Millionen Urlauber nutzen Mietwagen um mobil zu bleiben und die gewählte Ferienregion zu erkunden. Doch es gibt große Unterschiede in Qualität und Preis - der AvD rät deshalb, Mietwagen möglichst schon Zuhause in Deutschland zu buchen und sich die Vertragsinhalte vor Reiseantritt in Ruhe anzusehen. Eine große Hilfe dafür stellen Mietwagenportale im Internet dar.
Die Portale können helfen, bares Geld zu sparen. Der Aufwand, einige Angaben in der Suchfunktion der Portale einzugeben, hält sich in engen Grenzen. Die Fahrzeuganbieter werden automatisch verglichen, im Optimalfall findet man gute Angebote. Vermeintliche Billig-Angebote sollte man aber genau prüfen, denn oft fehlt es an Details, wie z.B. eine Klimaanlage, die man dann teuer nachbuchen muss.
Wagenkategorie, -größe und Ausstattung sind die Grundlagen, dabei die Reservierung eines Kindersitzes nicht vergessen! Dazu natürlich Zeitraum und Anmietort. Auch auf eine mögliche Kilometerbegrenzung ist zu achten.
Auf Kaskoschutz achten
"Wichtig ist aus Sicht des AvD der Abschluss einer Vollkasko-Versicherung. Diese sollte auch einen Schutz gegen Diebstahl enthalten. Aber Vorsicht: Bei einigen Verträgen ist der Vollkaskoschutz eingeschränkt, er deckt dann nicht automatisch alle Schäden ab", erklärt AvD-Jurist Herbert Engelmohr. Nicht selten schließen Vermieter den Ersatz von Schäden etwa an Reifen, Scheiben oder Unterboden aus. Auch können zum Beispiel Schäden beim Befahren von unbefestigten Straßen vom Versicherungsschutz ausgenommen sein.
Neben dem Umfang des Versicherungsschutzes ist die Selbstbeteiligung im Rahmen der Vollkasko zu klären. Diese beträgt meist zwischen 300 bis über 1.000 Euro. Die Höhe hat Einfluss auf den Mietpreis, der Preisunterschied muss aber nicht groß sein. Bietet der Vermieter lediglich Verträge ohne Selbstbeteiligung an, erstatten einige Vermittlungsportale einen vom Kunden nach Schaden bezahlten Einbehalt.
Die Portale vermitteln Verträge mit Vermietern vor Ort. Richtet sich das Angebot des Portals an Kunden in Deutschland, gilt deshalb auch deutsches Recht. Ausländische Plattformen aber verweisen in der Regel auf das Recht des Anbieterlandes und das ist oft schwer durchzusetzen.
Schnäppchen vor Ort nur für flexible Kenner
Die Autovermietung am Urlaubsort bietet oft günstige Angebote, wenn man nicht auf eine bestimmte Kategorie und Größe des Autos festgelegt ist, weil so Fahrzeuge vermietet werden, die sonst vielleicht stehen bleiben würden. Wer sich mit Autos auskennt und die Sprache kann, findet auch am Urlaubsort günstige Angebote.
Beim Abholen und Zurückbringen den Zustand des Wagens dokumentieren
Beim Abholen des Fahrzeuges vor Ort sollte die vereinbarte Zeit eingehalten werden. Zu den vom Mieter vorzuzeigenden Dokumenten gehören der sog. Voucher, der gültige Führerschein und eine Kreditkarte. Bitte schon zuhause nachsehen, ob die jeweilige Kreditkarte als Zahlungsmittel vom Portal akzeptiert wird, darauf noch ein genügender Gültigkeitszeitraum und ein ausreichender Kreditrahmen für die Karte vorhanden ist.
Möglichst Fahrzeug während der Öffnungszeiten abholen. Zustand innen und außen überprüfen und Kratzer und Dellen zusammen mit Stationsmitarbeitern protokollieren. Fotos mit dem Handy machen. Warndreieck, Verbandskasten und Warnwesten muss ein Fahrer bei Kontrollen vorweisen können. Vor Ort wird nicht selten den Mietern eine Zusatzversicherung aufgedrängt. Dagegen sollte man sich mit Verweis auf die mitgeführten Unterlagen verwahren.
Achtung: Bei einer Anmietung an Flughäfen und Bahnhöfen oder außerhalb regulärer Stations-Öffnungszeiten können zusätzliche Gebühren anfallen.
"Der Mieter muss bei Empfang und Rückgabe des Fahrzeugs gemeinsam mit Mitarbeitern des Vermieters ein Übergabeprotokoll erstellen", rät AvD-Experte Engelmohr. Vorsicht, wenn der Mieter vor Ort Schriftstücke unterschreiben soll, die nicht in seiner Muttersprache verfasst sind.
Was bei Mietwagennutzung im Ausland noch beachtet werden sollte
Eine wichtige Empfehlung ist weiterhin die sog. "Mallorca-Police", die den Versicherungsumfang auf die in Deutschland üblichen 5 Millionen Euro für das Gesamtrisiko anhebt, denn sonst muss man in manchen Ländern Kaution stellen, wenn es zu einem Unfall mit Verletzten oder gar Toten gekommen ist.
AvD Tipp: Mietwagen mit vollem Tank zurückgeben. Das Auffüllen eines leeren Tanks wird vom Vermieter mit bis zu 3 Euro pro Liter in Rechnung gestellt.
Wird man mit dem Mietwagen "geblitzt" oder begeht einen anderen Verkehrsverstoß, können neben dem fälligen Bußgeld für den Fahrer weitere Kosten für den Mieter entstehen, etwa Bearbeitungsgebühren für den Verwaltungsaufwand. Der Vermieter greift dabei meist über die Kreditkarte auf die Kaution zurück.