Die Integration von Mitarbeitern mit gesundheitlichen Einschränkungen lohnt sich sowohl in sozialer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Das belegt ein europaweit einzigartiges Forschungsprojekt der
Audi AG und der Universität St.Gallen. Die Kooperationspartner untersuchten, welche Führungs- und Teamstrukturen die optimale Integration ermöglichen und wie das Unternehmen davon profitiert. Auf Grundlage der Forschungsergebnisse wird
Audi sein Integrationsmanagement nun weiterentwickeln.
"Auf die hohe Motivation und das ausgewiesene Know-how vieler unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit gesundheitlichen Einschränkungen können und wollen wir nicht verzichten. Deshalb ist es für uns selbstverständlich, ihnen eine wertschöpfende Tätigkeit zu ermöglichen und attraktive berufliche Perspektiven zu bieten", sagt Thomas Sigi, Personalvorstand und Arbeitsdirektor der Audi AG.
Die Befragung unter den Audi-Mitarbeitern der produktionsnahen Bereiche bestätigt die Arbeit des Betrieblichen Integrations- und Gesundheitsmanagements bei Audi. Arbeitsplätze werden ergonomisch gestaltet, mit Audi Check-up gibt es ein individuelles Präventionsprogramm für jeden Mitarbeiter, Experten beraten zum optimalen Arbeitseinsatz bei gesundheitlichen Einschränkungen, und nach längerer Krankheit gliedert das Unternehmen den Mitarbeiter stufenweise wieder in die Berufswelt ein. "Bei Audi integrieren wir beeinträchtigte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in bestehende Teams", sagt Dr. Hubert Waltl, Produktionsvorstand der Audi AG. "Dazu passen wir das Aufgabengebiet oder den Arbeitsplatz entsprechend an. Ergonomische Maßnahmen beispielsweise unterstützen den Betroffenen, trotz gesundheitlicher Einschränkung möglichst vollumfänglich einsatzfähig zu sein."
Führungskräfte, Personalreferenten, Werkärzte, Planer und Betriebsräte arbeiten bei dem Thema eng zusammen. "Der Betriebsrat ist sich seiner sozialen Verantwortung bewusst und versucht, eine schnelle Integration und einen passgenauen Einsatz zu ermöglichen. Für uns ist dabei entscheidend, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen, um geeignete Arbeitsplätze zu schaffen," sagt Peter Mosch, Audi Gesamtbetriebsratsvorsitzender.
Mit seinem Integrationsmanagement übernimmt Audi nicht nur soziale Verantwortung. Das Programm bewährt sich auch in wirtschaftlicher Hinsicht: Das Forschungsprojekt belegt die große Kreativität und das Ideenpotenzial gemischter Teams. Zudem sind beeinträchtigte Mitarbeiter motivierter, zufriedener mit ihrer Arbeit und fehlen seltener krankheitsbedingt, wenn sie sich gut integriert fühlen.
Den Führungskräften kommt dabei eine wichtige Rolle zu. Durch eine gesundheitsorientierte und integrierende Mitarbeiterführung können sie letztlich bewirken, dass Mitarbeiter trotz gesundheitlicher Einschränkungen wertschöpfend arbeiten und zum Unternehmenserfolg beitragen.
Die wissenschaftlichen Ergebnisse fließen nun in die Qualifizierungsprogramme für Führungskräfte ein und bilden die Grundlage, um das Integrationsmanagement bei Audi weiterzuentwickeln.
Die Audi AG hat mit der Universität St.Gallen bereits bei mehreren Projekten erfolgreich zusammengearbeitet. Im Oktober 2013 vereinbarten die beiden Partner eine langfristige strategische Wissenschaftskooperation unter dem Namen "Ingolstadt Institute der Universität St.Gallen" (INI.HSG).