Auf der diesjährigen "Techno Classica" (vom 15. bis 19. April) in Essen präsentiert
SEAT in Halle 7 einzigartige Oldtimer. Der spanische Automobilhersteller hat in seiner Geschichte nicht nur beliebte Serienfahrzeuge gebaut, sondern auch so manche Sonderanfertigung gewagt. Eine der Raritäten hat sogar einen päpstlichen Segen.
Für die 27. Weltmesse für Oldtimer und Prestige-Automobile in Essen "Techno Classica" hat SEAT tief in die Autoarchivkiste gegriffen und ein paar historische Einzelstücke hervorgeholt. Unter dem Motto "Technologietradition 40 Jahre Centro Técnico" stellt SEAT spezielle Automobilumbauten des technischen Zentrums (Centro Técnico) in den Fokus der Ausstellung. Ein Einzelstück ist das "Papamobil". Der SEAT Panda Marbella Umbau wurde 1982 extra für den Spanien-Besuch von Papst Johannes Paul II. konstruiert. Doch die Geschichte außergewöhnlicher Automobilanfertigung aus dem Hause SEAT geht viel weiter zurück.
SEAT 1400 Visitas - das Besucherauto für Regierungsvertreter
Schon 1954 konnten hochrangige Besucher in einem ganz speziellen Fahrzeug die SEAT Fertigungshallen in der Zona Franca in Barcelona erkunden. Der SEAT 1400 Visitas wäre für den normalen Straßenverkehr kaum tauglich gewesen, denn er verfügte weder über Türen, ein Dach, noch Anschnallgurte. Haltegriffe an jeder Seite der Windschutzscheibe und an den Rückenlehnen der Sitze sowie Trittstufen an den Fahrzeugseiten reichten aus, um an den wichtigen Produktionsstellen schnell aus- und einzusteigen. Dazu bot er mit zwei großzügigen Bänken und zusätzlich integrierten Sitzgelegenheiten im Heck Platz für bis zu sieben Personen. 44 PS Motorleistung waren mehr als ausreichend für die Besuche im SEAT Werk.
Mit dem SEAT 600 Savio noch komfortabler durch die Produktionsstätte
Der SEAT 600 Savio stammt aus der Ideenschmiede des Designers Pietro Frua, der in den 60er Jahren Stil prägende Karosserien entwarf. Das wannenartige Automobil mit blauer Lackierung war durch seine großflächigen Scheiben und drei Sitzreihen prädestiniert dafür, zum Besucherauto umfunktioniert zu werden. Ein abnehmbares Hardtop ermöglichte noch mehr Sicht auf Maschinen und Werktätige. Hinzu kamen kleinere Räder, die sich hervorragend dazu eigneten, durch die engen Produktionslinien zu manövrieren.
Vom SEAT Panda Marbella zum "Papamobil"
Vom 31. Oktober bis zum 9. November 1982 besuchte Papst Johannes Paul II. erstmals Spanien. SEAT trug zu diesem Ereignis mit einem der eigentümlichsten Autokonstruktionen bei. In nur 15 Tagen schuf der spanische Automobilhersteller die Sonderanfertigung des "Papamobils", bei dem als Basis ein SEAT Panda Marbella diente. Dach und Fenster fehlten ganz, dafür war ein Geländer auf dem Pick Up ähnlichen Heck verbracht. Papst Johannes Paul II. nutzte das "Papamobil" u.a. für die Einfahrt ins Estadio Santiago Bernabéu in Madrid und zur Sonntagsmesse im Camp Nou Stadion in Barcelona. Laut Überlieferung soll der Papst von seinem üblichen Fahrzeug auf das SEAT Modell deshalb gewechselt haben, weil sein offizielles "Papamobil" zu hoch für die Einfahrt in die Fußballstadien war.
Diese Reliquien beachtlicher SEAT Kreationen können vom 15. bis 19. April auf dem 160 Quadratmeter großen Messestand in Halle 7 auf der "Techno Classica" in Essen erkundet werden. Videos informieren außerdem detailliert über die Historie der Marke SEAT.