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Volkswagen Konzern ist in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres in einem anspruchsvollen Markt- und Wettbewerbsumfeld erfolgreich in das Geschäftsjahr 2017 gestartet. Der Konzernumsatz stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 10,3 Prozent auf 56,2 Milliarden Euro. Auch das Operative Ergebnis lag im 1. Quartal mit 4,4 Milliarden Euro deutlich über den Erwartungen. Das entspricht einer operativen Rendite von 7,8 Prozent, nach 6,1 Prozent im 1. Quartal des Vorjahres (alle Vergleichswerte Vorjahr vor Sondereinflüssen). Für das starke Ergebnis sorgte neben Volumen- und Mixeffekten, positiven Wechselkurseffekten und Produktkostenoptimierungen insbesondere auch ein besseres Ergebnis der Marke
Volkswagen, das rund 0,9 Milliarden Euro erreichte. Andere Marken des Konzerns trugen ebenso zu dem sehr guten Quartalsergebnis bei.
"Die gute Entwicklung der Konzernmarken, die Einführung neuer, überzeugender Produkte und ein solides Ergebnisniveau in Westeuropa haben sich positiv auf unsere Quartalszahlen ausgewirkt", kommentierte Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Aktiengesellschaft, das Zwischenergebnis. "Darüber hinaus macht sich bezahlt, dass wir überall im Unternehmen an mehr Effizienz und Produktivität arbeiten", so Müller weiter. "Die heute vorgelegten starken Ergebnisse machen uns Mut. Und sie bestärken uns, den mit TOGETHER Strategie 2025 eingeschlagenen Weg weiter zu gehen."
Nicht im Umsatz und im Operativen Ergebnis des Konzerns enthalten ist das Geschäft der chinesischen Joint Ventures, das At Equity im Finanzergebnis bilanziert wird. In den ersten drei Monaten belief sich deren anteiliges Operative Ergebnis auf 1,1 (1,2) Milliarden Euro. Das Finanzergebnis des Konzerns stieg um 0,5 Milliarden auf 0,3 Milliarden Euro. Vor Steuern erzielte der Volkswagen Konzern ein Ergebnis von 4,6 (3,2) Milliarden Euro, die Vorsteuerrendite stieg von 6,3 auf 8,2 Prozent. Nach Steuern betrug der Konzerngewinn in den ersten drei Monaten 3,4 (2,4) Milliarden Euro.
Netto-Liquidität robust
Die Sachinvestitionen im Automobilbereich gingen gegenüber dem Vorjahr um 13,2 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro zurück, die Sachinvestitionsquote sank auch aufgrund der gestiegenen Umsatzerlöse auf 3,8 (4,9) Prozent. Die Investitionen flossen vornehmlich in Fertigungsstandorte und in neue Modelle sowie in die ökologische Ausrichtung der Modellpalette, die Elektrifizierung des Antriebsstrangs und in die modularen Baukästen.
Mit minus 2,6 Milliarden Euro lag der Netto-Cash-flow des Konzernbereichs Automobile bedingt durch die Mittelabflüsse aus der Dieselthematik in den ersten drei Monaten 2017 um 3,9 Milliarden Euro unter dem Vergleichswert des Vorjahrs. Die Netto-Liquidität im Automobilbereich lag Ende März 2017 bei 23,6 Milliarden Euro und damit weiter auf einem robusten Niveau.
"Das Quartalsergebnis ist ein weiterer Beleg, dass unser Konzern eine solide finanzielle Basis hat", sagte Frank Witter, Konzernvorstand für Finanzen und Controlling. "Jetzt zahlt es sich aus, dass wir stets hohe Priorität auf die nachhaltige Sicherung der robusten Finanzkraft gelegt haben, vor allem mit Blick auf die Dieselthematik. Im laufenden Geschäftsjahr wird dafür ein zweistelliger Milliardenbetrag abfließen, doch mit der aktuellen Netto-Liquidität haben wir die finanzielle Stabilität und Flexibilität, um diese HerausForderung zu bewältigen. Zudem werden wir unverändert konsequent unser Zukunftsprogramm TOGETHER Strategie 2025 vorantreiben, den Zukunftspakt der Marke Volkswagen umsetzen sowie weiter an der Ausgabendisziplin im gesamten Konzern arbeiten. Das Quartalsergebnis zeigt hier bereits erste Erfolge - und wir werden uns weiter um jeden einzelnen Kunden bemühen."
