Nach dem Klassensieg bei den legendären 24 Stunden von Le Mans hat der
Ford GT in Daytona (Florida) am Wochenende den nächsten 24-Stunden-Klassiker gewonnen. Der Sieg ging an Dirk Müller (Braubach), Sébastien Bourdais (F) und Joey Hand (USA) im
Ford GT mit der Startnummer 66. Zuvor hatte das Fahrertrio auch das Qualifying in der Division GTLM für sich entschieden und war von der Pole Position in ein turbulentes Rennen gestartet, das von unbeständigem und kaltem Wetter sowie zahlreichen Gelbphasen geprägt wurde. Die letzte führte das Feld gut 40 Minuten vor dem Zieleinlauf noch einmal zusammen und sorgte für ein dramatisches Finale zwischen gleich sieben GTLM-Fahrzeugen von vier verschiedenen Herstellern, die sich weiterhin noch in der selben Runde befanden. Mit großem Kampfgeist übernahm Dirk Müller dabei schnell die Führung, die er trotz vehementer Attacken seiner Verfolger über die verbliebene Distanz verteidigte. Kein Wunder: Der 41-Jährige stammt aus dem Siegerland.
Der Ford GT mit der Startnummer 66 schreibt damit das nächste Kapitel in der großen Rennhistorie der Marke. Bereits 1966 hatte ein Ford GT40 die allererste Auflage der sogenannten "Rolex24" auf dem Daytona International Speedway gewonnen. Im gleichen Jahr gelang Ford auch der legendäre Dreifachsieg bei den 24 Stunden von Le Mans, an den der Autohersteller auf den Tag genau fünf Jahrzehnte später mit dem Gewinn der LMGTE-Klasse erinnerte. Mit dem Daytona-Erfolg am Sonntag rundete Ford einen überaus erfolgreichen Start in die Rennsaison 2017 ab, nachdem die Rallye-Weltmeister Sébastien Ogier/Julien Ingrassia exakt eine Woche zuvor die Rallye Monte Carlo für sich entschieden hatten. Ihr Fahrzeug, ein von M-Sport entwickeltes World Rally Car jüngster Generation, basiert auf dem in Köln produzierten neuen Ford Fiesta.
"Unser Teamchef Chip Ganassi sagt uns in den Meetings vor dem Rennen immer: Liefert das Auto stets so wieder ab, wie ihr es selbst gerne übernehmen würdet daher muss ich mich heute auch bei meinen Fahrerkollegen bedanken, obwohl der rechte Außenspiegel meines Ford GT nach den heftigen Duellen in der Schlussphase jetzt vermutlich einen Kratzer hat", lachte Müller nach seinem erneuten Triumph bei einem Langstreckenklassiker.
"Der Sieg ist ein weiterer großartiger Erfolg für unser GT-Rennprogramm", unterstrich Raj Nair, als Vizepräsident der Ford Motor Company verantwortlich für die Produktentwicklung weltweit. "Trotz der wirklich schwierigen Bedingungen auf der Strecke kam unser führender Ford GT gegen wirklich tolle Konkurrenten ohne das kleinste Problem über die Runden. Dafür müssen wir uns auch bei Chip Ganassi, Roush Yates, Multimatic und Michelin bedanken. Ich hoffe, dies war der Startschuss für eine ebenso erfolgreiche Saison!"
Ford schickt auch 2017 wieder je zwei Ford GT in der nordamerikanischen IMSA WeatherTech Sportwagen-Serie sowie in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) an den Start. Alle vier Fahrzeuge nahmen an den 24 Stunden von Daytona teil. Der Ford GT mit der Nummer 69 von Andy Priaulx (GB)/Harry Tincknell (GB)/Tony Kanaan (BR) wurde Fünfter und die Nummer 68 von Stefan Mücke (Berlin)/Olivier Pla (F)/Billy Johnson (USA) Siebter. Mit einer Runde Rückstand aufgrund einer Kollision erreichte die Nummer 67 von Richard Westbrook (GB), Ryan Briscoe (USA) und Scott Dixon (NZ) das Ziel auf Rang zehn.
"Dies ist ein stolzer Tag für alle Mitarbeiter von Ford", bestätigte Dave Pericak, als Direktor von Ford Performance für die weltweiten Motorsporteinsätze verantwortlich, nach der Zielankunft. "Nach unserem Vorjahresauftritt hier in Daytona, als der Ford GT sein Renndebüt gab, hatten wir noch eine Rechnung offen. Die ist nun beglichen, alle unsere Fahrzeuge funktionierten tadellos. Der Wettbewerb war unglaublich intensiv, und unser Fahrertrio des Ford GT mit der 66 hat einen perfekten Job abgeliefert. Wir könnten nicht besser in die neue Saison starten."
"Die spannende Schlussphase tatenlos als Beobachter von außen miterleben zu müssen, hat mir den Schweiß auf die Stirn getrieben", gestand Joey Hand. "Ich wusste schon vor diesem Wochenende, dass wir hier gewinnen könnten. Wir drei Fahrer arbeiten unheimlich eng zusammen, das macht den Unterschied aus auch wenn ich das bei einem deutschen Perfektionisten, einem mehrfachen IndyCar-Meister aus Frankreich und mir Kalifornier selbst kaum glauben kann..."
"Bei allen Langstreckenrennen gibt es so viele Möglichkeiten, es zu gewinnen oder auch zu verlieren", räumte Sébastien Bourdais aus Le Mans ein. "Doch ehrlich gesagt: Wir haben hier in Daytona alles richtig gemacht."