Audi hat auf dem Nürburgring im DTM-Qualifying zu gewohnter Stärke zurückgefunden: Bei schwierigen Bedingungen schafften es fünf
Audi RS 5 DTM in die Top Sechs.
Nachdem sich die Audi-Piloten zuletzt auf dem Red Bull Ring beim Kampf um die besten Startpositionen ungewöhnlich schwergetan hatten, meldeten sie sich in der Eifel eindrucksvoll zurück: Mit fünf RS 5 DTM in den ersten drei Startreihen hat die Marke mit den Vier Ringen gute Chancen, am Sonntag den ersten Saisonsieg in der DTM zu erzielen und die Tabellenführung in der Herstellerwertung zurückzuerobern.
Erstmals in dieser Saison aus der ersten Reihe startet Edoardo Mortara im Audi RS 5 DTM des Audi Sport Team Abt Sportsline. Der Tabellenvierte, der in der Gesamtwertung nur einen Punkt hinter BMW-Pilot Bruno Spengler liegt, konnte sich im Laufe des dreiteiligen Qualifyings immer weiter steigern und mit Startplatz 2 sein bestes Trainingsergebnis des Jahres erzielen. "Ich kann es kaum glauben: Wir hatten sechs harte Qualifyings und plötzlich läuft es", sagte der Italiener, der die Pole-Position um 145 Tausendstelsekunden verpasste. "Wir haben etwas an der Abstimmung geändert und heute das komplette Potenzial ausgeschöpft. Es war ein tolles Qualifying und ich bin sehr optimistisch für das Rennen."
Die zweite Startreihe teilen sich am Sonntag Titelverteidiger Mike Rockenfeller im Schaeffler Audi RS 5 DTM des Audi Sport Team Phoenix und Jamie Green im Hoffmann Group Audi RS 5 DTM des Audi Sport Team Rosberg. Damit starten alle drei Audi-Teams mit je einem Auto aus den ersten beiden Reihen.
Auch die dritte Startreihe ist mit Timo Scheider (AUTO TEST Audi RS 5 DTM) und Miguel Molina (Audi Sport Audi RS 5 DTM) ganz in Audi-Hand. Nico Müller (Audi Financial Services Audi RS 5 DTM) und Adrien Tambay (Playboy Audi RS 5 DTM) komplettierten die starke Qualifying-Leistung von Audi mit den Plätzen 10 und 11.
Einzig Mattias Ekström erlebte im Red Bull Audi RS 5 DTM ein enttäuschendes Qualifying. Der Schwede wechselte in Q1 frühzeitig von Regenreifen auf Slicks, sah am Ende jedoch als erster Fahrer die schwarz-weiß-karierte Flagge und wurde auf der immer schneller werdenden Strecke noch auf den 22. und vorletzten Startplatz durchgereicht.
"Wenn man fünf Autos unter den ersten Sechs hat, kann man eigentlich nur zufrieden sein", erklärte Dieter Gass, Leiter Audi Sport. "Es zeigt einmal mehr, wie gut der RS 5 DTM ist. Dass Marco Wittmann ganz vorn und Mattias Ekström ganz hinten in der Startaufstellung stehen, ist mit Blickrichtung Meisterschaft natürlich nicht so optimal. Unsere fünf Jungs werden Marco morgen aber gehörig einheizen und alles daran setzen, den überfälligen ersten Saisonsieg für Audi zu holen. Und auch Mattias darf man nie abschreiben."
Nach den wechselhaften Witterungsbedingungen am Samstag ist für den Renntag trockenes Wetter vorhergesagt. Der Start des siebten Saisonrennens der DTM erfolgt um 13.30 Uhr Ortszeit. Die ARD überträgt im "Ersten" ab 13.15 Uhr live vom Nürburgring.
Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef):
"Nach dem für uns schwierigen Qualifying auf dem Red Bull Ring haben wir zu gewohnter Stärke zurückgefunden. Im Rennen sind wir traditionell stärker als im Qualifying, deshalb bin ich recht zuversichtlich, dass es einer unserer fünf Jungs morgen schaffen kann, am Ende ganz oben auf dem Podium zu stehen. Aber dafür müssen sie natürlich erst einmal an Marco Wittmann vorbei."
Dieter Gass (Leiter DTM):
"Die Ausgangsposition ist definitiv gut: Mit fünf Audi unter den Top Sechs sind wir sehr gut aufgestellt, auch wenn es für die Pole-Position nicht ganz gereicht hat. Vor der Performance von Marco Wittmann kann man aber nur den Hut ziehen. Für uns war es wichtig, vorn wieder eine geschlossene Mannschaftsleistung zu zeigen und uns in eine Position zu bringen, in der wir morgen um den Rennsieg mindestens ein Wort mitreden können."
