Zum ersten Mal seit 14 Jahren sind im Jahr 2015 in der EU mehr Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen als im Jahr zuvor. Dazu Clemens Klinke, Mitglied des Vorstands DEKRA SE und verantwortlich für die Business Unit Automotive:
"Über einen langen Zeitraum ist in der EU die Zahl der getöteten Verkehrsteilnehmer mehr oder weniger kontinuierlich gesunken. Doch schon in den vergangenen Jahren hat sich die positive Dynamik spürbar verlangsamt. Angesichts des strategischen Ziels der Europäischen Union, bis 2020 eine Halbierung der Zahl der Verkehrstoten im Vergleich zu 2010 zu erreichen, ist die heute veröffentlichte Statistik alarmierend. Umso dringender sind alle Beteiligten dazu aufgeFordert, mit aller Macht gegenzusteuern, um an die Erfolge vergangener Jahre anzuknüpfen.
Bei allem Potenzial in der Fahrzeugtechnik oder bei der Infrastruktur: Der Mensch muss in der Verkehrssicherheitsarbeit ein wichtiger Ansatzpunkt sein. Er kann durch sein Verhalten einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit im Straßenverkehr leisten.
Während viele Maßnahmen, insbesondere auch elektronische Assistenzsysteme in den vergangenen Jahren die Straßen sicherer gemacht haben, wird dieses positive Potenzial durch zunehmende Ablenkung im Verkehr teilweise kompensiert. Autofahrer, aber auch Fußgänger, wenden ihre Aufmerksamkeit vom Straßenverkehr ab, weil sie beispielsweise ihre Smartphones bedienen. Die Gefahren hierdurch sind nicht zu unterschätzen.
Gerade beim Thema Ablenkung muss die Verkehrssicherheitsarbeit aus unserer Sicht in den kommenden Jahren mit Nachdruck ansetzen. Aufklärungsarbeit steht hier an erster Stelle.
DEKRA widmet sich dem Thema Verkehrssicherheit besonders in den seit 2008 jährlich erscheinenden Verkehrssicherheitsreports. Die große Bedeutung des Themas Ablenkung unterstreicht auch der DEKRA Verkehrssicherheitsreport 2016, den wir am 12. April in Berlin vorstellen werden."