Das Mild Seven
Renault F1 Team holte im Großen Preis von Ungarn seinen sechsten Podestplatz des Jahres. Fernando Alonso verteidigte mit einem konstanten und kontrolliert aggressiven Rennen den dritten Platz, den er durch seinen hervorragenden Start erobert hatte. Der auf einer Drei-Stopp-Strategie fahrende Spanier kontrollierte seinen Verfolger Juan Pablo Montoya im Williams über die komplette Renndistanz und distanzierte ihn bis ins Ziel um 15 Sekunden.
Auch Jarno Trulli gelang ein blendender Start – der Italiener verbesserte sich in der ersten Runde von Startplatz neun auf Rang sechs, nachdem er mit einem mutigen Manöver in Turn 4 auch den Japaner Takuma Sato überholt hatte. Gegen Ende seines zweiten Stints bemerkte Trulli jedoch ein heftiges Untersteuern an seinem Auto. Nach dem planmäßigen zweiten Boxenstopp verschlechterte sich das Fahrverhalten, so dass sich das Team entschloss, den dritten und letzten Halt vorzuziehen, um das Problem zu beseitigen. Kurz nach diesem Stopp aber musste der 30-Jährige endgültig aufgeben, da sich der Motor seines Renault R24 wegen sinkenden Öldrucks abschaltete.
Nach diesem Ergebnis verlässt das Team den Hungaroring mit gemischten Gefühlen. Das erneute Podium belohnt die konzentrierte Arbeit an diesem Wochenende. Da aber nur Alonso ins Ziel kam, büßte Renault in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft einen Punkt Vorsprung auf BAR ein.
Fernando Alonso, Platz 3
"Ich erlebte ein ziemlich ruhiges Rennen, vielleicht sogar ein bisschen sehr einsam. Am Start gab es eine knappe Situation: Als Sato versuchte mich abzublocken, musste ich leicht bremsen. Das kostete mich vielleicht den zweiten Platz in dieser Situation. Als ich mich auf Rang drei eingerichtet hatte, ging es nur noch darum, den Abstand zu Montoya zu kontrollieren und eine gleichmäßige Pace zu fahren. Weder ich noch das Team machten heute irgendwelche Fehler. Mit meinem zweiten Podestplatz in Folge bin ich sehr glücklich. Vor allem war es wichtig, dass ich vor allen meinen direkten Gegnern ins Ziel kam."
Jarno Trulli, Ausfall
"Ich glaube, mein Ausfall rührte von einem Motorproblem her. Ich verlor Leistung, dann stellte das Triebwerk ab. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich ohnehin schon ernsthafte Schwierigkeiten: Kurz vor meinem zweiten Boxenstopp verschlechterte sich das Fahrverhalten und der Grip an der Vorderachse. Das Auto untersteuerte dermaßen, dass ich mehrere Sekunden pro Runde einbüßte. Ich bin sehr frustriert, weil ich während meines ersten Stints dem BAR von Jenson Button locker folgen konnte und sogar schneller hätte fahren können."
Flavio Briatore, Geschäftsführer des Renault F1-Teams
"Ferrari war heute unschlagbar, aber ich freue mich für Fernando, dass er wieder aufs Podest fahren konnte. Unser Renault R24 erwies sich auf dieser Strecke erwartungsgemäß als sehr schnell, und auch unsere Konstanz im Rennen stellt mich zufrieden. Aber wenn du um den zweiten Platz in der Konstrukteurs-WM kämpfst, musst du in jedem Rennen beide Autos in die Punkte bringen. Das haben wir heute nicht geschafft. Wenn wir die zweite Position bis zum Ende der Saison verteidigen wollen, muss uns dies in den kommenden Grands Prix um jeden Preis gelingen."
Pat Symonds, Leiter der Fahrzeugentwicklung
"Fernando gelang ein exzellenter Start, und er fuhr zu jedem Zeitpunkt ein fehlerloses Rennen. Seinen Podestplatz hat er redlich verdient. Jarno klagte kurz vor seinem zweiten Reifenwechsel über heftiges Untersteuern. Deswegen zogen wir seinen dritten Halt vor und versuchten, das Problem in den Griff zu bekommen. Leider fiel er kurz darauf aus, weil sein Triebwerk Öl verlor."