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Volkswagen Konzern hat sich im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres in einem anspruchsvollen Markt- und Wettbewerbsumfeld solide entwickelt. Der Konzernumsatz lag mit 51,0 Milliarden Euro trotz positiver Mixeffekte und eines weiter gestiegenen Beitrags des Konzernbereichs Finanzdienstleistungen um 3,4% unter dem starken Vorjahreswert. Dieser leichte Rückgang geht vor allem auf den gesunkenen Fahrzeugabsatz und negative Währungseffekte zurück. Das Operative Ergebnis stieg auf 3,4 (3,3) Milliarden Euro; der ausgewiesene Wert entspricht einer operativen Rendite von 6,8%. Insgesamt ergaben sich im ersten Quartal im Operativen Ergebnis positive Sondereinflüsse in Höhe von 0,3 Milliarden Euro, unter anderem durch die währungsbedingte Anpassung der für die Dieselthematik gebildeten Rückstellungen. Ohne die positiven Sondereinflüsse wäre das Operative Ergebnis leicht auf 3,1 Milliarden Euro gesunken. Die operative Rendite vor Sondereinflüssen ging entsprechend auf 6,1 (6,3)% zurück.
Nicht im Umsatz und im Operativen Ergebnis des Konzerns enthalten ist das Geschäft der chinesischen Joint Ventures, das At Equity im Finanzergebnis bilanziert wird. In den ersten drei Monaten belief sich das anteilige Operative Ergebnis der chinesischen Joint Ventures auf 1,2 (1,6) Milliarden Euro. Das Finanzergebnis des Konzerns ging um 0,9 Milliarden Euro auf minus 0,2 Milliarden Euro zurück. Dabei standen Belastungen durch Bewertungseffekte bei Finanzderivaten dem Ertrag aus dem im ersten Quartal abgeschlossenen Verkauf der Anteile an LeasePlan gegenüber. Vor Steuern erzielte der Volkswagen Konzern ein Ergebnis von 3,2 (4,0) Milliarden Euro, die Vorsteuerrendite ging entsprechend von 7,5 auf 6,3% zurück. Nach Steuern lag der Konzerngewinn in den ersten drei Monaten bei 2,4 (2,9) Milliarden Euro.
"Angesichts der vielfältigen HerausForderungen, denen wir aktuell gegenüber stehen, sind wir mit dem Start in das zweifellos anspruchsvolle Geschäftsjahr 2016 insgesamt zufrieden. Es ist uns auch im ersten Quartal gelungen, die wirtschaftlichen Auswirkungen der Dieselthematik in Grenzen zu halten und unter schwierigen Bedingungen respektable Ergebnisse zu erwirtschaften. Dies zeigt: Der Volkswagen Konzern hat mit seinem Portfolio starker Marken und seiner guten Position auf vielen globalen Automobilmärkten eine sehr robuste Basis. Darauf können wir aufbauen, wenn wir jetzt daran arbeiten, unseren Konzern zu modernisieren und für die neue Mobilitätswelt aufzustellen", erklärte der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen Aktiengesellschaft, Matthias Müller.
Netto-Liquidität weiter auf hohem Niveau Sicherung der Finanzkraft höchste Priorität
Die Sachinvestitionen im Automobilbereich blieben mit 2,1 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahreswert nahezu konstant, infolge des Umsatzrückgangs erhöhte sich die Quote jedoch auf 4,9 (4,5)%. Die Investitionen flossen weiter vornehmlich in die Fertigungsstandorte, in neue Modelle, in die ökologische Ausrichtung der Modellpalette, die zunehmende Elektrifizierung der Antriebe sowie in unsere modularen Baukästen.
Der Netto-Cash-flow des Konzernbereichs Automobile lag mit 1,3 Milliarden Euro leicht über dem Niveau des Vorjahres (1,2 Milliarden Euro), allerdings positiv beeinflusst von dem Einmaleffekt in Höhe von 2,2 Milliarden Euro aus dem LeasePlan-Verkauf. Die Netto-Liquidität im Automobilbereich belief sich Ende März auf 26,0 Milliarden Euro. Sie lag damit um mehr als 5 Milliarden Euro höher als ein Jahr zuvor und noch einmal um rund 1,4 Milliarden Euro über dem Stand vom Jahresende 2015.
"Die nachhaltige Sicherung der robusten Finanzkraft des Volkswagen Konzerns hat vor dem Hintergrund der zu erwartenden Auswirkungen der Dieselthematik nach wie vor höchste Priorität. Mit der gestiegenen Netto-Liquidität haben wir die nötige finanzielle Stabilität und Flexibilität, um die anstehenden HerausForderungen zu bewältigen und profitabel zu wachsen. Wir werden ungeachtet dessen weiter größten Wert auf Ausgabendisziplin legen und uns bei den Investitionen konsequent auf Zukunftsthemen fokussieren", erklärte Konzernvorstand Frank Witter, zuständig für Finanzen und Controlling.
