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Auto News


WEC WEC 2015: Porsche gewinnt in Shanghai vorzeitig die FIA Langstrecken-WM

Motorsport


WEC 2015: Porsche gewinnt in Shanghai vorzeitig die FIA Langstrecken-WM

Seit Sonntag 17:00 Uhr Ortszeit in Shanghai ist Porsche Weltmeister. Mit der Zieldurchfahrt beim 6-Stunden-Rennen in China sicherte das siegreiche Fahrertrio Timo Bernhard (DE), Brendon Hartley (NZ) und Mark Webber (AU) Porsche bereits beim vorletzten Lauf den Herstellertitel in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft. Dabei kann das Porsche Team in seiner erst zweiten Saison durchaus noch als Newcomer gelten. Nachdem die junge Mannschaft aus Weissach am 14. Juni diesen Jahres mit dem Doppelsieg beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans bereits die Kronjuwelen des Langstreckensports holte, toppte sie die Bilanz nun mit dem ersten Hersteller-Weltmeistertitel für Porsche seit 1986.

Die zukunftsweisende und hochkomplexe Technologie des Porsche 919 Hybrid hat sich auf der Rennstrecke in Rekordzeit durchgesetzt und wichtige Impulse für die Serienentwicklung geliefert. Der 919 entstand auf einem weißen Blatt Papier – mit viel Mut und ohne den Seitenblick auf die Mitbewerber. Sein Hybridantrieb verbindet zukunftsweisende Downsizing-Turbotechnologie mit effizienter Benzindirekteinspritzung für den 2-Liter-V4-Verbrennungsmotor und nutzt eine neu entwickelte Lithium-Ionen-Batterie als Speichermedium für die elektrische Energie aus zwei unterschiedlichen Rückgewinnungssystemen – Bremsenergie von der Vorderachse und Abgasenergie. Durch die in der WEC einzigartige Energierückgewinnung aus dem Abgasstrom erzeugt der 919 Hybrid auch beim Beschleunigen elektrische Energie und bringt es auf eine Systemleistung von nahezu 1.000 PS.

Porsche Team und der 919 Hybrid – Stationen im Zeitraffer:

Ende 2011: Beginn Teamaufbau (Personalstand: Fritz Enzinger und fünf Mitarbeiter).

2012: Bau eines Bürogebäudes und der Werkstatt. Bekanntgabe von Timo Bernhard und Romain Dumas als erste Fahrer.

12.06.2013: Erster Funktionstest des 919 Hybrid auf dem Prüfgelände in Weissach, am Steuer: Timo Bernhard.

2013: Testfahrten auf internationalen Rennstrecken, Teamvorbereitung in Weissach, unter anderem 1053 Boxenstopp-Übungen. Fahrerbekanntgaben von Neel Jani, Mark Webber, Brendon Hartley und Marc Lieb.

Das Team unter Fritz Enzinger, Leiter LMP1, wächst auf 230 Mitarbeiter. Alexander Hitzinger ist Technischer Direktor, Andreas Seidl wird Teamchef.

Februar 2014: Festlegung der Fahrereinteilung: Bernhard/Hartley/Webber und Dumas/Jani/Lieb.

04.03.2014: Präsentation des 919 Hybrid zusammen mit dem 911 RSR auf dem Internationalen Auto-Salon in Genf.

20.04.2014: Podestplatz beim Renndebüt: Bernhard/Hartley/Webber werden Dritte beim 6-Stunden-Rennen in Silverstone.

02.05.2014: Erste Poleposition beim zweiten Einsatz: Jani/Lieb sind Schnellste im Qualifying von Spa-Francorchamps.

15.06.2014: Le Mans: Lieb kommt in Le Mans als Gesamtelfter ins Ziel. Knapp zwei Stunden vorher hatte das Auto an Platz vier liegend wegen eines Getriebeproblems die Box ansteuern müssen und diese erst zur Schlussrunde wieder verlassen. Webber lief an Position 2 fahrend fast zeitgleich die Box an. Wegen Motorschaden muss er aufgeben. Sein 919 hatte in der Schlussphase lange geführt.

12.10.2014: In Fuji fährt erstmals ein 919 die schnellste Rennrunde (Webber).

15.11.2014: Zum ersten Mal sind beide Fahrerbesatzungen bei der Siegerehrung dabei: In Bahrain werden Dumas/Jani/Lieb Zweiter vor Bernhard/ Hartley/Webber.

25.11.2014: Bekanntgabe des Einsatzes eines dritten Porsche 919 Hybrid in Spa und in Le Mans 2015.

November 2014: Porsche verpflichtet Nico Hülkenberg als Fahrer des dritten 919 Hybrid für die Rennen in Spa und Le Mans 2015.

29.11.2014: Zum ersten Mal starten beide 919 aus der ersten Reihe – Bernhard/Webber holen in São Paulo die vierte Poleposition für den 919 Hybrid.

