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Volkswagen Konzern hat in den ersten neun Monaten des Jahres ein Operatives Ergebnis vor Sondereinflüssen von 10,2 (9,4) Milliarden Euro erzielt. Der Umsatz stieg um 8,5% auf 160,3 Milliarden Euro. Die operative Rendite vor Sondereinflüssen lag bei 6,4%. Im 3. Quartal beliefen sich die Ergebnisbelastungen für anstehende Maßnahmen aus der Dieselthematik auf 6,7 Milliarden Euro. Das Operative Ergebnis nach Sondereinflüssen erreichte damit 3,3 (9,4) Milliarden Euro. Nach Steuern lag der Gewinn bei 4,0 (8,7) Milliarden Euro. Die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr wurde wie angekündigt entsprechend angepasst.
"Die Zahlen zeigen einerseits die starke Substanz des Volkswagen Konzerns, andererseits treten erste Auswirkungen der derzeitigen Situation klar zu Tage. Wir werden alles daran setzen, verlorengegangenes Vertrauen wiederzugewinnen", sagte Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Aktiengesellschaft, am Mittwoch in Wolfsburg.
Im Operativen Ergebnis sowie im Umsatz des Konzerns ist das Geschäft der chinesischen Joint Ventures nicht enthalten, es wird At Equity im Finanzergebnis bilanziert. Bis Ende September lag das anteilige Operative Ergebnis der chinesischen Joint Ventures stabil bei 3,8 (3,9) Milliarden Euro.
"Der Volkswagen Konzern verfügt über eine sehr solide und robuste Liquiditätsausstattung. Dies wird uns helfen, die angespannte Situation durch die finanziellen Belastungen der Dieselthematik zu managen", sagte Finanzvorstand Frank Witter.
Netto-Liquidität im Konzernbereich Automobile steigt
Dank des robusten Geschäftsmodells lag der Netto-Cash-flow des Konzernbereichs Automobile mit 11,8 (5,5) Milliarden Euro deutlich über dem Vergleichswert des Vorjahres. Die Netto-Liquidität im Automobilbereich belief sich Ende September auf 27,8 (Ende Dezember 2014: 17,6) Milliarden Euro. Die Sachinvestitionen im Automobilbereich nahmen auf 7,3 (6,5) Milliarden Euro zu. Die Sachinvestitionsquote im Automobilbereich lag bei 5,3 (5,0)%.
Marken und Geschäftsfelder
Die Marke Volkswagen steigerte das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen aus der Dieselthematik auf 2,2 (1,7) Milliarden Euro. Positive Effekte aus Wechselkursen, Umsatz- und Kostenoptimierungen sowie dem Effizienzprogramm konnten negative Effekte aus den Märkten in Südamerika und Russland mehr als ausgleichen.
Audi steigerte das Operative Ergebnis infolge des Absatzwachstums und positiver Mix- und Währungsentwicklung auf 4,0 (3,8) Milliarden Euro. Ergebnisbelastungen ergaben sich aus hohen Vorleistungen für neue Produkte und Technologien sowie dem Ausbau des internationalen Produktionsnetzwerks.
Das Operative Ergebnis von KODA stieg vor allem wegen Mixeffekten, optimierten Materialkosten und Wechselkursverbesserungen auf 734 (651) Millionen Euro.
Die Marke SEAT steigerte das Operative Ergebnis auf 12 (-82) Millionen Euro. Vor allem das höhere Volumen sowie positive Effekte aus Wechselkursen und Kostenoptimierungen trugen dazu bei.
Bentley erzielte infolge des rückläufigen Fahrzeugabsatzes und gestiegener Vorleistungen ein Operatives Ergebnis von 57 (125) Millionen Euro. Wechselkurseffekte und Kostenreduzierungen konnten die Entwicklung nicht kompensieren.
Porsche verbesserte das Operative Ergebnis volumen- und wechselkursbedingt auf 2,5 (1,9) Milliarden Euro. Porsche wächst homogen auf den wichtigen Weltmärkten. Mixveränderungen, gestiegene Strukturkosten und höhere Entwicklungskosten belasteten das Ergebnis.
Volkswagen Nutzfahrzeuge setzte die Erneuerung der Produktpalette fort und erreichte ein Operatives Ergebnis von 313 (378) Millionen Euro.
Scania erzielte ein Operatives Ergebnis von 748 (700) Millionen Euro, vor allem das Servicegeschäft und positive Wechselkurseffekte führten zu dem Anstieg. MAN erreichte ein Operatives Ergebnis vor Restrukturierungsaufwendungen von 271 (304) Millionen Euro. Die negative Entwicklung des Nutzfahrzeuggeschäfts in Südamerika belastete das Ergebnis. Aus Restrukturierungsmaßnahmen resultierten Sondereinflüsse in Höhe von -170 Millionen Euro.
Die Volkswagen Finanzdienstleistungen erzielten ein Operatives Ergebnis in Höhe von 1,4 (1,2) Milliarden Euro. Volumen- und Wechselkurseffekte wirkten sich positiv auf das Ergebnis aus.
Ergebnisprognose angepasst
Der Volkswagen Konzern erwartet, dass die Auslieferungen an Kunden in einem weiterhin herausFordernden Marktumfeld im Jahr 2015 auf dem Niveau des Vorjahres liegen werden.
In Abhängigkeit von den konjunkturellen Rahmenbedingungen wird damit gerechnet, dass die Umsatzerlöse des Volkswagen Konzerns und seiner Bereiche im Jahr 2015 gegenüber dem Vorjahreswert um bis zu 4% steigen werden. Im Bereich Nutzfahrzeuge/Power Engineering wird jedoch die wirtschaftliche Entwicklung in Lateinamerika und in OstEuroopa kontinuierlich zu beobachten sein.
Aufgrund von Belastungen im Zusammenhang mit den Unregelmäßigkeiten bei der verwendeten Software für bestimmte Dieselmotoren rechnen wir damit, dass das Operative Ergebnis des Konzerns und des Bereichs Pkw im Jahr 2015 deutlich unter dem Vorjahr liegen wird. Vor Sondereinflüssen erwarten wir für das Operative Ergebnis des Konzerns eine operative Rendite zwischen 5,5 und 6,5%; im Bereich Pkw zwischen 6,0 und 7,0%.