BP und Rosneft haben auf dem St. Petersburger Wirtschaftsforum mehrere Vereinbarungen zum weiteren Ausbau der langfristigen strategischen Geschäftsbeziehungen beider Unternehmen bekanntgegeben. Sie unterzeichneten bindende Vereinbarungen über den Verkauf eines 20 prozentigen Anteils an Taas-Yuryakh Neftegazodobycha (Taas) in Ostsibirien von Rosneft an BP und zur Gründung eines neuen Joint Ventures. Dieses Unternehmen wird das Srednebotuobinskoye Öl- und Gasfeld, eines der größten Felder in Ostsibirien, weiterentwickeln. Es produziert derzeit etwa 20.000 Barrel Rohöl pro Tag. Taas wird außerdem die Infrastruktur zur weiteren Erkundung und Entwicklung der Vorkommen in der Region schaffen.
In diesem Zusammenhang werden Rosneft und BP zusammen ein Gebiet in der Größe von 115.000 Quadratkilometern erkunden. Beide Unternehmen vereinbarten ebenfalls, gemeinsam zwei Gebiete im westsibirischen und im Yenisey-Khatanga Becken mit einer Gesamtfläche von ca. 260.000 qkm zu erkunden. BP und Rosneft werden dort zusammen Untersuchungen durchführen und im Erfolgsfall neue Gemeinschaftsunternehmen gründen, um Lizenzen zu erwerben und Erkundungsaktivitäten durchzuführen. BP und Rosneft haben außerdem eine Absichtserklärung zur Umstrukturierung des 50/50 Ruhr Oel GmbH (ROG) Joint Ventures in Deutschland unterzeichnet.
Das Dokument sieht die Aufteilung der Anteile an vier Raffinerien und der dazugehörigen Infrastruktur vor. Nach Abschluss der Transaktion wird Rosneft ihre Beteiligung an den Raffinerien Bayernoil, MiRO und PCK sowie der Transalpinen Pipeline (TAL) verdoppeln. BP wird im Gegenzug 100% des Raffinerie- und Petrochemiekomplexes in Gelsenkirchen sowie die DHC Solvent Chemie in Mülheim übernehmen und damit ihre Rohölverarbeitungskapazität in Deutschland um sechs Prozent auf 18,2 Mio. Tonnen pro Jahr ausbauen.
Die Umstrukturierung der Ruhr Oel ermöglicht es sowohl BP als auch Rosneft ihre Raffinerie- und Petrochemiestrategien in Deutschland neu auszurichten. Vorbehaltlich der erForderlichen behördlichen Genehmigungen und des Abschlusses der Mitbestimmungsprozesse soll dieser Schritt bis zum Jahresende 2015 vollzogen werden. "Die vollständige Übernahme des Raffinerie- und Petrochemiekomplexes Gelsenkirchen erlaubt es uns, unser Raffinerie- und Petrochemiegeschäft im Zentrum Europas neu zu fokussieren, es weiter zu vereinfachen und effizienter zu gestalten. Zudem nehmen wir unsere Verantwortung als eines der führenden Energieunternehmen des Landes ernst und leisten einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit in Deutschland", erläutert Michael Schmidt, Vorstandsvorsitzender der BP Europa SE.