Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung für Nutzfahrzeuge 2004 in Hannover präsentiert Bosch unter anderem das Dosiersystem "Denoxtronic". Es reduziert in Verbindung mit einem SCR-Katalysator (Selective Catalytic Reduction) bei Nutzfahrzeugen Stickoxid-Emissionen bis zu 85 Prozent und den Partikelausstoß bis zu 40 Prozent. Damit können Nutzfahrzeuge künftige strengere Abgaslimits erfüllen, die mit optimierten Einspritzsystemen, modernen Brennverfahren und Abgasrückführung allein nicht mehr zu erreichen sind.
Aber auch die Common-Rail-Einspritzsysteme für Nutzfahrzeuge selbst entwickelt Bosch weiter. Im Jahr 2005 wird der weltweit tätige Zulieferer für Kraftfahrzeugtechnik die Serienlieferung der 3. Generation Nkw-Common-Rail mit 1800 bar Einspritzdruck für leichte und mittelschwere Nutzfahrzeuge bis etwa sieben Liter Hubraum starten. In schweren Nutzfahrzeugen bis 16 Liter Hubraum folgt im Jahr 2006 die 4. Generation Nkw-Common-Rail mit bis zu 2500 bar Einspritzdruck.
Die gesetzlich vorgeschriebenen Emissionsgrenzen für Nutzfahrzeuge gelten auch für "Off-Highway"-Fahrzeuge, wie sie beispielsweise in der Bau- und Landwirtschaft eingesetzt werden. Hierfür entwickelt Bosch derzeit eine kostengünstige Variante des Nkw-Common-Rail-Einspritzsystems für on- und Off-Highway-Anwendungen. Mit ihr können auch Fahrzeuge die künftigen Abgaslimits einhalten, deren Motoren ursprünglich für mechanisch gesteuerte, nockenwellengetriebene Einspritzpumpen ausgelegt worden sind.
Um die Rohemissionen auch bei Motoren mit Unit-Injector-Einspritzsystemen weiter zu senken, hat Bosch die 3. Generation dieser Einspritztechnik für mittelschwere und schwere Nutzfahrzeuge entwickelt. Im Vergleich zur 2. Generation konnten die Bosch-Ingenieure den Einspritzdruck von 1800 auf 2000 bar steigern. Zudem kann durch eine Voreinspritzung im unteren Drehzahl- und Lastbereich eine kleine Kraftstoffmenge noch vor der Haupteinspritzung in den Verbrennungsraum eingespritzt werden.
Bereits bei leichten Nutzfahrzeugen kann das tatsächliche Fahrzeuggewicht je nach Beladung erheblich schwanken. Für das Fahrverhalten und damit auch für die Funktion des Elektronischen Stabilitäts-Programms (ESP) ist dies jedoch von entscheidender Bedeutung. Bosch hat daher eine neue ESP-Funktion entwickelt, die das Fahrzeuggewicht ebenso wie den jeweiligen Schwerpunkt des Fahrzeug ermittelt und die Fahrdynamikregelung daran anpasst. In kritischen Situationen bleibt der Transporter so noch sicherer in der Spur, und auch die Gefahr des Umkippens sinkt beträchtlich.
Nutzfahrzeughersteller und deren Zulieferer haben häufig Bedarf an elektronischen Systemen in Kleinserie. Speziell für diese Anwendungsfälle bietet Bosch einen sehr flexiblen Entwicklungs- und Produktionsservice für Steuergeräte. So können die Kunden zum Beispiel die Schaltungen selbst entwickeln und die Steuergeräte von Bosch herstellen lassen. Oder aber Bosch führt nahezu den kompletten Produktentstehungsprozess von der Schaltungsüberarbeitung bis zur Fertigung durch und übernimmt sogar die Distribution des Steuergeräts.
Das Generatoren-Programm für Nutzfahrzeuge hat Bosch um eine sehr leistungsfähige Variante erweitert. Durch Detailverbesserungen konnten die Ingenieure die Leistung gegenüber dem Basismodell nochmals um rund zehn Prozent steigern. Ergebnis ist der neue T1-Multipower. Allein oder in Kombination mit weiteren Generatoren lassen sich so auch die leistungsstarken Bordnetze von Reisebussen sicher mit Strom versorgen.
Eine 12-Volt-Variante der Starter-Baureihe HEF95 für Nutzfahrzeuge entwickelt Bosch derzeit ebenfalls. Diese Spannung ist bei Off-Highway-Fahrzeugen in Europa sowie bei Nutzfahrzeugen im nordamerikanischen Raum weit verbreitet. Mit einer Leistung bis über 4 Kilowatt erfüllt das neue Modell dort alle AnForderungen der Fahrzeug- und Motorenhersteller. Kompakte Bauweise, geringes Gewicht und lange Lebensdauer zeichnen ihn zusätzlich aus.
