Bundeskanzler Gerhard Schröder hat gestern im Berliner Kanzleramt eine A-Klasse "F-Cell" in Empfang genommen. Das emissionsfreie Brennstoffzellenauto wird künftig im Alltagsbetrieb des Fuhrparks des Kanzleramts laufen.
"Die Brennstoffzelle ist ein wichtiger Beitrag, Mobilität nachhaltig sicher zu stellen und in einen ökonomisch und ökologisch vertretbaren Rahmen zu bringen – insbesondere vor dem Hintergrund des derzeitigen Ölpreises", erklärte Schröder in Berlin. "Ich bin froh, dass DC dazu einen herausragenden Beitrag leistet und Schrittmacher dieser Zukunftstechnologie ist."
"Mit der Brennstoffzellentechnologie sichern wir Mobilität und Umweltverträglichkeit. Damit Brennstoffzellenfahrzeuge sich in einigen Jahren im Markt behaupten können, ist es jetzt wichtig, in einer gemeinsamen Initiative mit der Politik, der Mineralölwirtschaft und der Energiewirtschaft die Frage des Kraftstoffes und der Infrastruktur zu klären", sagte Prof. Jürgen Hubbert, Mitglied des Vorstands der DaimlerChrysler AG, verantwortlich für die Mercedes Car Group, bei der Fahrzeugübergabe in Berlin. "Für die Fahrzeughersteller liegen die HerausForderungen darin, die Kosten weiter zu senken sowie Zuverlässigkeit und Lebensdauer der Komponenten zu erhöhen. Hier sollten alle Hersteller noch stärker kooperieren, um dieser Schlüsseltechnologie zum Durchbruch zu verhelfen."
Die A-Klasse "F-Cell" ist das erste in Kleinserie gefertigte Brennstoffzellen-Fahrzeug der Welt. In den Brennstoffzellen an Bord entsteht durch die kontrollierte Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff elektrischer Strom, der einen Elektromotor antreibt. Die einzelnen Brennstoffzellen sind zu einem "Stack" hintereinandergeschaltet, der vom Kooperationspartner BALLARD entwickelt und gefertigt wird.
Bei der A-Klasse "F-Cell" passen das komplette Brennstoffzellensystem sowie die Wasserstofftanks in den Unterboden des Fahrzeugs. Der Platz im Innenraum und Kofferraum bleibt komplett erhalten. In dem Auto finden vier Personen Platz. Die "F-Cell" hat einen Aktionsradius von rund 160 Kilometern. Der drehmomentstarke Elektromotor leistet 65 kW, was ein dynamisches Fahren in der Stadt und über Land erlaubt. In rund 14 Sekunden beschleunigt das Fahrzeug von Null auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 140 km/h.
DaimlerChrysler und Ballard sind Pioniere und führend in der Entwicklung der Brennstoffzelle für das Automobil. Vor zehn Jahren stellte DaimlerChrysler mit dem NECAR1 das erste Brennstoffzellen-Fahrzeug der Welt vor. Seither wurde die Technologie mit zahlreichen Konzeptfahrzeugen vorangetrieben.
In Berlin ist DaimlerChrysler Partner im Brennstoffzellenprojekt "Clean Energy Partnership", zu dem sich Automobilhersteller, Technologiefirmen, Energiekonzerne und Politiker zusammengeschlossen haben, um die Verbreitung von Brennstoffzellen-Pkw und die Nutzung von Wasserstoff voran zu treiben. Ende 2004 wird die CEP-Tankstelle ihren Betrieb aufnehmen und eine Flotte von Fahrzeugen mit Wasserstoff versorgen – darunter zehn Fahrzeuge vom Typ "F-Cell".
Um die Marktreife voranzutreiben, werden bis Ende 2004 weltweit insgesamt 60 A-Klasse "F-Cell" im Kundenbetrieb in Japan, Deutschland, Singapur und den USA eingesetzt und sich im Praxistest bewähren.