Gerade junge Fahrradfahrer brauchen Orientierung. Deshalb appelliert die Deutsche Verkehrswacht im Rahmen ihrer Initiative "Ich trag Helm" (www.ich-trag-helm.de) an die Vorbildfunktion von Eltern und bietet Tipps, um das Helmtragen in den Familienalltag zu integrieren.
"Am besten fahren Eltern mit gutem Beispiel voran und haben einen Helm auf. Denn Kinder verstehen kaum, warum sie selbst einen tragen sollen, wenn es ihre Eltern nicht tun", meint Prof. Kurt Bodewig, Präsident der Deutschen Verkehrswacht e.V. und BundesMINIster a.D. "Schließlich überquert man als Erwachsener auch nicht bei Rot die Straße, wenn ein Kind daneben steht."
Für Kinder sind die Eltern die wichtigsten Vorbilder
Drei von vier Kinder zwischen sechs und zehn Jahren tragen einen Fahrradhelm. Doch nur jeder fünfte Erwachsene trägt selbst einen Helm. Kinder beobachten und übernehmen Verhaltensmuster ihrer Erziehungsberechtigten. Regeln, die jedoch alleine für das Kind gelten, verlieren an Glaubwürdigkeit. Doch nicht nur Eltern, sondern alle Erwachsenen sind gefragt, ihre Vorbildfunktion wahrzunehmen also auch Großeltern, Tanten und Onkel sowie Freunde der Eltern. Die folgenden Tipps der Deutschen Verkehrswacht helfen Erwachsenen dabei, Kinder zum Helmtragen zu motivieren.
1. Über Risiken sprechen
Kinder befolgen Regeln am ehesten, wenn sie ihren Sinn verstehen. Ein offenes Gespräch klärt über die Gefahren des Straßenverkehrs und den Schutz, den ein Fahrradhelm gibt, auf. Dabei können Eltern betonen und vor allem vorleben, dass der Helm eine normale Sicherheitsmaßnahme ist, wie das Anschnallen im Auto.
2. Helm gemeinsam aussuchen
Wichtig für das Kind ist die gemeinsame Auswahl seines Helmes. Das stärkt die Motivation des Kindes.
3. Kriterien beachten
Einige Kriterien helfen bei der Kaufentscheidung.
Ein guter Fahrradhelm
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sitzt optimal, wackelt und drückt nicht,
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hat einen gesonderten Kopfring und passt sich der Kopfform an,
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ermöglicht durch Schlitze oder Löcher eine gute Belüftung,
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verfügt über ein integriertes Insektennetz,
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ist dank Reflektoren und hellen Farben gut sichtbar,
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und trägt das CE-Siegel.
4. Rituale helfen
Klar, Helmtragen ist Gewöhnungssache. Eltern können das Aufsetzen eines Helms "vorleben" und zum Ritual machen: mit einem kleinen Spiel, durch gegenseitiges Aufsetzen, mit einem lustigen Spruch usw. Oftmals helfen auch einfachste Tricks, um an die Helme zu denken: die Helme sichtbar an die Garderobe hängen oder das Kind ein Hinweisschild für die Haustür malen lassen.
5. Ausreden aktiv begegnen
Emotionale Vorurteile gegen Helme, sind verbreitet: zerstört die Frisur, ist lästig, sieht blöd aus. Dabei unterscheiden sich die Ausreden der Arbeitskollegen nicht sonderlich von denen der Mitschüler. Hilfreich gegen Ausreden sind gute Gegenargumente und Tipps zu deren Umsetzung: Wer den Helm nach der Fahrt nicht mitnehmen möchte, schließt ihn zum Beispiel einfach am Fahrrad an. Wenn ein Helm wegen der Enge schmerzt, macht man ihn kurzerhand lockerer.