Podestplatz gesichert: Mit einem dritten Rang stellte Michelin-Partner Fernando Alonso auf dem Hungaroring die außergewöhnliche Form des
Renault F1-Werksteams unter Beweis. Hinter den beiden
Ferrari-Piloten Michael Schumacher und Rubens Barrichello, die der Scuderia mit diesem Ergebnis den sechsten Konstrukteurs-Titel in Folge sicherten, erreichte der Spanier das Ziel vor den Michelin-Partnern Juan Pablo Montoya, Jenson Button, Takuma Sato und Antonio Pizzonia.
Die erhoffte Hitze blieb aus: Bei vergleichsweise moderaten Außen- und Asphalttemperaturen sicherte sich Reifenspezialist Michelin beim Großen Preis von Ungarn, dem 13. von 18 Läufen zur diesjährigen Formel 1-Weltmeisterschaft, fünf der acht Platzierungen in den WM-Punkten. Als Speerspitze unter seinen Partnerteams entpuppte sich auf dem Puszta-Kurs einmal mehr die Werks-Equipe von Renault, die mit Fernando Alonso auf Rang drei einen Fahrer aufs Podium brachte. Während sich der Überraschungssieger des Vorjahres mit einem wahren Raketenstart von der fünften Ausgangsposition bis auf den dritten Platz hinter Michael Schumacher und Rubens Barrichello nach vorne katapultierte, gelang auch seinem Teamkollegen Jarno Trulli in der Auftaktrunde ein Riesensatz: Der Italiener, auf Rang neun gestartet, schaffte es bis auf den sechsten Platz, während sich Juan Pablo Montoya im Williams-BMW vom siebten auf den vierten Rang verbessern konnte und dabei Jenson Button austrickste. Damit waren die vordersten Positionen eines Formel 1-Rennens bezogen, das sich in der weiteren Folge nicht durch übertrieben große Dramatik auszeichnen sollte.
Auch die Boxenstopps – alle Toppiloten setzten einmütig auf eine Dreistopp-Strategie – brachten keine großen Überraschungen. Während Michael Schumacher und Rubens Barrichello an der Spitze einsam ihre Runden zogen, musste McLaren-Mercedes-Pilot Kimi Räikkönen seinen Silberpfeil vorzeitig mit einem Elektronikdefekt an der Box abstellen. Sein Teamkollege David Coulthard erreichte das Ziel, verpasste als Neunter den Sprung in die WM-Punkte jedoch knapp. Mercedes-Sportchef Norbert Haug: „Wir haben unsere Aufgabe hier auf dem Hungaroring nicht gelöst. Die Entscheidung, zu der härteren Mischung von Michelin zu greifen, war falsch.“ Auch Jarno Trulli schied vorzeitig aus: Der schnelle Mann aus Pescara hatte seinen dritten Boxenstopp in der 42. Runde vorgezogen, stellte seinen blau-gelben Renner jedoch einen Umlauf später an der Boxenmauer ab.
Hinter Alonso ("Ich hatte ein vergleichsweise ruhiges Rennen…") auf Rang drei beendete Juan Pablo Montoya den Grand Prix als Vierter, während sich BAR-Honda-Pilot und Michelin-Partner Jenson Button auf Rang fünf über vier wichtige WM-Zähler freuen durfte, mit denen er seinen dritten Platz in der Fahrer-Wertung absichern konnte. Buttons Teamkollege Takuma Sato wurde Sechster. Ralf-Schumacher-Ersatz Antonio Pizzonia – der trotz höher Benzinladung Montoya im Qualifying hinter sich lassen konnte – verpatzte den Start, kämpfte sich aber noch bis auf die siebte Position vor. Die beiden Jaguar-Piloten Mark Webber und Christian Klien erreichten das Ziel auf Rang zehn und 13, Olivier Panis im Toyota wurde Elfter.
Der Doppelsieg von Ferrari führte zu einer vorzeitigen Entscheidung in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft, während BAR-Honda den Rückstand auf das zweitplatzierte Renault F1-Team um einen Zähler auf acht Punkte verringern konnte.
Statistisches
- Großer Preis von Ungarn, Hungaroring, Budapest,
- 13. Lauf zur FIA-Formel 1-Weltmeisterschaft 2004 (15. August 2004);
- Renndistanz: 70 Runden à 4,381 km = 306,663 km.
Rennergebnis
1. | Michael Schumacher | Ferrari | | 1:35.26,131 h | 3 Boxenstopps |
2. | Rubens Barrichello | Ferrari | | 4,693 s zurück | 3 Boxenstopps |
3. | Fernando Alonso | Renault | M | 44,599 s zurück | 3 Boxenstopps |
4. | Juan Pablo Montoya | Williams-BMW | M | 1.02,613 min zurück | 3 Boxenstopps |
5. | Jenson Button | BAR-Honda | M | 1.07,439 min zurück | 3 Boxenstopps |
6. | Takuma Sato | BAR-Honda | M | eine Runde zurück | 3 Boxenstopps |
7. | Antonio Pizzonia | Williams-BMW | M | eine Runde zurück | 3 Boxenstopps |
8. | Giancarlo Fisichella | Sauber-Petronas | | eine Runde zurück | 3 Boxenstopps |
9. | David Coulthard | McLaren-Mercedes | M | eine Runde zurück | 3 Boxenstopps |
10. | Mark Webber | Jaguar-Cosworth | M | eine Runde zurück | 3 Boxenstopps |
11. | Olivier Panis | Toyota | M | eine Runde zurück | 3 Boxenstopps |
12. | Nick Heidfeld | Jordan-Ford | | zwei Runden zurück | 3 Boxenstopps |
13. | Christian Klien | Jaguar-Cosworth | M | zwei Runden zurück | 3 Boxenstopps |
14. | Gianmaria Bruni | Minardi-Ford | | vier Runden zurück | 3 Boxenstopps |
15. | Zsolt Baumgartner | Minardi-Ford | | fünf Runden zurück | 3 Boxenstopps |
Schnellste Rennrunde: Michael Schumacher (Ferrrari), 1.19.071 min, 29. Runde |
Tabellenstand nach 13 von 18 Läufen:
| Fahrer | Punkte |
1. | Michael Schumacher | 120 |
2. | Rubens Barrichello | 82 |
3. | Jenson Button | 65 |
4. | Jarno Trulli | 46 |
5. | Fernando Alonso | 45 |
6. | Juan Pablo Montoya | 38 |
7. | David Coulthard | 19 |
8. | Kimi Räikkönen | 18 |
9. | Takuma Sato | 18 |
10. | Giancarlo Fisichella | 14 |
11. | Ralf Schumacher | 12 |
12. | Mark Webber | 7 |
13. | Felipe Massa | 5 |
14. | Olivier Panis | 5 |
15. | Antonio Pizzonia | 4 |
16. | Cristiano da Matta | 3 |
17. | Nick Heidfeld | 3 |
18. | Timo Glock | 2 |
19. | Zsolt Baumgartner | 1 |