Im alltäglichen Berufsverkehr kommt wenig Fahrfreude auf. Gerade beim Pendeln zu den Stoßzeiten und auf den Autobahnen würden Autofahrer deshalb gerne ihre Arbeit delegieren und das Steuer autonom fahrenden Autos überlassen, wie
Volvo in seinen Forschungen festgestellt hat. Auf der Los Angeles Auto Show (20. bis 29. November 2015) präsentiert der schwedische Premium-Hersteller nun das
Volvo Concept 26: Die Interieur-Studie zeigt, wie der Innenraum autonom fahrender Autos aussehen könnte und wie Insassen die Zeit nutzen könnten.
Der Name der Studie bezieht sich auf die Zeit, die US-Bürger im Durchschnitt im Pendelverkehr verbringen: Täglich 26 Minuten könnten Autofahrer sinnvoller nutzen, als am Steuer eines Autos im Stop-and-Go-Verkehr mehr oder weniger tatenlos zu sitzen. Basierend auf diesem Wissen, hat Volvo ein Konzept entwickelt, das Autofahrern die Freiheit lässt, selbst zu entscheiden, wann sie das Steuer übernehmen oder das Fahrzeug selbstständig fahren lassen.
Dem Volvo Concept 26 liegt eine völlig neue Interieur-Gestaltung zugrunde, die jede Menge Freiraum für die individuellen Wünsche von Fahrer und Beifahrer bietet. Das Herzstück bildet ein neues, patentiertes Sitzkonzept, das die unterschiedlichen Fahrertypen berücksichtigt und je nach Einstellung das Fahren, die Kreativität oder das Entspannen unterstützt. Gibt der Fahrer das Steuer ab, fährt beispielsweise der Sitz zurück und ein großer Bildschirm erscheint auf dem Armaturenbrett. Er dient als Arbeits- und Unterhaltungsplattform zugleich.
"Es geht um den Menschen. Unsere Forschungen zeigen, dass einige Autofahrer die Zeit in einem autonom fahrenden Fahrzeug sinnvoll nutzen, während andere sich einfach nur zurücklehnen und entspannen, ins Internet gehen oder Musik hören. Autonomes Fahren macht all das möglich. Unser Concept 26 definiert das Fahrerlebnis vollkommen neu", so Robin Page, Vice President of Interior Design bei Volvo Cars.
Die Studie offeriert bislang ungekannte Möglichkeiten im Auto von der Unterhaltung bis zur Dienstleistungserbringung und darüber hinaus. Sie verweist auch auf das enorme Potenzial für neue Geschäftsmöglichkeiten und High-Tech-Kollaborationen, die mit dem autonomen Fahren ins Leben gerufen werden. Als innovative Plattform kann das Konzept jederzeit um neue Techniken ergänzt werden.
"Wir haben große Anstrengungen unternommen, um die HerausForderungen und Chancen autonomer Autos zu verstehen. Mit dem flexiblen Ansatz bei Entwicklung und Design, den unsere skalierbare Produkt-Architektur ermöglicht, könnten wir dieses Konzept jederzeit Wirklichkeit werden lassen", erläutert Dr. Peter Mertens, Senior Vice President Research and Development bei der Volvo Car Group.
Autonomer Vorreiter
Im Rahmen des weltweit einzigartigen Drive Me Pilotprojekts will Volvo ab 2017 rund 100 selbstfahrende Volvo Fahrzeuge auf ausgewählte Straßen in und rund um Göteborg schicken. Damit unterstreicht der schwedische Premium-Hersteller seine Vorreiterrolle beim autonomen Fahren, das auch die Sicherheit im Straßenverkehr deutlich erhöht.
"Volvo ist einer der Ersten, die sich mit autonom fahrenden Autos und Haftungsfragen beschäftigen. Wir glauben, dass Autohersteller die volle Verantwortung für Fahrzeuge übernehmen sollten, die selbstständig unterwegs sind. Anderenfalls deutet das darauf hin, dass sie nicht an die Zuverlässigkeit der autonomen Fahrtechnik glauben", so Peter Mertens.