General Motors setzt den Ausbau seiner weltweit größten Marke
Chevrolet konsequent fort. Nach Nord- und Südamerika und Asien, sowie Zentral- und Osteuropa, geht die traditionsreiche Mehrwertmarke nun auch in Westeuropa mit Fahrzeugen der koreanischen GM-Tochter GM Daewoo an den Start. Über diese Entscheidung informierte der größte Automobilhersteller der Welt die Öffentlichkeit am 16. September.
Jetzt präsentiert Chevrolet drei neue Modelle und Studien auf dem Pariser Autosalon (25. September bis 10. Oktober) und setzt damit ein erstes Zeichen für die aussichtsreiche Zukunft der Marke in Europa. "Der Ausbau unseres Produktportfolios macht deutlich, dass wir die Wachstumschancen mit Chevrolet entschlossen nutzen wollen", erläutert Erhard L. Spranger, designierter Geschäftsführer von Chevrolet Europe. "Der sportliche Kalos Dreitürer und die Showcars S3X sowie M3X geben einen Hinweis darauf, was Chevrolet-Kunden in den nächsten Jahren von uns erwarten dürfen."
Sportliche neue Karosserievariante: Der Chevrolet Kalos Dreitürer
Der populäre frontgetriebene Kalos Fünftürer bekommt bald Verstärkung: Auf dem Automobilsalon in Paris debütiert die dreitürige Modellvariante. Zu den Händlern rollt dieser sportliche Kompakte bereits ab Februar 2005.
Der neue Chevrolet Kalos (Länge/Breite/Höhe: 3.880/1.670/1.495 Millimeter) besitzt ein noch dynamischeres Design als sein fünftüriger Modellbruder. Geprägt wird der sportliche Auftritt von zahlreichen Details wie aerodynamisch optimierten Anbauteilen an Front und Heck, modifizierten Stoßfängern sowie markanten Beplankungen an den Seitenschwellern. Frisch und modern präsentiert sich ebenso der Innenraum. Zusätzliche Verstaumöglichkeiten und ein im Zwei-Farben-Look gehaltenes Armaturenbrett zählen zu den wesentlichen Neuerungen.
Erhältlich ist der Dreitürer mit insgesamt drei sparsamen Vierzylinder-Aggregaten. Ihr Leistungsspektrum reicht vom 1,2-Liter-Benziner mit 53 kW/72 PS über einen 1,4-Liter mit 61 kW/83 PS bis zurnoch temperamentvolleren 1,4-Liter Version mit 16 Ventilen und 69 kW/94 PS. Mit diesem wird der dreitürige Chevrolet Kalos naturgemäß seinem sportlichen Outfit am deutlichsten gerecht: Er beschleunigt in 11,1 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 km/h und erreicht respektable 176 km/h Höchstgeschwindigkeit. An der Tankstelle macht er dennoch Freude, denn mit einem Durchschnittsverbrauch von 7,0 Litern auf 100 Kilometer ist die Reichweite des 45-Liter-Tanks erst nach 642 Kilometern erschöpft.
Mit einem aktuellen Anteil von rund 42 Prozent an den europaweiten Verkaufszahlen hat sich der vor zwei Jahren vorgestellte Kalos zum wichtigsten Modell in der Palette von GM Daewoo in Westeuropa und Chevrolet in Zentral- und Osteuropa entwickelt - im ersten Halbjahr entschieden sich in Europa rund 40.000 Käuferinnen und Käufer für den kompakten Fünftürer. Auch in den USA war das unter dem Namen Chevrolet Aveo seit vergangenem Jahr angebotene Modell sehr erfolgreich: Hier entschieden sich rund 21.000 Kunden für den Wagen, er erreichte in seiner Klasse damit den zweiten Platz.
Muskulös und markant: Geländewagen-Studie S3X mit sieben Sitzen
So wie der Kalos vor zwei Jahren das Comeback des koreanischen Herstellers einleitete, ist das Showcar Chevrolet S3X der Vorbote einer neuen Ära - für Chevrolet in Europa und für das gerade erst zwei Jahre alte Unternehmen GM Daewoo Auto & Technology Co. (GM DAT) in Südkorea. Durch den Einsatz von umweltfreundlicher Hybrid-Technologie gibt der S3X einen ersten Einblick in das Potential zukünftiger Antriebssysteme. Wenn die Serienvariante des Konzeptfahrzeugs 2006 in Serie geht, wird sie der erste Chevrolet mit Dieselantrieb in Europa sein. Und es wird das erste Fahrzeug sein, dessen Design und Technik komplett nach der Neugründung von GM DAT entwickelt wurde.
