Im Vergleich zum Juli sind vor allem die Dieselpreise in Deutschland kräftig gestiegen. Wie die ADAC-Untersuchung der Kraftstoffpreise in zwanzig deutschen Städten zeigt, gibt es mit München, Dortmund und Dresden derzeit nur noch drei Städte, in denen Diesel im Schnitt für weniger als einen Euro/ Liter zu haben ist. 6,1 Cent zahlen Dieselfahrer heute im Mittel mehr als vor einem Monat. Beim Super ist der Anstieg weniger drastisch. Hier betragen die Aufpreise nur 1,9 Cent.
Vergleicht man die Zahlen mit den Werten vom Jahresanfang, wird deutlich, warum die Autofahrer derzeit weniger unter der Sommerhitze als unter hohen Kraftstoffpreisen stöhnen. Im Februar gab es Super in einigen Städten noch für 1,04 Euro, heute schon fast das Preisniveau für Diesel. Dieser kostete damals in Bremen noch 82 Cent, also rund 18 Cent weniger als heute.
Von der aktuellen Preisentwicklung am stärksten betroffen sind beim Super derzeit die Städte Kassel, Karlsruhe, Erfurt und Magdeburg. Hier müssen die Autofahrer im Schnitt 1,219 Euro für den edlen Saft bezahlen. Die gleichen Städte, ergänzt um Nürnberg und Hamburg, sind beim Diesel (1,019 Euro) besonders teuer.
Wie so oft, wenn sich Kraftstoff stark verteuert, reduziert sich das regionale Preisgefälle. Zwischen Dortmund und Magdeburg, den Orten mit dem niedrigsten beziehungsweise höchsten Benzinpreisen liegen derzeit nur 3,5 Cent. Beim Diesel liegen die regionalen Unterschiede - sprich zwischen München und Karlsruhe - innerhalb einer Bandbreite von 3,1 Cent. Im Vormonat betrugen die Preisdifferenzen beim Super noch 5,9 Cent, beim Diesel 4,6 Cent.
Heute liegt der Steueranteil je Liter Benzin bei 82 Cent. Das sind stolze 41 Euro bei einer Tankfüllung von 50 Litern. Die mittlerweile eklatanten Preisunterschiede zu einigen Nachbarstaaten verführen immer mehr Autofahrer in grenznahen Regionen im Ausland zu tanken. Das bringt nicht nur die einheimischen Betriebe in Schwierigkeiten, sondern führt auch zu Einnahmeausfällen bei der Mineralölsteuer. Der FinanzMINIster wäre daher gut beraten, nach Wegen zu suchen, dem Tanktourismus den Nährboden zu entziehen. An einer moderaten Steuerpolitik für alle Autofahrer führt offensichtlich kein Weg vorbei.