Mit einem Umsatzanstieg von über 10% trägt das Nutzfahrzeuggeschäft maßgeblich zum Wachstum des Unternehmensbereichs Kraftfahrzeugtechnik von Bosch bei. Der gesamte Automotive-Bereich von Bosch wird 2014 um 7 bis 8% zulegen. Das Unternehmen erlöst im laufenden Jahr jeden vierten Euro in der Kraftfahrzeugtechnik mit Ausrüstung für Trucks, Transporter oder Busse. "Das Wachstum von Bosch im Nutzfahrzeugsektor bewegt sich auf der Überholspur", sagte Wolf-Henning Scheider, Geschäftsführer bei der Robert Bosch GmbH und Sprecher des Unternehmensbereichs Kraftfahrzeugtechnik, auf der IAA-Nutz-fahrzeuge 2014 in Hannover. Wachstumsmotor ist nach wie vor die Dieseltechnik. Dabei profitiert Bosch nicht nur bei Lkw und Bussen, sondern auch bei Off-Highway-Fahrzeugen wie Traktoren und Baumaschinen von immer anspruchsvolleren Emissionsnormen.
Emissionsnormen steigern weltweiten Absatz von Dieselsystemen
Ein aktuelles Beispiel hierfür ist China4. Durch diese neue Emissionsnorm werden elektronisch gesteuerte Hochdruckeinspritzung sowie Abgasnachbehandlung für neue Nutzfahrzeuge zur Pflicht. Das kommt Bosch zu Gute. Das Unternehmen konnte mehr als doppelt so viele Common-Rail-Systeme wie 2013 absetzen. Folgerichtig eröffnet Bosch noch in diesem Jahr seinen zweiten chinesischen Produktionsstandort für Nutzfahrzeugtechnik.
Auch in anderen Ländern als China tragen anspruchsvolle Normen dazu bei, dass die Verkaufszahlen steigen: Vom Abgasnachbehandlungssystem Denoxtronic werden im laufenden Kalenderjahr weltweit erstmals fast eine Million Exemplare für Trucks und Busse ausgeliefert.
Internet im Truck: Wirtschaftlichkeit steht an erster Stelle
Vornehmlich in Europa und den USA setzt Bosch neben der Dieseltechnik auch auf die Vernetzung von Nutzfahrzeugen. "Wir rechnen damit, dass schon 2016 jedes neue Nutzfahrzeug in Europa und USA internetfähig sein wird", sagt Wolf-Henning Scheider. Bereits heute ist Bosch Europas Marktführer für Infotainment in Trucks und Bussen. Auch über die Vernetzung erhöht Bosch die Wirtschaftlichkeit von Nutzfahrzeugen. Ein Beispiel hierfür ist Eco.Logic Motion ein System, das mit einem elektronischen Horizont aus Navigationsdaten eine effiziente Fahrstrategie berechnet. Hierzu vernetzt Bosch Antrieb und Getriebe mit der Navigation. Schon das bringt im Schnitt 5% Kraftstoffersparnis, laut Kundenmessung sogar bis zu 9%. In Zukunft verknüpft Bosch die Motor- und Getriebesteuerung auch mit internetbasierten Echtzeitdaten. Damit kann sich der Nutzfahrzeugantrieb nicht nur auf Topografie und Geometrie des Straßennetzes einstellen, sondern auch auf Tempolimits und Baustellen. Dies bedeutet nach den Worten Scheiders "eine Optimierung nach Live-Informationen".
Bosch Kraftfahrzeugtechnik weltweit präsent
Um sowohl Kunden in China, Europa als auch den USA beliefern zu können, setzt Bosch auf Partnerschaft vor Ort und eine lokale Fertigung. Außerhalb Deutschlands produziert das Unternehmen für den Nutzfahrzeug-Diesel in den USA, Brasilien, China, Tschechien, Japan und Indien. Der Ausbau der weltweiten Kompetenz im Automotive-Sektor lässt sich auch an der Mitarbeiterzahl nachverfolgen: Anfang 2015 wird die Bosch-Kraftfahrzeugtechnik gut 193.000 Mitarbeiter haben, nahezu 13.000 mehr als Anfang 2014. Ein Zuwachs, der im Wesentlichen in Asien stattfindet. Darüber hinaus wird die Zahl der Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung im Automotive-Bereich von nahezu 35.000 auf mehr als 37.000 steigen.