neunten Saisonlauf in der Steiermark geht es für das Team am kommenden Wochenende schon zum nächsten Einsatz dem Heimrennen in Silverstone. Der Großbritannien Grand Prix in unmittelbarer Nähe zu den beiden Werken in Brackley und Brixworth brachte den Silberpfeilen in den vergangenen Jahren viel Glück: Vier Mal in Folge stand ein Fahrer des Teams auf dem obersten Podestplatz. 2013 gewann Nico Rosberg auf dem altehrwürdigen Kurs in Silverstone, in den vergangenen drei Jahren war jeweils Lokalmatador Lewis Hamilton siegreich. Insgesamt hat Lewis schon vier Mal seinen Heim-Grand Prix gewinnen können, sechs Mal stand er auf dem Podium. Neun Siege, zehn Pole Positions und 24 Podestplätze gehen auf das Konto von Fahrzeugen mit Mercedes-Power.
Sieg und Platz zwei in der Australian GT Championship: In Down Under standen am vergangenen Wochenende drei Rennen auf dem Townsville Street Circuit an. Max Twigg (AUS) konnte im dritten Lauf einen Sieg auf dem 2,85 Kilometer langen Kurs feiern. Von Startposition acht setzte sich der Pilot von Scott Taylor Motorsport im Mercedes-AMG GT3 #8 nach dem Boxenstopp an die Spitze und fuhr das Rennen mit 2,4 Sekunden Vorsprung souverän zu Ende. Bereits im ersten Rennen am Samstag sicherte sich Teambesitzer und Fahrer Scott Taylor (AUS) im Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer 222 den zweiten Platz, nach einer starken Aufholjagd von Rang zwölf. Das nächste und finale Saisonevent der Australian GT Championship Sprintserie findet am 15. September auf dem Sandown Raceway statt.
3 Fragen an Stefan Wendl
Stefan, in den vergangen Jahren warst du bereits maßgeblich an der Entwicklung des Mercedes-AMG GT3 beteiligt. Seit kurzem bist du der neue Leiter des Mercedes-AMG Customer Racing Programms. Wie sehen Deine Aufgaben in dieser Funktion aus?
Stefan Wendl: Die neue Funktion erweitert meine Aufgabenbereiche nun bis hin zu jedem kleinen Detail unseres Customer Racing Programms. Dazu gehört die Planung von konkreten Renneinsätzen ebenso wie die grundlegende strategische Ausrichtung. Wo wollen wir hin mit dem Programm, wie können wir es weiterentwickeln, wie stellen wir uns dazu auf? Solche Fragen bilden jetzt einen wichtigen Teil meiner Arbeit. Dazu gehören auch personelle Themen, zum Beispiel mit welchen Fahrern oder Teams wir zusammenarbeiten. Durch meine bisherige Arbeit für den Kundensport bin ich da schon sehr tief im Thema und habe einen guten Draht zu allen Abteilungen. Ich hoffe sehr, dass mir die neue Aufgabe auch noch genug Zeit lässt, um so oft wie möglich an der Strecke zu sein und unsere Teams mit meiner Erfahrung entsprechend zu unterstützen.
Wie fällt deine sportliche Halbzeitbilanz aus Kundensportsicht aus?
Stefan Wendl: Sehr positiv. Hervorzuheben ist unser erfolgreicher Einstieg in den US-Markt. Auf Anhieb konnten wir da eine Reihe von Podiumsergebnissen in der IMSA WeatherTech SportsCar Championship und in der Pirelli World Challenge einfahren. Unsere Customer Teams liegen dort in diversen Meisterschaftswertungen sehr gut im Rennen. Ähnlich vielversprechend ist die Situation in der Blancpain GT Series und in der japanischen Super GT300. In beiden Meisterschaften kämpfen unsere Customer Teams um die Titel. Beim Saisonhighlight, dem 24-Stunden-Rennen Nürburgring, konnten wir unseren Vorjahreserfolg nicht wiederholen, was letztlich abzusehen war: Wenn man einen historischen Vierfachsieg feiert, ist es nahezu unmöglich, das zu wiederholen oder gar noch zu toppen. Trotzdem haben alle ihr Bestes gegeben und ich bin mir sicher, dass wir 2018 gestärkt an den Nürburgring zurückkehren werden.
Auf welche Highlights dürfen wir uns in der zweiten Saisonhälfte freuen?
Stefan Wendl: Die zweite Saisonhälfte startet mit dem weltweiten GT3-Highlight in Spa-Francorchamps. Das 24-Stunden-Rennen in den Ardennen ist für Mercedes-AMG immer ein besonderes Event, denn hier hat 1971 der Mythos der Rennsport-Marke AMG seinen Anfang genommen. Dieses Jahr feiern wir unser 50-jähriges Markenjubiläum und da käme uns so ein Sieg in Spa natürlich sehr gelegen. Zumal wir vergangenes Jahr mit dem zweiten Platz den Gesamtsieg knapp verpasst haben, ist da also noch eine Rechnung offen. Nicht nur in den USA können unsere Customer noch um den Meisterschaftstitel mitfahren. Es bleibt also noch sehr spannend. Und zudem wird man gegen Ende des Jahres ein neues Mitglied unserer Customer Racing Familie auf den Rennstrecken seine Runden drehen sehen.