Die Langstreckenrallye Allgäu-Orient 2017 ging nach 6.000 harten und staubigen Kilometern am Samstag, 27. Mai 2017, in der Wüste Jordaniens zu Ende. Drei abenteuerliche Wochen liegen hinter dem Team "5ever" und ihren drei
BMW 520i touring der Baureihe E34. Von Wind und Regen, Hitze und Wüstensand über Schotter, Schlamm und Flussdurchfahrten war alles dabei. Doch auch Reifenpannen und kleinere wie größere Defekte gehörten dazu und verlangten vom Team Durchhaltevermögen und gute Nerven.
Der BMW 520i touring als perfekter Partner für eines der letzten großen automobilen Abenteuer
Die Allgäu-Orient Rallye ist eine der weitesten Langstreckenrallyes der Welt. Die Bedingungen sind hart, und sie folgen konsequent der maximalen Kostendämpfung: Kein Auto jünger als zwanzig Jahre oder teurer als 1.111 Euro. Das Team "5ever" entscheidet sich für den BMW 520i touring der Modellreihe E34, denn er gilt mit seinem drehmomentstarken Sechszylinder und 150 PS als sehr robust und langstreckentauglich. Aufgrund der Vielzahl günstiger Angebote am Markt ist er die perfekte Wahl für eine solche Rallye. Der erste BMW 5er Touring (E34) erschien 1991 und positionierte sich sofort als innovatives Hightech-Fahrzeug im Segment der oberen Mittelklasse. Damit folgte nach dem BMW 3er Touring (E30) im Jahr 1987 der zweite BMW Touring und etablierte damit eine einzigartige Kombination aus Dynamik, innovativer Technik und Platzangebot am Markt. Er überzeugte durch harmonisches und sportliches Design, hohe Karosseriesteifigkeit und viele clevere Detaillösungen. Die BMW Group unterstützt das junge Team bereits bei der Suche und der technischen Vorbereitung sowie mit einem Fahrertraining der besonderen Art unter Leitung des zweimaligen DTM-Champion Marco Wittmann.
Start im Allgäu bei Dauerregen und Kälte
Bei heftigem Dauerregen ging es am 07. Mai in Oberstaufen im Allgäu los. Motiviert und gut vorbereitet startete das Team "5ever", sechs junge Freunde, die sich bereits lange kennen. Initiatorin Julia Hiltrop (32) und Organisator Adil Sbai (31) hatten die Idee, Sofia "Soffa" Wieczorek (26), Sebastian "Basti" Schulz (30), Andreas Zachai (28) und Regina Herz (29) schlossen sich begeistert an. Flott ging es über Österreich nach Ungarn und von dort weiter nach Serbien.
BMW Pannendienst im Nirgendwo
Kurz vor der türkischen Grenze gab es die ersten Probleme. Doch die beiden BMW Mechaniker von Borusan Oto brauchten gerade mal zwei Stunden, um mit ihrem BMW X3 vor Ort zu sein. Da sie schon mal da waren, halfen sie gleich noch zwei weiteren Teams. Weiter ging es über den Bosporus nach Kleinasien, wo sich ein Auswahlteam der Rallyeteilnehmer mit den Senioren der türkischen Nationalmannschaft bei einem Fußballspiel messen musste. Immerhin gelang ein Sieg und 5ever Teammitglied Basti konnte ein Tor zum 3:1 Sieg beisteuern.
Verschleißfördernd war das Rennen auf einem ehemaligen Militärgelände bei Ankara. Nach klassischem Le Mans-Start wurde den voll beladenen Rallyeautos nichts geschenkt und es sprang immerhin Platz 5 für das Team "5ever" heraus. Spätere Motorprobleme, die einen der drei BMW 5er Touring im türkischen Denizli ereilten, dämpften die große Euphorie zunächst. Aber die Hilfe von BMW Öztürk war überwältigend. Über Nacht zauberten die Mechaniker den BMW 5er Touring zurück auf die Straße und das Team "5ever" konnte weiter kreuz und quer durch die Türkei fahren. Die Straßen waren jetzt fast immer steinig, steil und einsam, aber dafür kamen sie an Orte, die kaum ein Tourist je kennenlernt.
Die Wüste lebt
Nach Israel ging es mit dem Flugzeug, die Autos fuhren separat mit der Fähre. In Haifa stiegen die Teams wieder ein. In Jaffa wurde ein Anlasser repariert, obwohl sich immer Leute fanden, die gerne anschieben halfen. Hier besuchten Regina und Andi eine Schule, die allen Konfessionen offensteht und verteilten Geschenke an die Kinder. Denn auch das will die Allgäu-Orient Rallye sein, eine Brücke zu anderen Kulturen, die Menschen einander näher zusammenbringt. Im Konvoi reiste das gesamte Feld auch zum Grabmal David Ben-Gurions, Mitbegründer des Staates Israel. Über einen Stopp am Toten Meer ging es nach Jerusalem, von dort dann durch die Negev Wüste und das Wadi Rum. 3.000 Kilometer und das jetzt immer Pannenfrei.
Fazit
Von Anfang an war klar, dass es hart werden würde. Umso größer ist die Freude des Teams "5ever" über den 2. Platz in der Gesamtwertung, knapp vorbei am Hauptgewinn, einem ausgewachsenen Kamel. Die drei staubbedeckten BMW 5er Touring haben ihre Langstreckentauglichkeit eindrucksvoll unter Beweis gestellt und sind dabei allen längst ans Herz gewachsen. Jetzt heißt es dennoch Abschied von ihnen nehmen. Alle Autos werden vor Ort zerlegt und die Einzelteile verkauft. Der Erlös fließt als Spende komplett in mehrere Hilfsprojekte. Die Rückreise findet bequem im Flugzeug statt. Ein einzigartiges Abenteuer ist zu Ende.