Bei Unfällen durch Spurwechsel und Überholmanöver gilt der schwer einsehbare tote Sichtwinkel als eine der Hauptursachen. Mit dem Blind Spot Information System (BLIS) betätigt sich
Volvo einmal mehr als Innovationsmotor in Sachen Sicherheit und offeriert seinen Kunden ein aktives Überwachungssystem, dass diese Sicherheitslücke schließt.
Erstmals vorgestellt wurde BLIS in der Volvo Studie SCC (Safety Compact Car), die im Jahr 2001 auf dem Genfer Automobilsalon und auf der Internationalen Automobilausstellung IAA in Frankfurt/Main als wichtiger Innovationsträger große Beachtung fand. Dank einer zügigen Weiterentwicklung zur Serienreife steht das System Volvo Neuwagenkäufern ab Januar 2005 nun als Option zur Wahl.
Im ersten Zug der Markteinführung wird die Verfügbarkeit für die Modelle Volvo S60, Volvo V70 und Volvo XC70 sichergestellt, für die Modelle Volvo S80 und Volvo XC90 ist BLIS ab Ende 2005 verfügbar. Damit steht Volvo Kunden ein weiteres Plus an aktiver Sicherheit zur Verfügung.
Das Blind Spot Information System operiert mit zwei Digitalkameras in den beiden Außenspiegel-Gehäusen, die mit einer Frequenz von 25 Bildern pro Sekunde Felder von drei Metern Breite und 9,5 Metern Länge auf jeder Fahrzeugseite erfassen. Tritt ein Objekt in diese kritische Zone ein, warnt eine orangefarbene Leuchtdiode im unteren Bereich der A-Säule den Fahrer.
Mit 76 Gigahertz (GHz) arbeitet das System im Infrarot-Frequenzbereich, ist damit unabhängig von den Lichtverhältnissen und bei Tag und Nacht gleichermaßen einsatzfähig. Nur bei sehr dichtem Nebel und Schneefall schaltet sich BLIS automatisch ab, da diese Substanzen aufgrund ihrer Dichte als Festkörper registriert würden. Der Fahrer erhält einen entsprechenden Hinweis darüber im Display des Bordcomputers.
BLIS schaltet sich ab einer Geschwindigkeit von 10 km/h selbsttätig ein und erfasst innerhalb der Überwachungszone sämtliche Objekte, die sich bis zu 20 km/h langsamer oder bis zu 70 km/h schneller bewegen als das eigene Fahrzeug - Schwellenwerte, die sich im Zuge ausführlicher Tests und Praxisversuche als sinnvoll und praktikabel erwiesen haben, weil BLIS damit nur in Situationen mit tatsächlichem Gefährdungspotenzial reagiert. Ruhende Objekte wie parkende Fahrzeuge, Straßenbegrenzungen oder Masten ignoriert das System.
Trotz seines wichtigen Beitrags zur Erhöhung der aktiven Sicherheit entbindet BLIS den Fahrer nicht von seiner Aufmerksamkeitspflicht, zumal extrem schmale und langsame Objekte wie Fußgänger und Fahrräder nicht angezeigt werden. Sowohl die Intention als auch die Möglichkeiten des Systems liegen darin, den Fahrzeuglenker in komplexeren Verkehrssituationen zu entlasten und ihm zu helfen, Unfallpotenziale zu entschärfen. Möchte der Fahrer je nach Situation und Gegebenheiten auf diese Unterstützung verzichten, kann er das System abschalten.