Edoardo Mortara (Audi Sport Audi RS 5 DTM), Startplatz 2
"Ich kann es kaum glauben: Wir hatten sechs harte Qualifyings und plötzlich läuft es. Wir haben etwas an der Abstimmung geändert und heute das komplette Potenzial ausgeschöpft. Es war ein tolles Qualifying und ich bin sehr optimistisch für das Rennen."
Mike Rockenfeller (Schaeffler Audi RS 5 DTM), Startplatz 3
"Ich bin mit dem Qualifying sehr zufrieden. Ich war im Freien Training heute Morgen im Nirgendwo und hatte nicht damit gerechnet, dass unser Auto so gut geht. Unser Audi war schön zu fahren. Mit etwas mehr Glück hätten wir am Ende sogar um die Pole kämpfen können. Sicherlich war noch ein Zehntel drin, aber die Runde war schon sehr gut und ich hatte einen guten Fluss. Es war ein Qualifying, wie ich es eine zeitlang gewohnt war. Es war heute befreiend."
Jamie Green (Hoffmann Group Audi RS 5 DTM), Startplatz 4
"Ich bin glücklich. Platz vier ist eine gute Ausgangsposition. Ich hoffe, dass ich morgen ein Topresultat einfahren werde. Das gesamte Audi-Team scheint in guter Verfassung zu sein."
Timo Scheider (AUTO TEST Audi RS 5 DTM), Startplatz 5
"Wir haben ein spannendes Qualifying gesehen, bei den nassen Bedingungen am Anfang musste man alles richtig machen. Am Ende waren wir auf der trockenen Strecke eigentlich gut, leider war ich mit meinem letzten Reifensatz nicht zufrieden, es fehlte Grip auf der Hinterachse. Deshalb konnte ich mich beim letzten Schuss nicht mehr verbessern."
Miguel Molina (Audi Sport Audi RS 5 DTM), Startplatz 6
"Die Bedingungen haben sich heute andauernd geändert. So eine Art Qualifying ist eine große HerausForderung, da man dauernd auf die Gegebenheiten reagieren muss. Platz 6 ist eine gute Ausgangslage. Die Chancen, um auf das Podium zu fahren, stehen nicht schlecht."
Nico Müller (Audi Financial Services RS 5 DTM), Startplatz 10
"Das waren natürlich sehr schwierige Bedingungen. Von daher ist Position 10 nicht allzu schlecht. Allerdings hatte ich mir im zweiten Durchgang schon noch mehr ausgerechnet. Der erste Reifensatz funktionierte super, ich stand weit vorn im ersten Teil der Session. Warum dann mit dem zweiten Reifensatz nichts mehr ging, müssen wir jetzt herausfinden. Aber grundsätzlich sind die Chancen im Rennen für mich okay."
Adrien Tambay (Playboy Audi RS 5 DTM), Startplatz 11
"Ich habe in meinem zweiten Durchgang einen Fehler gemacht. Wir hatten den Speed für Q3, aber ich habe es nicht umgesetzt. Startplatz elf ist nicht gut, aber auch keine schlechte Ausgangslage für das Rennen. In Q1 bei den schwierigen Bedingungen einen Fehler zu machen, wäre schlimmer gewesen."
Mattias Ekström (Red Bull Audi RS 5 DTM), Startplatz 22
"Es war ein schlechtes Qualifying, soviel ist klar. Von Startplatz 22 wird es morgen ein weiter Weg."
Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline):
"Gratulation an Edoardo (Mortara). Er hat ein tolles Qualifying gezeigt. Es hätte fast für die Pole-Position gereicht. Dagegen lief es für Mattias (Ekström) natürlich nicht gut. Er hat in Q1 keine Toprunde geschafft. Jetzt müssen wir gemeinsam schauen, wie wir Edoardo ganz nach vorn bringen und wie wir es schaffen, dass Mattias noch ein gutes Resultat erzielt. Adrien (Tambay) und Miguel (Molina) sind mitten im Feld es wird sicher ein spannendes Rennen morgen."
Ernst Moser (Teamchef Audi Sport Team Phoenix):
"Es war ein turbulenter Tag mit den Wetterkapriolen und das erste Qualifying im Nassen zu beginnen. Wir haben alles richtig gemacht. Die Fahrer haben es im Trockenen optimal umgesetzt, obwohl sie heute nur wenig Training im Trockenen hatten. Ein großes Lob. Beide sind in den Top Fünf. Damit hätten wir nach dem ersten Freien Training nicht gerechnet. Jetzt haben wir von diesen Positionen sehr viele Möglichkeiten im Rennen und werden morgen alles geben, um den ersten Audi-Sieg der Saison einzufahren."
Arno Zensen (Teamchef Audi Sport Team Rosberg):
"Es war ein spannendes Qualifying. Nico (Müller) haben nur sieben Hundertstelsekunden gefehlt, um in die dritte Session zu kommen. Bei Jamie (Green) haben wir ein bisschen mit den Reifen gepokert. Es ist nicht ganz aufgegangen, wie wir gehofft haben. Aber Platz vier ist natürlich trotzdem super."