Reifenschäden, Motorkühlung, Elektrik/Elektronik das sind die Top-Drei bei den Urlaubsfahrzeugen in der Pannenstatistik. Kein Wunder, denn was im kleinen Pendelverkehr nicht zum Ausbruch kommt, zeigt sich im Langstreckentest auf Urlaubstour. Hohes Autobahntempo und infolge dessen höhere Materialbelastung zehren an der Technik. Ein rechtzeitiger Check ist daher auf jeden Fall eine gute Idee. Eberhard Lang von TÜV SÜD: "Wer sein Fahrzeug turnusgemäß in der Werkstatt durchschauen lässt, kommt nicht nur sicher an, sondern tut zusätzlich was für den Werterhalt." Zur Vorbereitung auf die Ferientour auf jeden Fall Flüssigkeiten, Reifen, den Luftdruck und die Beleuchtung kontrollieren.
Gummisichtung: Die Reifen müssen ausreichend Profil für die Hin- und Rückreise haben. Daran denken, dass Belastung und Verschleiß mit der Wärme und dem Gepäck zunehmen. Oberste Priorität hat der korrekte Reifendruck. Für die Urlaubstour muss er erhöht werden. Wie viel Auto- und Reifenhersteller für Volllast vorschreiben, steht in der Betriebsanleitung. Vielfach ist ein weiterer Zuschlag für Autobahnfahrten vorgesehen.
Tipp von Lang: "Die Reifendruckwerte gelten für kalte Reifen. Schon Fahrten unter zehn Kilometer erwärmen die Pneus. Deshalb immer bei kalten Reifen prüfen. Und: am Urlaubsort wieder auf Normaldruck absenken! Das Fahrverhalten eines unbeladenen Autos ist mit Volllastdruck schlechter." Zuhause noch das Reserverad checken. Es sollte ebenfalls auf den höchsten Wert aufgepumpt sein. Hat das Auto keines mehr, gilt der Check dem Reparaturset. Das Dichtmittel hat ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Gerade bei großer Hitze dichtet es danach unter Umständen nicht mehr.
Sichtprüfung: Auf jeden Fall den Stand der Kühlflüssigkeit checken, denn die Motorkühlung wird vor allem im Stau stark beansprucht. Dabei auch einen Blick aufs Motoröl werfen. Weils selbst im Urlaub einmal regnen kann, die Scheibenwaschanlage nicht vernachlässigen. Ein spezielles Additiv für den Sommer hilft zudem beim Beseitigen von Insektenleichen auf der Windschutzscheibe. Für klare Sicht zudem wichtig: funktionsfähige Wischerblätter. Hinterlassen die Scheibenwischer einen Schmierfilm, sollte erst einmal überprüft werden, ob Scheibe und Gummis wachs- und fettfrei sind. Dazu beides mit Alkohol reinigen. Schmieren die Wischer dann immer noch, ist ein Austausch erForderlich.
Lampencheck: Die Überprüfung der Beleuchtung dauert keine zwei Minuten. Einige Länder schreiben das Mitführen von Ersatzlampen vor. Viele Länder schreiben auch am Tag Fahren mit Licht vor. Wer sich unsicher ist, sollte stets mit eingeschaltetem Abblendlicht fahren. Damit ein beladenes Auto nicht blendet, muss der Fahrer die Niveauregulierung der Scheinwerfer tiefer stellen. Bei Fahrzeugen mit Xenon-Licht oder LED-Licht geht das automatisch.
Klimaschutz: Zunehmend warmes Wetter sorgt im Auto für hohe Temperaturen. Besonders ärgerlich ist dann ein Ausfall der Klimaanlage. Es ist gar nicht selten, dass sie bei 20 bis 25 Grad noch kühlt, bei 30 und mehr aber komplett abschaltet. Kältemittelmangel ist die gebräuchlichste Ursache. Der rechtzeitige Check in der Werkstatt behebt das Problem.
Stromtest: Zwar gelten moderne Blei-Akkus generell als wartungsfrei oder wartungsarm. Trotzdem sollte der Flüssigkeitsstand einmal im Jahr kontrolliert werden. Ist er zu niedrig, hilft destilliertes Wasser. Hängt der Flüssigkeitsverlust mit einem defekten Gehäuse zusammen, muss jedoch eine neue Batterie her. Bei völlig wartungsfreien Akkus sind die Zellen oft gar nicht mehr zugänglich. Ist eine solche Batterie zu schwach, helfen nur noch Aufladen oder Austausch. Lang empfiehlt darüber hinaus, die Oberfläche der Batterie sauber und trocken zu halten, dabei auch den festen Sitz der Polklemmen prüfen.