Heterogene Entwicklung der Marken und Geschäftsfelder
Die Marke Volkswagen Pkw verzeichnete in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen Volumen- und Umsatzrückgang. Infolge dessen ging das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen auf 73 (514) Millionen Euro zurück, die operative Marge erreichte im ersten Quartal 0,3%.
Mit 1,3 (1,4) Milliarden Euro erreichte Audi annähernd wieder das starke Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen des Vorjahres. Währungseffekte und weiterhin hohe Vorleistungen für neue Produkte und Technologien sowie für den Ausbau des internationalen Produktionsnetzwerks belasteten das Ergebnis. Bei einem nahezu stabilen Umsatz sank die operative Marge leicht auf 9,0 (9,7)%, blieb damit aber auf einem hohen Niveau.
In den ersten drei Monaten 2016 konnte KODA an die sehr erfreuliche Entwicklung des Vorjahres anknüpfen. Das Operative Ergebnis stieg aufgrund positiver Mixeffekte und geringerer Materialkosten um gut 30% auf 315 (242) Millionen Euro. Die operative Marge legte bei deutlich gestiegenem Umsatz auf 9,3 (7,6)% zu.
SEAT verzeichnete auf dem Weg zur nachhaltigen Profitabilität weitere erfreuliche Fortschritte und verbesserte sein Operatives Ergebnis aufgrund von Kostenoptimierungen auf 54 (33) Millionen Euro. Dies entspricht einer Steigerung der Operativen Rendite auf 2,6 (1,5)%.
Das Operative Ergebnis von Bentley fiel im ersten Quartal aufgrund des rückläufigen Fahrzeugabsatzes gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf minus 54 (49) Millionen Euro.
Porsche blieb auch zum Auftakt des laufenden Geschäftsjahres in der Erfolgsspur. Das Operative Ergebnis stieg weiter auf 895 (765) Millionen Euro und damit deutlich überproportional zum Umsatz, der aufgrund eines signifikant höheren Absatzes spürbar zulegte. Die operative Marge kletterte auf 16,6 (15,1)%.
Das Operative Ergebnis von Volkswagen Nutzfahrzeuge sank volumenbedingt auf 142 (165) Millionen Euro, die operative Marge ging auf 5,2 (6,1)% zurück. Scania verbuchte einen leichten Anstieg des Operativen Ergebnisses auf 244 (237) Millionen Euro und eine stabile Operative Marge von 9,6%. Dabei konnten negative Wechselkurseffekte durch den höheren Fahrzeugabsatz und eine Steigerung des Servicegeschäfts mehr als ausgeglichen werden. Trotz des anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Umfelds in Südamerika verbesserte MAN Nutzfahrzeuge das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen unter anderem aufgrund des höheren Absatzes in Europa auf 65 (minus 13) Millionen Euro. Bei MAN Power Engineering belief sich das Operative Ergebnis auf 48 (52) Millionen Euro.
Die Volkswagen Finanzdienstleistungen konnten ihr Operatives Ergebnis deutlich auf 492 (403) Millionen Euro steigern. Insbesondere Volumeneffekte wirkten sich positiv aus.
Ausblick für Gesamtjahr 2016 bestätigt
Nach dem soliden Auftaktquartal, das im Rahmen der eigenen Erwartungen lag, bestätigt der Volkswagen Konzern seine Prognose für das Gesamtjahr 2016. In Abhängigkeit von den konjunkturellen Rahmenbedingungen, insbesondere in Südamerika und Russland, der Wechselkursentwicklung und angesichts der Dieselthematik geht der Vorstand davon aus, dass die Umsatzerlöse des Volkswagen Konzerns im Jahr 2016 um bis zu 5% unter dem Vorjahreswert liegen können. Für das Operative Ergebnis des Konzerns wird im Jahr 2016 mit einer operativen Rendite zwischen 5,0 und 6,0% gerechnet. Im Bereich Pkw erwartet der Volkswagen Konzern einen merklichen Umsatzrückgang, die operative Rendite wird voraussichtlich in einer Spanne von 5,5 bis 6,5% liegen. Im Bereich Nutzfahrzeuge geht das Unternehmen bei in etwa gleichbleibenden Umsatzerlösen von einer operativen Rendite zwischen 2,0 und 4,0% aus. Für den Konzernbereich Finanzdienstleistungen werden Umsatzerlöse und Operatives Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres erwartet.
"2016 wird für Volkswagen ein Übergangsjahr sein, in dem wir den Konzern grundlegend neu ausrichten. Dennoch sind wir unverändert zuversichtlich, dass sich unser operatives Geschäft auch im laufenden Jahr solide entwickeln wird. Die robuste Finanz- und Ertragskraft des Konzerns ist eine wichtige Voraussetzung dafür, die notwendigen Entscheidungen mit Ruhe und Sorgfalt zu treffen und die anstehenden Weichenstellungen für die Zukunft mit der gebotenen Entschlossenheit vorzunehmen", so Vorstandsvorsitzender Matthias Müller.