Hybrid- und Elektrofahrzeuge sind heute noch relativ selten auf der Straße zu sehen. Doch die Branchenexperten gehen davon aus, dass Autos mit voll- oder teilelektrischem Antrieb auf lange Sicht weltweit einen hohen Marktanteil erreichen werden. Deshalb arbeitet die Automobilindustrie intensiv an der Entwicklung zukunftsweisender Antriebssysteme für diesen wichtigen Wachstumsmarkt. Ein Vorreiter ist dabei der internationale Automobilzulieferer Continental, der jetzt den "48 Volt Eco Drive" entwickelt hat. Dieses innovative Hybridsystem lässt sich mit wenig Aufwand in konventionell angetriebene Fahrzeuge integrieren, bietet aber Funktionen, die bisher nur bei den wesentlich aufwändigeren Hochvolt-Hybridsystemen (ab 110 Volt) zu finden sind zum Beispiel das Abschalten des Verbrennungsmotors während der Fahrt ("Segeln").
Die neue Continental-Technologie, die im realen Fahrzeugbetrieb bis zu 20 Prozent Sprit einspart und 2016 erstmals in Serie geht, wird jetzt vom Freistaat Bayern gefördert: Durch ein Projekt, mit dem neue Produktionsverfahren für die extrem kompakten, hochmodernen Elektromotoren der 48-Volt-Technologie entwickelt werden. Continental-Partner des Projekts sind die gemeinnützige Forschungsgesellschaft Bayerisches Laserzentrum (BLZ) in Nürnberg und das Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie (IISB) in Erlangen.
Am Sitz des Continental-Geschäftsbereichs Hybrid Electric Vehicle (HEV) in Nürnberg übergab Franz Josef Pschierer, Staatssekretär im Bayerischen StaatsMINIsterium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, nun persönlich den Förderbescheid für das Projekt. "Die bayerische Automobilindustrie gehört zu den weltweiten Technologieführern auf dem Gebiet der Elektromobilität. Daran hat unsere Zulieferindustrie, die viele Innovationen von der Entwicklung bis zur Umsetzung als Serienprodukt begleitet, einen besonderen Anteil.", so Pschierer. "Mit unserem Förderprojekt wollen wir die Hybridtechnologie durch neuartige Fertigungsverfahren noch leistungsfähiger machen und so einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von Kraftstoffverbrauch und Emissionen leisten."
Projekt fördert Verbindungstechniken, die den E-Motor kompakter machen
Der "48 Volt Eco Drive" ist in allen Fahrzeugklassen einsetzbar. Um das System in eine bestehende Fahrzeugarchitektur zu integrieren, muss es optimal auf den vorgegebenen Bauraum abgestimmt sein. Eine möglichst kompakte Bauweise aller Komponenten ist daher von zentraler Bedeutung für den Erfolg dieses Hybridsystems. Das gilt besonders für den Elektromotor. In dem Projekt sollen deshalb zwei innovative Verbindungstechniken zur Serienreife entwickelt werden, mit denen ein extrem kompakter Motor auf höchstem Qualitätsniveau möglichst effizient und kostengünstig produziert werden kann.
"48 Volt Eco Drive": Wirtschaftliche Technologie, die auch den Fahrspaß steigert
Continental ist ein Technologieführer auf dem Gebiet der Elektromobilität, der sein umfassendes Know-how in diesem Bereich durch viele Innovationen unter Beweis gestellt hat. Der Automobilzulieferer bietet heute Systeme für alle Stufen der Antriebselektrifizierung an, von der 12-Volt-Start-Stopp-Technologie bis zum kompletten Antriebsstrang für Elektrofahrzeuge. In dieser Strategie der "Elektrifizierung nach Maß" ist das neue Hybridsystem ein weiterer Baustein. "Der 48 Volt Eco Drive verbindet Wirtschaftlichkeit mit einem breiten Funktionsspektrum. Dazu gehört neben der Abschaltung des Verbrennungsmotors während der Fahrt auch eine effiziente Bremsenergie-Rückgewinnung. Für mehr Komfort sorgt der sehr schnelle und leise Premium-Motorstart. Und die Unterstützung des Elektromotors beim Beschleunigen steigert den Fahrspaß", sagt Rainer Pühl, Leiter des Continental-Standorts Nürnberg. "Durch die enge Verzahnung von Entwicklung und Produktion haben wir hier am Standort eine hohe Kompetenz darin innovative Technologien wie das 48 Volt System - zur Serienreife zu bringen und damit erfolgreich am Markt zu platzieren. Die Industriealisierung mit Unterstützung der lokalen Institutionen stellt daher einen wichtiger Schritt auf dem Weg zum Markterfolg dar", so Pühl.
Nürnbergs Wirtschaftsreferent Dr. Michael Fraas sieht in dem neuen Projekt ebenfalls einen wichtigen Meilenstein:" Mit dem neuen Förderprojekt zeigt Continental, dass in Nürnberg intensiv an neuartigen Ansätzen und Lösungen für Fahrzeuge und Antriebskonzepte der Zukunft geforscht und gearbeitet wird. Als Technologiebotschafter Nürnbergs leistet das Unternehmen damit einen wesentlichen Beitrag zur Positionierung Nürnbergs im Wettbewerb der Produktions- und Technologiestandorte".
Nürnberg ist heute ein international bedeutendes Kompetenzzentrum für Elektromobilität, vor allem durch den Continental-Standort im Nordosten, wo der Geschäftsbereich Hybrid Electric Vehicles der für alle Kernelemente des Elektroantriebs zuständig ist sowohl entwickelt als auch produziert. Darüber hinaus hat der Continental-Geschäftsbereich Transmission (Getriebesteuerungen) hier seinen Hauptsitz. Insgesamt beschäftigt der Automobilzulieferer in der fränkischen Metropole rund 2.500 Mitarbeiter.