30.11.2014: Dumas/Jani/Lieb erringen in São Paulo den ersten Sieg für den 919. Damit wächst die Bilanz der Podestplätze auf sechs in der Debütsaison. Es ist ein Erfolg unter dramatischen Umständen, weil Webber eine knappe halbe Stunde vor dem Ziel verunfallt – glücklicherweise ohne sich schwer zu verletzen.

15.12.2014: Erster Funktionstest mit dem 2015er Porsche 919 Hybrid auf dem Prüfgelände in Weissach, am Steuer sitzt Marc Lieb.

05.02.2015: Porsche gibt in Paris Earl Bamber und Nick Tandy als weitere Piloten für den dritten 919 Hybrid bekannt.

26.03.2015: Vorstellung des Porsche 919 Hybrid der zweiten Generation in Paul Ricard.

12.04.2015: In Silverstone qualifizieren sich die beiden 919 für die ersten beiden Startplätze. Die Pole holen Bernhard/Hartley/Webber, die im Rennen ausfallen. Dumas/Jani/Lieb kommen als Zweite ins Ziel.

02.05.2015: In Spa sind erstmals drei 919 im Einsatz – Generalprobe für Le Mans. Sie belegen die ersten drei Startplätze, die Poleposition gehört erneut Bernhard/Hartley/Webber. Im Rennen werden sie Dritte hinter Dumas/Jani/Lieb. Die LMP1-Neulinge Bamber/Hülkenberg/Tandy werden Sechste.

10.06.2015: Bereits im ersten Zeittraining in Le Mans brechen gleich zwei der 919 den sieben Jahre alten Qualifyingrekord. Schnellster ist Jani mit einer Runde in 3.16,887 Minuten vor Bernhard.

11.06.2015: Tandy steuert den dritten 919 im zweiten nächtlichen Qualifying auf Startplatz 3.

14.06.2015: Bamber/Hülkenberg/Tandy holen in Le Mans den 17. Gesamtsieg für Porsche. Bernhard/Hartley/Webber machen den Doppelsieg perfekt. Es ist der vierte für Porsche nach 1971, 1987 und 1998. Dumas/Jani/Lieb beenden das spektakuläre Rennen auf Rang 5. Nach nunmehr drei WM-Läufen und doppelter Punktvergabe in Le Mans führt Porsche in der Hersteller-Wertung der WM.

30.08.2015: Beim ersten Deutschland-Auftritt der WEC folgt der nächste Doppelsieg: Bernhard/Hartley/Webber gewinnen auf dem Nürburgring vor Dumas/Jani/Lieb, die trotz mehrerer Stop-and-Go-Strafen noch Rang 2 belegten. Im Qualifying war die Reihenfolge umgekehrt. Das neue Aerodynamik-Paket des 919 sorgt für deutlich mehr Abtrieb.

19.09.2015: In Austin siegen erneut Bernhard/Hartley/Webber. Im Qualifying waren sie Zweite. Die Pole holten Dumas/Jani/Lieb, die nach einem Elektronikproblem im Rennen Fünfte werden.

11.10.2015: Trotz schwieriger Witterungsbedingungen folgt in Fuji der dritte Doppelsieg: Bernhard/Hartley/Webber vor Dumas/Jani/Lieb. In dieser Reihenfolge waren die beiden 919 auch gestartet. Dank eines Positionstauschs kurz vor Rennende übernehmen Bernhard/Hartley/Webber auch die Führung in der Fahrer-WM.

01.11.2015: Porsche ist in der Hersteller-Wertung bereits ein Rennen vor Saisonende nicht mehr einzuholen. In Shanghai sichern Bernhard/Hartley/Webber mit ihrem vierten Saisonsieg und Dumas/Jani/Lieb als erneute Zweite den Weltmeistertitel für die Stuttgarter. Noch immer hat es 2015 kein anderes Auto als ein 919 in die erste Startreihe geschafft. Die Pole ging in China an die späteren Rennsieger.

Die Zwischenbilanz nach insgesamt 15 Einsätzen des Porsche 919 Hybrid seit Anfang 2014 lautet: elf Polepositions, sechs Siege, darunter vier Doppelsiege, vier Schnellste Rennrunden, ein Weltmeistertitel.

Beim Saisonfinale in Bahrain am 21. November geht es jetzt um den Titel in der Fahrer-Weltmeisterschaft. Derzeit führen Bernhard/Hartley/Webber mit 155 Punkten vor dem Audi-Trio Marcel Fässler/André Lotterer/Benoît Tréluyer (143).

Zwölf Hersteller-Titel in der früheren Sportwagen-Weltmeisterschaft:

1964, 1969, 1970, 1971, 1976, 1978, 1979, 1982, 1983, 1984, 1985, 1986


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