Gemeinsam mit dem Hamburger Elektromobilitätsanbieter e8energy steigt
Nissan in den deutschen und europäischen Vehicle-to-Grid-Markt ein. Der
Nissan Leaf als weltweit meistverkauftes Elektroauto verfügt schon seit dem Modelljahr 2013 über die Fähigkeit zum bidirektionalen Laden. Dabei kann Strom aus der Traktionsbatterie des Autos in das Stromnetz zurückgespeist werden. Auch das zweite Elektrofahrzeug von
Nissan, der e-NV200, unterstützt seit der Markteinführung 2014 diese Technologie. Mit dem gemeinsam von
Nissan, e8energy und japanischen Zulieferern entwickelten System DIVA gibt es nun das passende Produkt zu den Fahrzeugen, das die Steuerung des Stromflusses übernimmt.
DIVA steht für Dezentral, Intelligent, Vielseitig und Autark und kombiniert einen Batteriespeicher mit einem bidirektionalen CHAdeMO Ladegerät. Bei der Vorstellung in der japanischen Botschaft in Berlin war DIVA mit einem 10 Kilowattstunden großen Speicher ausgestattet und erleuchtete gemeinsam mit einem Nissan Leaf den Eingangsbereich. Bei einer zweiten Präsentation tauchte das System die Fassade der Hauptstadt-Repräsentanz des VDIK (Verband der Automobil-Importeure) in orangefarbiges Licht. Ganz ohne Stromverbrauch aus dem Netz, nur gespeist von der 24-kWh-Batterie des Nissan Leaf.
e8energy vertreibt DIVA in Kooperation mit Nissan und verzeichnet mit der Technischen Hochschule von Bari (Süditalien) bereits einen prominenten Kunden. Aber auch in Deutschland werden schon im ersten Quartal 2015 mehrere DIVA Anlagen in Betrieb gehen. Dabei gelten neben Hochschulen auch auf erneuerbare Energiequellen ausgelegte Wohnprojekte sowie klein- und mittelständische Betriebe als primäre Zielgruppe.
"Nissan ist weltweit einer der ersten Automobilhersteller, der gemeinsam mit e8energy eine Komplettlösung aus Fahrzeug und bidirektionalem Ladesystem anbieten kann", sagt Joachim Köpf, Nissan Manager eMobility. "Kaum ein Batteriepufferspeicher ist so günstig und so praktikabel wie der Leaf. Gemeinsam mit DIVA sehen wir in diesem Angebot einen wichtigen Baustein für eine erfolgreiche Energie- und Verkehrswende."
Rachid Ait Bouhou, Geschäftsführer e8energy, ergänzt: "DIVA ist ein interessantes neues Angebot auf einem Markt, der zwar noch etwas durch die hohen Batteriepreise gebremst, aufgrund weiter sinkender Einspeisevergütungen jedoch immer interessanter wird. Abhängig von der Größe der Photovoltaik-Anlage und dem eigenen Verbrauch können Nutzer von DIVA einen Großteil des Jahres autark sein, den Netzbezug auf ein MINImum reduzieren und die Netze entlasten."
Über den integrierten CHAdeMO-Stecker kann der Nissan Leaf nicht nur geladen, sondern dessen Batterie auch als zusätzlicher Speicher für die Hausversorgung genutzt werden. Die DC-Auslegung erlaubt bidirektionales, beschleunigtes Laden mit bis zu 10 kW in beide Richtungen und ohne große Leistungsverluste. Mit dieser Mikro-Netz-Lösung kann der Hausbesitzer oder Firmeninhaber den Nutzungsgrad der selbst erzeugten Energie maximieren (Vehicle-to-Home). Denn er nutzt den Leaf oder den elektrisch angetriebenen Transporter Nissan e-NV200 nicht nur als Verbraucher, sondern auch als Pufferspeicher, der jederzeit Energie auch wieder abgeben kann.
Mit einer Leistung von bis zu 10.000 Watt lädt beziehungsweise entlädt die 1.320 x 1.220 x 430 Millimeter große DIVA-Säule den integrierten Speicher oder das angeschlossene Nissan Elektrofahrzeug. Über einen Touchscreen können Nutzer festlegen, wie tief die Batterie des Autos entladen werden darf, damit auch nach einer langen Nacht noch genügend Energie für die morgendliche Fahrt zur Arbeit vorhanden ist. Generiert ein Nutzer seinen Strom selbst, zum Beispiel über eine Photovoltaikanlage, unterstützt das System ebenfalls die optimale Integration des generierten Solarstroms in das Verbrauchsschema des Nutzers. Sollte das Auto dann einmal unterwegs sein und an einem Sommertag die Sonne konstant vom Himmel scheinen, springt der stationäre Speicher ein so geht keine Kilowattstunde verloren.
Die modulare Auslegung von DIVA erlaubt die spätere Aufrüstung der Kapazitäten oder auch die Integration anderer Zellblöcke, beispielsweise in Form ausgedienter Fahrzeugbatterien. Durch Kombination der Batterieleistung und der Netzeinspeisungsleistung sind damit Ladungen von über 10 kW möglich. Eine dezidierte TCP/IP Schnittstelle erlaubt darüber hinaus den Fernzugriff auf die Anlage.