Eine sehr positive Bilanz für die Verkehrs-Sicherheits-Arbeit der Polizei für das 1. Halbjahr 2004 zieht Polizeirat Uwe Lange, Verkehrsdezernent bei der Bezirksregierung Hannover. "Stieg die Zahl der Verkehrstoten im Gesamtjahr 2003 noch um sieben an, können wir im 1. Halbjahr 2004 einen Rückgang von 17,28 % auf nur noch 67 Verkehrstote (- 14) gegenüber dem Vorjahreszeitraum verzeichnen", so Lange.
Auch die Tendenz sinkender Gesamtunfallzahlen setzte sich fort. Ging die Anzahl der von der Polizei aufgenommen Verkehrsunfälle im gesamten Land Niedersachsen nur um 0,62 % auf insgesamt 90.141 Verkehrsunfälle zurück, steht dem gegenüber im Regierungsbezirk Hannover sogar ein Rückgang von 2,10 % auf 16.292 Verkehrsunfälle. Auch die Zahlen bei den Unfällen mit Personenschäden, die um 3,71 % von 3.204 (1.Halbjahr 2003) auf 3.085 zurückgingen, bestätigen den Abwärtstrend noch.
"Die positive Bilanz wird auch unterstützt durch die Rückgänge bei den Verkehrsunfällen mit schwerverletzten um 1,19 % auf 746 (vorher 755) und mit leichtverletzten Verkehrsteilnehmern um 5,14 % auf 3.374 (vorher 3.557)", so der Verkehrsdezernent.
Erfolgreiche Verkehrs-Sicherheits-Arbeit definiert sich u.a. daran, Unfallzahlen zu senken und deren Folgen zu MINImieren. Mit den hier aufgezeigten Tendenzen liegt der Regierungsbezirk Hannover mit seinen Unfallzahlen im Zielkorridor der Verkehrssicherheitsinitiative 2000 (VSI 2000). Ausgehend von den Zahlen im Jahr 1999 soll im Rahmen der VSI 2000 die Anzahl der Verkehrsunfälle mit getöteten und schwerverletzten Verkehrs-teilnehmern um insgesamt 25 % bis Ende 2004 gesenkt werden.
Schwerpunkte bei der Verkehrsüberwachung wurden in die Bekämpfung der Hauptunfallursachen Fahren unter Alkohol- und Drogeneinfluss und das Fahren mit überhöhter und nicht angepasster Geschwindigkeit gelegt. Im 1. Halbjahr fuhren im Regierungsbezirk Hannover 1.264 Fahrzeugführer unter dem Einfluss von Alkohol. Es handelt sich hier überwiegend um männliche Fahrer im Alter von 25 - 45 Jahren. Bei 477 Unfällen war Alkohol die Unfallursache. Insgesamt hatten 458 Fahrzeugführer über 1,6 Promille im Blut, so dass sie neben der Entziehung der Fahrerlaubnis auch mit einer medizinisch-psychologischen Eignungsuntersuchung rechnen müssen, um ihren Führerschein wieder zu bekommen.
Die Risikogruppe der "jungen Fahrer" von 18 - 24 Jahren steht im 1. Halbjahr eher bei Fahrten unter Drogeneinfluss im Brennpunkt. Im gesamten Jahr 2003 fuhren im Regierungsbezirk Hannover 389 Fahrzeugführer unter Drogen- und Medikamenteneinfluss. In den ersten sechs Monaten 2004 sind bereits 363 Verstöße zu verzeichnen, von denen 222 der oben genannten Risikogruppe angehörten. Weitere Großkontrollen, wie z.B. zur "Reincarnation-Parade" in Hannover im August stehen noch an.
Wegen Geschwindigkeitsverstößen müssen im Jahr 2004 bereits 2.188 Kraftfahrzeugführer mit einem Fahrverbot rechnen.
"Die überwiegend erfreulichen Ergebnisse im Verkehrs-Sicherheits-Lagebild sollen sich auch künftig fortsetzen", so Lange in seinem Ausblick, "Die Polizei wird die Schwerpunkte der Verkehrsüberwachung weiter auf Alkohol-, Drogen-, Geschwindigkeits- und Gurtkontrollen legen. Denn weiterhin gilt: Wer unter Alkoholeinfluss oder zu schnell fährt, verursacht eher einen Unfall mit schweren Verletzungen, die durch vernachlässigte Gurtanlegepflicht noch verstärkt werden."