Marken und Geschäftsfelder
Im Zuge der Neuausrichtung der Konzernstrukturen ist die Zuordnung von Gesellschaften zwischen der Marke Volkswagen Pkw und dem Konzern ab 2017 angepasst worden. Damit erhöht sich die Transparenz und Vergleichbarkeit. Importeursgesellschaften, die auch Fahrzeuge anderer Konzernmarken vertreiben, werden ebenso wie markenübergreifende Logistik- und Serviceleistungen aus der Marke Volkswagen Pkw herausgelöst. In den ersten drei Monaten 2017 gingen die Umsatzerlöse der Marke infolge der damit einhergehenden Veränderung im Konsolidierungskreis um 24 Prozent auf 19,0 Milliarden Euro zurück. Das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen verbesserte sich auf 869 (73) Millionen Euro. Neben Volumen-, Mix- und Margeneffekten wirkten sich Wechselkurseffekte positiv aus.
Mit 1,2 (1,3) Milliarden Euro lag das Operative Ergebnis von Audi fast auf dem Niveau des Vorjahres. Der Ausbau des internationalen Modell- und Technologieportfolios führte im Berichtsquartal zu höheren Abschreibungen. In den Finanzkennzahlen der Marke Audi sind die Marken Lamborghini und Ducati enthalten.
In den ersten drei Monaten 2017 konnte KODA an die sehr erfreuliche Entwicklung des Vorjahres anknüpfen. Das Operative Ergebnis stieg aufgrund positiver Volumen-, Margen -und Mixeffekte sowie Wechselkurseffekten um 31,8 Prozent auf 415 Millionen Euro.
Die Marke SEAT verbesserte ihr Operatives Ergebnis auf 56 (54) Millionen Euro. Ein höheres Absatzvolumen, verbesserte Margen und positive Mixeffekte konnten Belastungen aus Wechselkursen und Kostensteigerungen kompensieren.
Im 1. Quartal 2017 setzte Bentley 2.030 (2.033) Fahrzeuge ab. Das Operative Ergebnis fiel mit minus 30 (minus 54) Millionen Euro währungsbedingt und aufgrund geringerer Kosten aus der Entwicklung des Modellportfolios besser aus als Vergleichsquartal 2016.
Das Finanzdienstleistungsgeschäft von Porsche wird ab Januar 2017 als Teil der Volkswagen Finanzdienstleistungen berichtet. Die Umsatzerlöse von Porsche Automobile lagen wie im Vorjahr bei 5,0 Milliarden Euro. Mixverbesserungen und positive Wechselkurseffekte sorgten für einen Anstieg des Operativen Ergebnisses von Porsche Automobile auf 932(855) Millionen Euro.
Aufgrund der hohen Nachfrage nach den Modellen Multivan/Transporter und Caddy stiegen in den ersten drei Monaten weltweit Absatz und Umsatz von Volkswagen Nutzfahrzeuge. Das Operative Ergebnis verbesserte sich um 44,5 Prozent auf 205 Millionen Euro.
Bei der Marke Scania fiel in den ersten drei Monaten das Operative Ergebnis mit 324 Millionen Euro um 80 Millionen besser aus als ein Jahr zuvor. Neben dem Volumenanstieg wirkten vor allem Wechselkurse und ein gesteigertes Servicegeschäft positiv.
Bei MAN Nutzfahrzeuge übertraf das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen mit 93 (65) Millionen Euro das Niveau des Vorjahres. Der Anstieg resultierte im Wesentlichen aus dem höheren Volumen und Kosteneinsparungen.
Bei MAN Power Engineering belief sich das Operative Ergebnis auf 26 (48) Millionen Euro.
Die Volkswagen Finanzdienstleistungen konnten ihr Operatives Ergebnis um 12,2 Prozent auf 551 Millionen Euro steigern, was neben der erstmaligen Einbeziehung der Porsche Finanzdienstleistungen - vor allem auf das Geschäftswachstum zurückzuführen ist.
Ausblick für Gesamtjahr 2017 bestätigt
Nach dem starken Auftaktquartal bestätigt der Volkswagen Konzern seine Prognose für das Jahr 2017. Danach geht der Konzern davon aus, dass die Umsatzerlöse im Gesamtjahr um bis zu vier Prozent über dem Vorjahreswert liegen werden.
Für das Operative Ergebnis des Konzerns wird im Jahr 2017 mit einer operativen Rendite zwischen sechs und sieben Prozent gerechnet. HerausForderungen ergeben sich insbesondere aus der konjunkturellen Entwicklung, dem wettbewerbsintensiven Marktumfeld, volatilen Wechselkursverläufen sowie der Dieselthematik.