Viele Verkehrsteilnehmer wissen nicht, sich an Bahnübergängen richtig zu verhalten. Das belegt eine Umfrage im Auftrag der Deutschen Bahn (DB), die im März 2014 veröffentlicht wurde. Jährlich kommt es zu rund 200 Unfällen an den Bahnübergängen des Konzerns, jeder Vierte endet tödlich. Über 90% der Kollisionen könnten durch richtiges Verhalten der Fahrzeuglenker, Fahrradfahrer und Fußgänger vermieden werden.
Rund 66% der Bahnübergänge sind mit Halbschranken gesichert, die Verkehrsteilnehmern jedoch häufig umfahren. Die Deutsche Verkehrswacht (DVW) betont, dass dieses falsche Verhalten schnell lebensgefährlich sein kann. Sie appelliert an alle Verkehrsteilnehmer, sich verantwortungsbewusst zu verhalten. Sobald sich die Schranken senken oder geschlossen sind, müssen alle Verkehrsteilnehmer anhalten und dem Schienenfahrzeug Vorfahrt gewähren.
Auch Bahnübergänge mit Blinklicht-oder Lichtzeichenanlagen verursachen Unsicherheit seitens der Verkehrsteilnehmer. Fahrzeuglenker, Fahrradfahrer und Fußgänger müssen bei Rot anhalten, auch wenn die Schranken noch oben sind. Ein rotes oder gelbes Blinken am Bahnübergang Fordert ebenfalls zum Anhalten auf. Die Verkehrsteilnehmer dürfen erst weiterfahren, wenn das Blinklicht oder Lichtzeichen erloschen und/oder die Schranken vollständig geöffnet sind.
In der Regel sind Bahnübergänge bereits 240 m vorher durch eine dreistreifige Bake und das Gefahrenzeichen 151 der Straßenverkehrsordnung (Bahnübergang) beiderseits der Straße gekennzeichnet. Ab diesem Zeichen gilt das Überholverbot. Weitere Baken folgen 160 m und 80 m vor dem Übergang oft verbunden mit Schildern zur Begrenzung der Geschwindigkeit.
Unmittelbar vor dem Bahnübergang stehen zwei Andreaskreuze. Sie bestehen aus zwei gekreuzten weißen Balken mit roten Enden und räumen nach § 41 der Straßenverkehrsordnung (StVO) dem Schienenverkehr Vorrang vor dem Straßenverkehr ein. Wenn weder eine Schranke noch eine Lichtanlage vorhanden sind, muss sich der Verkehrsteilnehmer eigenständig vergewissern, dass sich kein Eisenbahnfahrzeug nähert.
Die DVW rät, sich einem Bahnübergang langsam zu nähern und bremsbereit zu sein. Es gilt, sich einen Überblick zu verschaffen und auf akustische Signale herannahender Züge zu achten. Alle Verkehrsteilnehmer müssen sofort vor dem Übergang halten, wenn sich ein Schienenfahrzeug nähert.