Fernando Alonso verlor seine sichere dritte Position kurz vor Schluss durch einen Dreher, Jarno Trulli beendete den Großen Preis von Italien als Zehnter.
Das Mild Seven Renault F1 Team verlässt Monza zwar enttäuscht, aber mit neuer Entschlossenheit. Im Grand Prix von Italien blieb das Werksteam nicht nur punktelos, sondern verlor auch seinen zweiten Platz in der Konstrukteurswertung an die nun drei Punkte voraus liegende Mannschaft von BAR. Allerdings bot das Wochenende auch viele positive Aspekte, die das Team für die ausstehenden Rennen optimistisch stimmen: Bis zu seinem Dreher lag Fernando Alonso sicher auf Rang drei und hielt das Tempo der Spitze. Obwohl der italienische GP-Kurs dem Renault R24 von der Papierform nicht besonders gut hätte liegen sollen, erwies sich das Auto dort durchgehend als schnell – ein ermutigendes Zeichen für die kommenden Läufe, die das Team nun umso entschlossener angehen wird, um den zweiten Rang der Herstellerwertung zurückzuerobern.
Jarno Trulli, Platz 10
"Das war ein hartes Rennen für mich. In der Anfangsphase kämpfte ich mit dem niedrigen Griplevel – ich fand keinen Rhythmus und bekam kein Gefühl für das Handling des Autos. Als die Strecke abtrocknete, verbesserte sich das Fahrverhalten allmählich, doch das Auto war immer noch schwierig zu fahren. Gegen Ende meiner Stints ging es immer sehr gut, besonders am Rennende. Doch da war es schon zu spät, um noch Positionen gutzumachen."
Fernando Alonso, Ausfall (Dreher)
"Zuerst möchte ich sagen, dass wir als Team gestärkt aus diesem Rennen hervorgehen werden. Monza zählte im Vorfeld zu den Kursen, auf denen wir uns nicht viel ausrechneten, doch unser Auto erwies sich als sehr schnell, und ich konnte mit den BAR kämpfen. Ich hoffe, dass wir schon beim nächsten Grand Prix die Reihenfolge wieder umdrehen und uns den zweiten Platz zurückholen können. Was das Rennen angeht, so trafen mit der Wahl von Trockenreifen zu Beginn die richtige Entscheidung. Mein Start klappte gut, alles lief wie geplant. Jenson Button überholte mich während der ersten Boxenstopp-Runde, doch ich konnte ihm ohne Weiteres folgen. Mein Dreher passierte, als ich eingangs der zweiten Schikane zu weit auf die Kerbs fuhr und das Heck ausbrach. Als ich mit den Hinterrädern im Kies stand, war ich sehr überrascht, dass die Streckenposten keine Anstalten machten, mich anzuschieben, wie die Regeln es erlauben und in diesem Fall sogar fast verlangen. Aber so etwas passiert halt. Wir müssen uns nun auf die drei ausstehenden Rennen konzentrieren, um den zweiten Platz in der Konstrukteurswertung zurückzuerobern."
Flavio Briatore, Geschäftsführer Renault F1-Team
"Dies war ein frustrierender Tag für das ganze Team. Fernando attackierte viel, fuhr am Limit und übte Druck auf Jenson Button aus. Seine Leistung machte uns große Hoffnung. Dass auch Jarno nicht in die Punkte kam, ist unter der heutigen Konstellation sehr unglücklich. Er konnte gegen Rennende gute Rundenzeiten fahren. Warum ihm das nicht über die gesamte Distanz möglich war, haben wir noch nicht analysiert. Nach 15 gefahrenen Grands Prix beginnt die Saison für uns praktisch von vorn: In den letzten drei Rennen geht es für uns darum, BAR auf jeden Fall wieder zu überholen."
Pat Symonds, Leiter der Fahrzeugentwicklung Renault F1-Team
"Das Rennen begann für uns sehr viel versprechend, nachdem wir uns entschlossen hatten, trotz der teilweise noch feuchten Strecke auf Trockenreifen zu setzen. Fernando fuhr einen sehr aggressiven ersten Stint und übernahm sogar die Führung. Dass er durch den Dreher ausschied, ist sehr schade, doch das passiert eben manchmal, wenn ein Pilot am Limit fährt und hohes Risiko geht. Jarno erlebte wieder ein Rennen voller Schwierigkeiten. Die größere Enttäuschung rührt aber daher, dass wir einen Platz in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft verloren haben. Jetzt entscheiden die letzten drei Übersee-Rennen über den Ausgang unserer Saison."