Volkswagen schafft den Integrierten Nutzfahrzeugkonzern und damit ein strukturiertes Dach für das Geschäft mit mittleren und schweren Lkw und Bussen. Die Truck & Bus GmbH wird die neue Holding der
Volkswagen Gruppe für die Nutzfahrzeugmarken MAN und Scania. Dies hat der Aufsichtsrat der
Volkswagen AG am gestrigen Montag beschlossen. Hierzu werden die von der
Volkswagen AG gehaltenen Anteile an der Scania AB in die Truck & Bus GmbH eingebracht. Die 100-prozentige
Volkswagen-Tochter hält bereits 75,28% der Stimmrechte der MAN SE.
Die Truck & Bus GmbH wird nutzfahrzeugspezifische Prozesse etablieren und somit das volle Synergiepotential zwischen den Marken heben. An der Spitze der Geschäftsführung der Gesellschaft wird Andreas Renschler, Mitglied des Vorstands der Volkswagen Aktiengesellschaft, stehen. Den paritätisch besetzten Aufsichtsrat wird Prof. Dr. Martin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Aktiengesellschaft, führen: "Mit MAN und Scania verfügen wir über starke, erfolgreiche Marken von Weltruf. Unser klares Ziel ist es, auch bei Lkw und Bussen als Global Champion gemeinsam mit den Mitarbeitern in die Weltspitze zu fahren."
Die Realisierung der Nutzfahrzeug-Holding ist ein bedeutender Meilenstein auf dem Weg zum Global Champion in der Nutzfahrzeugindustrie. "Unser Ziel ist es, die Nutzfahrzeug-Holding bei Profitabilität, Technologien und vor allem auch Kundenzufriedenheit an die Spitze der Branche zu führen. Die Bündelung unserer Nutzfahrzeugmarken unter einem Dach erlaubt eine stärkere Konzentration auf Lkw- und Bus-Belange und damit schnellere Entscheidungen", sagte Andreas Renschler. "Dabei bleibt die Eigenständigkeit der Marken MAN und Scania erhalten, wie es dem Grundprinzip von Volkswagen entspricht."
Die Truck & Bus GmbH wird die Zusammenarbeit der drei Nutzfahrzeugunternehmen MAN Truck & Bus AG, MAN Latin America und Scania AB steuern und koordinieren.
In der Geschäftsführung der Truck & Bus GmbH werden unter anderem die Vorstandsvorsitzenden von MAN Truck & Bus AG, MAN Latin America Ltda. und Scania AB vertreten sein. Ziel ist es Strategie, Entwicklung, Personal, Einkauf und andere Themen markenübergreifend aufeinander abzustimmen. Dies führt zu einer engeren Vernetzung der Marken, kürzeren Entscheidungswegen und mehr Tempo in der Umsetzung.
Der Vorsitzende des Konzernbetriebsrats von Volkswagen, Bernd Osterloh, betonte: "Wir haben uns gemeinsam mit unseren Kollegen von MAN und Scania für die Schaffung einer solchen Holding stark gemacht. Wir brauchen klare Strukturen im Konzern, um in den einzelnen Bereichen schnell und flexibel handeln zu können. Gleichzeitig stärkt die Holding das Mitspracherecht der Arbeitnehmer. Erstmals werden in einem Aufsichtsrat Arbeitnehmervertreter von MAN, Scania und Volkswagen gemeinsam mit den Anteilseignern über die richtigen Strategien für unseren Integrierten Nutzfahrzeugkonzern diskutieren. Wir unterstützen das Ziel, in der Weltspitze mitspielen zu wollen. Wie immer werden wir dabei darauf achten, dass Wirtschaftlichkeit und Beschäftigungssicherung in der Balance bleiben." Osterloh wird selbst in den Aufsichtsrat der Truck & Bus GmbH einziehen. Neben ihm wird auf Arbeitnehmerseite ein weiterer Arbeitnehmervertreter von Volkswagen sowie jeweils zwei Arbeitnehmervertreter von MAN und Scania dem Kontrollgremium des Integrierten Nutzfahrzeugkonzerns angehören.
Volkswagen Nutzfahrzeuge wird als Hersteller von leichten Nutzfahrzeugen Bestandteil des Integrierten Nutzfahrzeugkonzerns sein, berichtet an Andreas Renschler und wird darüber hinaus weiterhin eine enge Anbindung an die Marke Volkswagen Pkw behalten, wo die überwiegenden Synergien liegen.