Im Regierungsbezirk Braunschweig werden mehr als 16.500 Erstklässler eingeschult. Bereits nach kurzer Zeit meistern sie den Schulweg oft eigenständig. Polizeihauptkommissar Jürgen Peinemann von der Bezirksregierung Braunschweig weiß, dass die ABC-Schützen hierbei besonders gefährdet sind und gibt daher Tipps an die Adresse der Eltern: "Trainieren und besprechen Sie den Schulweg vor dem eigentlichen Schulbeginn." Wichtig sei, vor Ort die richtigen Verhaltensweisen einzuüben, beispielsweise das Stehenbleiben am Bordstein. Idealerweise geschehe dies zu den üblichen Schulwegzeiten.
"Eltern sollten den Schulweg Ihres Kindes auf Gefahrenstellen wie starken Verkehr, breite Straßen, hohe Geschwindigkeiten, abbiegende Autos, schlechte Sicht, stark befahrene Radwege und unübersichtliche Abschnitte überprüfen." Für den Schulweg solle die sicherste und nicht die kürzeste Strecke gewählt werden. In diesem Zusammenhang macht Peinemann auf die bei Schulen und Gemeinden erhältlichen Schulwegpläne aufmerksam.
Der Polizeibeamte rät weiterhin:
- Eltern sollten sich von ihrem Kind auf dem gemeinsamen Schulweg erklären lassen, worauf es achtet. Das Kind sollte auch nach dem Schulanfang noch längere Zeit begleitet werden. Später sollte kontrolliert werden, ob sich das Kind auch ohne Aufsicht der Eltern vorsichtig verhält.
- Wichtig ist der rechtzeitige Aufbruch zur Schule; Zeitdruck birgt zusätzliche Gefahren. Dies gilt auch für Fahrten mit dem Schulbus oder öffentlichen Verkehrsmitteln.
- Eltern sollten sich ihrer Vorbildrolle immer bewusst sein und mit gutem Beispiel voran gehen.
- Der sicherste Überweg ist die Fußgängerampel. Trotzdem sollte man auch an Zebrastreifen und Ampelanlagen vorsichtig sein, da andere Verkehrsteilnehmer die Vorschriften missachten könnten.
- Eltern sollten auf auffällige Bekleidung ihrer Kinder achten und sie mit Reflektoren ausstatten.
- Kinder zwischen 6 und 10 Jahren sollten auf keinen Fall allein mit dem Fahrrad zur Schule fahren, da ihre Konzentration dann auf das Radfahren gerichtet ist.
- Kinder sollten nach Möglichkeit nicht alleine zur Schule und nach Hause gehen, besonders nicht in abgelegenen Gegenden. Es können beispielsweise zusammen mit anderen Eltern und Kindern Abholketten gebildet werden; das Kind sollte dann bis zum ersten Treffpunkt begleitet und von dort wieder abgeholt werden.
- Damit die Kinder beweglich bleiben, sollte der Schulranzen nicht mehr als ein Zehntel des Körpergewichtes wiegen; grundsätzlich sollte er der DIN 58124 entsprechen.
- Kinder sollten nur in Ausnahmefällen mit dem PKW zur Schule gefahren werden. Bewegung tut den Kindern gut und die Bewältigung des Schulweges fördert die Selbstständigkeit im Straßenverkehr. Wenn Kinder dennoch im Auto mitgenommen werden, ist stets auf die Benutzung der vorgeschriebenen Rückhalteeinrichtungen zu achten. Im Bereich von Haltestellen darf nicht geparkt werden; Busse und ein- und aussteigende Kinder werden sonst behindert. Eltern sollten mit ihrem Auto auf der Straßenseite, an der die Schule liegt, anhalten und das Kind grundsätzlich auf der rechten Seite des Autos ein- und aussteigen lassen.
Landesweit wird der Schuljahresbeginn auch in diesem Jahr durch die Aktion "Kleine Füße - sicherer Schulweg" begleitet. Die gemeinsame Aktion von Landesregierung, Polizei, Landesverkehrswacht, Landeselternrat, ADAC und den Gemeindeunfallversicherungsverbänden dient der Unfallprävention. Symbolisierte, gelbe Kinderfußabdrücke leiten Kinder gezielt zu gefahrenreduzierten Querungsstellen. Die Fahrzeugführer sollen durch die "Kleinen Füße" zu besonders vorsichtigem Fahren angehalten werden.