Mit dem Großen Preis von Belgien am 29. August feiert ein Klassiker der Formel 1 sein von Fahrern und Fans mit Spannung erwartetes Comeback. Nach einem Jahr Pause ist der Grand-Prix-Zirkus wieder zu Gast auf der Traditionsrennstrecke von Spa-Francorchamps, die sich kurvenreich 6,973 Kilometer durch die grüne Landschaft der Ardennen schlängelt und nur einen Katzensprung über die Autobahn vom Sitz der
Renault Nissan Deutschland AG in Brühl entfernt liegt.
Für das Team von Renault F1 und seine Fahrer Fernando Alonso und Jarno Trulli ist das Rennen auf der aktuell längsten Formel-1-Strecke eine der größten HerausForderungen des Jahres. "Ich will bei allen noch ausstehenden Rennen dieser Saison aufs Podium fahren", setzt sich Fernando Alonso vor der Rückkehr nach Spa ein ehrgeiziges Ziel. Seine Zuversicht kommt nicht von ungefähr: Als Dritter des Großen Preises von Ungarn holte der Spanier seinen vierten Podestplatz der Saison und ist zuversichtlich, dass Renault F1 seinen hervorragenden zweiten Platz in der Konstrukteursweltmeisterschaft auch auf der Zielgeraden der Saison gegen die starken Verfolger verteidigen kann: "Wir werden hart um diesen Erfolg kämpfen und uns weiterhin akribisch auf jedes Rennen vorbereiten. Für uns ist dabei jeder Punkt wichtig."
Das Team:
Für Fernando Alonso war sein dritter Platz auf dem Hungaroring das Ergebnis eines perfekten Teamworks. "Unsere Strategie stimmte und das Team machte keinen Fehler", sagte der Spanier, der in der Saison 2005 einen neuen Teamkollegen an seiner Seite haben wird: Giancarlo Fisichella. Von der Verpflichtung des Italieners als Ersatz für Jarno Trulli versprechen sich die Verantwortlichen von Renault F1 bessere Aussichten im Kampf um den Weltmeistertitel. "Er ist ein Kämpfertyp, der sehr aggressiv und trotzdem regelmäßig fährt", sagt Patrick Faure, Präsident von Renault F1. "Und ein neuer Fahrer setzt das ganze Team unter positiven Druck."
Die Technik:
Die sommerliche Testpause in der Formel 1 ist für die Motorspezialisten von Renault F1 kein Problem. "Wir haben die Einführung unserer Leistungsstufen entsprechend geplant", sagt Rob White, Technischer Direktor der Motorenabteilung in Viry-Chatillon. So brachte auch der in Ungarn erstmals eingesetzte RS24D eine erneute Leistungssteigerung. Mit den Fortschritten des Renault V10 – weitere Ausbaustufen im Verlauf dieser Saison sind in Vorbereitung – ist Rob White sehr zufrieden: "Sie sind das Resultat einer gesunden Balance aus aggressiver Leistungssuche und rigoroser Qualitätssicherung. Dadurch verzeichnen wir keine Einbußen bei der Zuverlässigkeit, die immer noch die erste Voraussetzung für gute Resultate ist."
Die Fahrer:
Dank eines glänzenden Starts ging Fernando Alonso auf dem Hungaroring als Dritter in die erste Kurve – und kam auf dieser Position auch ins Ziel. Nicht so gut lief es für Jarno Trulli, für den das Rennen wegen Ölverlusts vorzeitig zu Ende ging. Trotz des Pechs seines Teamkollegen ist Fernando Alonso nach dem sechsten Podestplatz für Renault F1 in dieser Saison auch für die restlichen Rennen optimistisch. "Es stehen immer noch neue technische Entwicklungen an, die uns nochmals einen Schub geben werden", sagt der Spanier, der zusammen mit Jarno Trulli in 11 von 13 Saisonrennen Punkte geholt hat. "Wenn wir den zweiten Platz von Renault halten könnten, wäre das fantastisch und eine schöne Belohnung für die harte Arbeit, die das Team in dieser Saison geleistet hat." Jarno Trulli nutzte eine Einladung von Renault F1-Partner Puma für einen Abstecher zu den Olympischen Spielen nach Athen – und fieberte mit seinen italienischen Landsleuten im Schwimmen mit. "Seine" Ausbeute als Schlachtenbummler: einmal Silber, einmal Bronze.
Die WM:
Obwohl der Weltmeistertitel der Konstrukteure seit dem Großen Preis von Ungarn an Ferrari vergeben ist, sorgt der Kampf um den zweiten Platz weiterhin für Spannung. Die besten Aussichten hat nach wie vor Renault F1. Vier Rennen vor Saisonende liegt die Equipe Jaune acht Punkte vor ihrem härtesten Konkurrenten BAR-Honda. Der Rest der Konkurrenz ist weit abgeschlagen: Der Vorsprung von Renault F1 auf Williams-BMW beträgt 37 Punkte, der auf McLaren-Mercedes sogar 54 Punkte. In der Fahrerweltmeisterschaft hat Fernando Alonso als Fünfter nur noch einen Punkt Rückstand auf seinen viertplatzierten Teamkollegen Jarno Trulli. Trotzdem bremste Flavio Briatore nach dem Rennen in Ungarn allzu große Euphorie. "Wenn wir unseren zweiten Platz bis zum Ende der Saison verteidigen wollen", so der Geschäftsführer von Renault F1, "müssen wir in den kommenden Rennen unbedingt beide Autos in die Punkte bringen."