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Tipps Verkehrspsychologen: So geht Aggressionsabbau im Straßenverkehr

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Verkehrspsychologen: So geht Aggressionsabbau im Straßenverkehr

Gerade zu Weihnachten machen sich viele für die Feiertage auf den Weg zu ihren Liebsten – das heißt vor allem auf deutschen Straßen: viel Verkehr. Immer wieder sorgen dabei Raser und Drängler auf der Autobahn für unnötige Hektik und viel Ärger. Hitzige Situationen führen zu Konflikten mit anderen Verkehrsteilnehmern, die häufig in Unfällen enden. Die Verkehrspsychologen von TÜV SÜD erklären, wie Autofahrer auch in stressigen Situationen die Nerven bewahren und welche Methoden nützlich sind, um Aggressionen abzubauen – so klappt’s mit der besinnlichen Zeit auch auf der Straße.

Die steigende Zahl an Verkehrsteilnehmern, leistungsstärkere Autos und die Anonymität im eigenen Fahrzeug verleiten viele Fahrer dazu, rücksichtslos zu fahren. "Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) wird etwa ein Drittel der tödlichen Verkehrsunfälle von aggressiven Autofahrern verursacht", erklärt Jürgen Brenner-Hartmann, fachlicher Leiter für Verkehrspsychologie bei TÜV SÜD. "Negative Emotionen spielen beim Autofahren leider eine große Rolle. Doch diese haben hinter dem Steuer nichts verloren. Oft lassen sich mit den entsprechenden Entspannungstechniken Frustration oder Ärger und die damit häufig verbundenen aggressiven Impulse in den Griff kriegen, bevor man sich ans Lenkrad setzt."

Tief durchatmen und Ruhe bewahren

Es gibt eine leichte Atemübung, die sich für jede Gelegenheit anbietet und hilft, schnell wieder locker zu werden: Einfach tief in den Bauch einatmen, langsam bis zehn zählen und in Ruhe wieder ausatmen. Kaugummi kauen hat sich auch als gutes Mittel bewährt, um in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren und den Kiefer zu lockern. "Das Hören von klassischer oder ruhiger Musik kann für eine angenehmere Atmosphäre beim Autofahren sorgen. Dabei sollte die Musik nicht zu laut aufgedreht sein, so dass der Fahrer sich noch gut auf den Verkehr konzentrieren kann", empfiehlt Brenner-Hartmann. Befindet man sich jedoch in ärgerlicher Stimmung und merkt, dass man seinen Frust beim Fahren loswerden will, dann hilft nur noch, sich an die eigene Verantwortung im Verkehr zu erinnern, auf einen Parkplatz fahren und seinem Ärger Luft machen.

Positiv denken und nachsichtig sein

Wen die Wut innerlich überkommt, weil der Stau einfach kein Ende nehmen will oder der Vordermann unnötig lange an der Ampel trödelt, sollte auf seine aggressiven Gedanken achten und sich vielleicht positive Alternativen ins Gedächtnis rufen, sich in die Gefühlswelt des anderen versetzen und auch mal nachsichtig sein. Kein Mensch ist perfekt und jeder macht mal Fehler. Auch das Denken an schöne Dinge, zum Beispiel die Pläne für das bevorstehende Wochenende mit den Freunden oder die schönen Erinnerungen an den letzten Skiurlaub mit der Familie, bringt einen in eine andere Stimmungslage.

Das Fahrverhalten ändern

Aggressive Autofahrer sollten stets daran denken: Ein rücksichtsloses Fahrverhalten gefährdet andere und kann deshalb zum Entzug des Führerscheins und zur Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) führen. Wer trotz aller Bemühungen seine Aggressionen im Straßenverkehr einfach nicht in den Griff bekommt, sollte professionelle Hilfe in Anspruch nehmen und einen Termin bei einem ausgebildeten Verkehrspsychologen vereinbaren. Dieser kann dabei helfen, die Ursachen für das problematische Fahrverhalten zu finden und versuchen, gezielt an diesen Problemen zu arbeiten.


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