Der S3X (Länge/Breite/Höhe: 4639/1848/1722 Millimeter) gibt einen ersten Eindruck der zukünftigen Chevrolet-Formensprache: Kraftvoll ausgestellte Radhäuser, ausgefüllt von großen 20-Zoll-Rädern, auffällige Metalleinsätze in Front- und Heck-Stoßfängern, horizontale Belüftungsöffnungen in den Kotflügeln und juwelenartige Frontscheinwerfer, bei denen die Lichtablenkung durch zylindrische Prismen erfolgt. Offen wie geschlossen sorgt das große Lamellen-Glasdach für eine helle, großzügige Atmosphäre im Innenraum des S3X. Darüber hinaus ist das Chevrolet-Showcar praktisch: Die Heckscheibe lässt sich separat öffnen, sodass der Gepäckraum bequem zugänglich ist, ohne extra die Heckklappe öffnen zu müssen.
Außerdem bietet die Studie S3X trotz der kompakten Abmessungen dank eines langen Radstands von rund 2,70 Metern Platz für drei Sitzreihen und damit sieben Passagiere. Das Design des Innenraums bestimmt die ungewöhnliche Mischung aus Echtholz und Metall. Das breite Infotainment-Angebot - unter anderem ist der Chevrolet S3X mit einem DVD-basierten Navigationssystem ausgestattet - wird übersichtlich auf einem 18 Zentimeter großen Monitor angezeigt.
Frech und flott: Kleinwagen-Studie M3X
Mit dem Showcar M3X zeichnet Chevrolet den Weg für die nächste Generation des beliebten Kleinwagens Matiz vor, die im Frühjahr 2005 auf den europäischen Markt kommt. Ein besonders auffälliges Detail des Konzeptautos ist das Design der runden LED-Frontscheinwerfer, das seine formale Entsprechung in den ebenfalls runden Heckleuchten findet. Insgesamt wirkt der M3X sehr dynamisch -ein Verdienst der Kombination von kurzen Karosserieüberhängen, der seitlich stark ansteigenden Karosserieschulter sowie der pfeilförmigen Sicken in der Motorhaube. Ein Dachspoiler unterstreicht den sportlichen Look ebenso wie der mittig angeordnete Doppel-Auspuff und die großen 16-Zoll-Leichtmetallräder im Doppelspeichen-Design. Die Seitenblinker sind unterhalb der Frontscheinwerfer platziert sowie, zur zusätzlichen Sicherheit, in den Außenspiegeln untergebracht.
Für viel Licht im Interieur sorgt das große Glas-Panoramadach, das sich bis zur Hälfte nach hinten schieben lässt und so eine besonders effiziente Versorgung mit Frischluft garantiert. Zugleich gibt es den Blick frei auf den geräumigen Innenraum, der bei der Studie vom blauen Stoff und Metall-Applikationen an Schalthebel, Lenkrad und Luftausströmern doMINIert wird.
Dass der kompakte Stadtflitzer trotz seiner extrem Parklücken-tauglichen Abmessungen - er ist nur rund 3,5 Meter lang und 1,5 Meter breit - dennoch viel Innenraum bietet, verdankt er seiner vergleichsweise großen Höhe von 1,50 Meter und dem für die Fahrzeugklasse überdurchschnittlichen Radstand von knapp 2,35 Metern. So kommen dank der hohen Sitzposition auch vier Erwachsene durchaus kommod im M3X unter. Mit der Dachreling besitzt das Konzeptauto eine zusätzliche Aufbewahrungsmöglichkeit für Gepäck. Die Reling betont nicht nur den sportlichen Auftritt, sondern bietet auch optimale Voraussetzungen für die Montage von Trägersystemen. Der Antrieb jedenfalls wird auch bei voller Beladung des M3X gut zu Recht kommen: Sein laufruhiger und sparsamer 1,0-Liter-Vierzylinder leistet 47 kW/64 PS bei 5.400 min-1 und ist so gut für eine Höchstgeschwindigkeit jenseits der 150 km/h.
Chevrolet wurde 1911 gegründet, gehört seit 1918 zu General Motors und ist heute eine der volumenstärksten Automobilmarken überhaupt: Insgesamt 3,6 Millionen Chevrolet-Modelle wurden allein 2003 in über 70 Ländern der Erde verkauft. Die Marke mit der "Bowtie" (Fliege) im Logo hat europäische Wurzeln: Ihr Namensgeber, der Rennfahrer und Automobilkonstrukteur Louis Chevrolet (1878 - 1941) war ein gebürtiger Schweizer.