50-jähriges Jubiläum am Standort für Scheibenbremsen und elektrische Parkbremsen (EPB) des internationalen Automobilzulieferers Continental in Rheinböllen. Der Einladung von Werkleiter Stephan Oberthür zu einer Jubiläumsfeier folgten viele Gäste, darunter Eveline Lemke
MINIsterin für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz, Dr. Marlon Bröhr, Landrat im Rhein-Hunsrück-Kreis/CDU sowie Arno Imig, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rheinböllen.
"Continental in Rheinböllen hat sich in 50 Jahren zum weltweit führenden Hersteller von elektrischen Parkbremsen entwickelt. Diese Spitzenposition verdankt das Werk im Rhein-Hunsrück-Kreis der hohen Kompetenz und Innovationskraft seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ich gratuliere zu diesem Jubiläum und wünsche der Leitung sowie der gesamten Belegschaft weiterhin viel Erfolg bei ihrem Anspruch, die besten Bremsen der Welt zu bauen", sagte WirtschaftsMINIsterin Eveline Lemke.
Matthias Matic, Leiter des Geschäftsbereichs Hydraulische Bremssysteme überbrachte persönlich die Glückwünsche der Continental Division Chassis & Safety: "Ein großes Dankeschön gilt allen Mitarbeitern hier am Standort, gerade mit dem Hochlauf der EPB Produktion hat das Werk eine tolle Leistung erbracht."
Zu den weiteren Gästen zählten ehemalige Werkleiter und Mitarbeiter sowie Vertreter in Rheinböllen ansässiger Firmen. Während einer Werksführung konnten die Gäste die Produktion von Scheibenbremsen näher kennenlernen. Verschiedene Bereichsleiter stellten in einer Zeitreise die Geschichte des Standortes dar. Für die Mitarbeiter und deren Familien wird es im September zusätzlich noch einen Tag der offenen Tür geben.
"Der Standort hat für Continental und die gesamte Zulieferindustrie eine lange Tradition. Seit Beginn an ist Rheinböllen bis heute ein wichtiger Produktionsstandort für die Automobilindustrie", erklärte Stephan Oberthür, Werkleiter Rheinböllen.
Unsere Geschichte - 50 Jahre Tradition in der Bremsenproduktion
Vor 50 Jahren suchte das Frankfurter Unternehmen Alfred Teves Möglichkeiten zu expandieren, um sich dem steigenden Bedarf der Automobilindustrie an Scheibenbremsen anpassen zu können und kaufte die Rheinböllerhütte. 1967 übernahm der U.S.-amerikanische ITT-Konzern die Alfred Teves Gruppe und investierte in den Bau einer neuen Fertigungshalle und in neue Maschinen sowie Montageanlagen. Damit wuchs das Werk innerhalb kurzer Zeit zu einem der größten Arbeitgeber der Hunsrückregion heran.
In den 1990er Jahren wurden weitere Investitionen getätigt, um den Standort für die Produktion von Faustsätteln fit zu machen. Es wurden Einrichtungen modernisiert, Produktionsanlagen automatisiert und Roboter eingesetzt. 1998 übernahm schließlich der internationale Automobilzulieferer Continental die Firma Teves von ITT. Bedeutend in der Werksgeschichte war der Beginn der Produktion elektrischer Parkbremsen (EPB) in 2011. Als neues Produkt erweiterte die EPB das Portfolio der bis dahin rein mechanischen Bremsen um eine elektrische Komponente. Vergangenes Jahr wurde mit Blick auf eine nachhaltige Produktion unter Verfolgung ökonomischer wie auch ökologischer Ziele ein zweites Blockheizkraftwerk in Betrieb genommen. Daraus resultierende Erfolge bei der Energiekosteneinsparung sind bereits spürbar.
Auszeichnungen und Produktionsjubiläen
Der Erfolg des Werkes zeichnet sich durch viele Preise von Lieferanten und Fachzeitschriften, Qualitätsauszeichnungen der Automobilhersteller sowie den produzierten Stückzahlen aus. Produktionsjubiläen erfolgten in immer kürzeren Abständen: Die Montage der 50-millionsten Bremse in 1983, der 100-millionsten in 1995 und der 150-millionsten in 2002. Das nächste Jubiläum wird in Kürze die Produktion der 250-millionsten Bremse sein. Auch der erste Ergonomie-Preis von Continental ging in 2012 an Rheinböllen. Ausgezeichnet wurde der pneumatische Muskel, eine Hebehilfe, die das Anheben von Lasten für die Mitarbeiter entscheidend erleichtert und von Mitarbeitern des Werkes selbst erfunden wurde.
Rheinböllerhütte ist eingebunden in weltweites Netzwerk
Die über 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Standort Rheinböllen stellen Ihr Wissen global den anderen Werken zur Verfügung und unterstützen dabei vor Ort oder von Rheinböllen aus ihre Kollegen an den weltweiten Standorten. Mit Know-How und Expertise steht Rheinböllen für seine Schwesterwerke als Kompetenzzentrum zur Verfügung. "Ob Qualifizierung in der Programmierung von Messmaschinen oder Logistik-Support wir unterstützen in allen technischen und organisatorischen Fragen. Fertigungskonzepte aus unserem Standort kommen bei ganz Continental zur Anwendung. Durch die intensive Vernetzung lernen wir auch von anderen", sagte Frank Heydasch, Personalleiter am Standort Rheinböllen.
Aber auch ein Ausblick auf die nächsten Jahre ist von Bedeutung. So rekrutiert der Standort Mitarbeiter zum Beispiel fast ausschließlich aus den knapp 70 Auszubildenden, die technisch-gewerblich, kaufmännisch oder zum Ingenieur ausgebildet werden. "Die Ausbildung und Förderung unserer Nachwuchskräfte liegt uns sehr am Herzen und ist von großer Bedeutung für die Region und den Standort", so Heydasch.