Das Bosch-Tochterunternehmen Blaupunkt präsentiert erstmals ein Telematik-Endgerät für Sattel-Auflieger. Damit lassen sich in der Trailer-Nutzfahrzeug-Industrie das Fahrzeug-Daten-Management und somit die Fahrzeug-Einsätze der Fuhrpark-Betreiber optimieren. Dies führt zu deutlich verbesserten Dienstleistungen der Betreiber und damit zu konkreten Wettbewerbsvorteilen.
Ein erweitertes Infotainment-Programm für Reisebusse hält Blaupunkt nun bereit. Dazu gehören ein neu entwickeltes Mikrofon für den Busfahrer, das direkt am Sitz montiert wird, ein DVD-Wechsler und neue LCD-Monitore. Alle Komponenten lassen sich über ein zentrales Bedienelement steuern. Dies vereinfacht die Bedienbarkeit und erhöht so die Fahrsicherheit.
Mit dem Easy Routing hat Blaupunkt einen professionellen Service geschaffen, der die Übertragung von Reisezielen und -touren via Internet an Navigationssysteme in Reisebussen ermöglicht. Ist das Fahrzeug mit einem Travel-Pilot DX-V Coach Professional ausgestattet, lassen sich so bei Bedarf noch Änderungen der Route an das Fahrzeug übertragen, sogar wenn es bereits unterwegs ist.
Nutzfahrzeugmotoren sind immer häufiger mit modernen Common-Rail-, Unit-Injector- oder Unit-Pump-Einspritzsystemen ausgestattet. Dies stellt auch die Werkstatt vor neue AnForderungen. Als Systemhersteller und Erstausrüster bietet Bosch den Werkstätten Know-how, Prüftechnik, Werkzeuge und Ersatzteile für die Feldinstandsetzung moderner Dieselsysteme.
Auch die Diagnosetechnik entwickelt Bosch weiter. So ist die neu entwickelte "Komponentenprüfung" als Element der Nutzfahrzeug-System-Analyse FSA für Werkstätten sehr hilfreich. Mit ihr können bestimmte Komponenten auch im eingebauten Zustand geprüft werden, was das zeitaufwändige und häufig unnötige Austauschen von Bauteilen wesentlich reduziert.
Auf der 60. IAA für Nutzfahrzeuge finden Sie den Bosch-Stand in Halle 17, Stand B09. Daneben sind weitere Unternehmen der Bosch-Gruppe auf dieser Messe vertreten:
In Halle 26, Stand A16, befindet sich der Messestand der Tochtergesellschaft Bosch Rexroth AG. Das Unternehmen präsentiert unter der Marke Rexroth beispielsweise eine hydraulische Lüftersteuerung für Nutzfahrzeuge einschließlich speziell abgestimmter Steuergeräte der Baureihe RC. Über eine CAN-Bus-Schnittstelle kann die Regelung nun Informationen zur Temperatur von Ladeluft, Kühl- und Hydraulikflüssigkeit erhalten und so die Ansteuerung der Lüfterhydraulik weiter verbessern.
Aufgrund ihrer Flexibilität und Vielseitigkeit sind die Hochdrucksteuerblöcke M4 von Rexroth auch für die Anwendung in Nutzfahrzeugen gut geeignet. Die Scheibenbauweise und die integrierte Load-Sensing-Druckabsicherung garantieren einen hohen Bedien- und Regelungskomfort.
Das paritätisch mit der ZF Friedrichshafen AG geführte Gemeinschaftsunternehmen ZF Lenksysteme GmbH stellt in Halle 17, Stand A14, Neuigkeiten der Lenkungstechnik aus. Mit der ZF Servotwin präsentiert das Unternehmen erstmals ein neues elektro-hydraulisches Lenksystem, bei dem die bekannte Hydrolenkung um eine elektrische Lenkeinheit erweitert werden kann. Abhängig von der Fahrsituation und von äußeren Einflüssen kann der Fahrer beim Lenken nun elektronisch unterstützt werden. Er wird dadurch entlastet und ermüdet weniger schnell.
Mit der ZF Servoline hat das Unternehmen ein neues lineares Lenkungskonzept für Nutzfahrzeuge in der Entwicklung. Das System kann sowohl in Lkw als auch in Stadt- und Reisebussen eingesetzt werden. Der neue Ansatz realisiert die prinzipbedingten Vorteile einer achsparallelen Lösung und vermeidet die bauartbedingten Nachteile einer herkömmlichen Zahnstangenhydrolenkung für diesen Einsatzbereich.