Der weltweit operierende Automobilzulieferer Brose hat in Bremen eine Produktionsstätte für Türsysteme feierlich in Betrieb genommen. In einem ersten Schritt sind rund 60 Arbeitsplätze entstanden. Auf einer Gesamtfläche von 4.500 m
2 fertigt der Mechatronik-Spezialist Türsysteme für die neue
Mercedes-Benz C-Klasse. Aktuell werden pro Tag bis zu 600 Fahrzeuge damit ausgestattet.
An dem Festakt nahmen mehr als 60 Gäste aus Wirtschaft und Politik teil. Im Beisein von Michael Stoschek, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Brose Gruppe, hieß der Bremer Wirtschaftssenator Martin Günthner das Unternehmen willkommen: "Ich freue mich sehr, dass mit der Firma Brose die Ansiedlung eines weiteren namhaften und global agierenden Unternehmens in Bremen gelungen ist." Werkleiter Christoph Jaiser bedankte sich für die gute und unkomplizierte Zusammenarbeit mit den Vertretern des Stadtstaats.
Im Rahmen der Veranstaltung betonte Andreas Kellermann, Werkleiter Mercedes-Benz Bremen, die erfolgreiche Geschäftsbeziehung zu dem Autozulieferer: "Mit Brose verbindet uns eine jahrzehntelange Zusammenarbeit seit den 1960er Jahren. Wir brauchen Zulieferer, die innovative Ideen und intelligente Prozesse schnell entwickeln und in aller Welt umsetzen können."
Mit den Türsystemen hat Brose ein Produkt, das auch in einem Hochlohnland wirtschaftlich hergestellt werden kann, weil es den Automobilherstellern Kostenvorteile bietet. Auf einer Trägerplatte fasst der Mechatronik-Spezialist mechanische, elektrische und elektronische Komponenten zusammen. Das verbessert Funktionalität, Kosten, Qualität und Gewicht. Durch konsequenten Leichtbau und neuartigen Materialmix aus Kunststoff, AluMINIum und Stahl trägt das Türsystem dazu bei, das Gesamtgewicht eines Fahrzeugs nachhaltig zu reduzieren.
Schlanke Prozesse, kurze Transportwege und MINImale Lagerbestände führen zu einer hohen Effizienz bei der Zulieferung. "Nur mit innovativen Produkten wie unserem Türsystem sowie sehr effektiver Fertigung und Logistik können wir Arbeitsplätze in Deutschland schaffen oder erhalten", sagte Jürgen Otto, Vorsitzender der Geschäftsführung der Brose Gruppe.
Fertigung im Takt der Fahrzeugmontage
Der Herstellungsprozess der Türsysteme erfolgt nach dem sogenannten Just-in-Sequence-Verfahren. In Bremen verbleiben nach Eingang der Bestellung rund 280 Minuten für Montage, Prüfung, Transport und einbaufertige Lieferung in die sechs Kilometer entfernte Daimler-Produktionsstätte. "Wir fertigen mehr als 700 Varianten. Unser Kunde erhält ein auf seine Bedürfnisse abgestimmtes, qualitativ hochwertiges Produkt und zwar genau in der Reihenfolge und zu dem Zeitpunkt, wenn er es für seine Fahrzeug-Endmontage benötigt", schildert Jaiser.
Bis nächstes Jahr steigert das Unternehmen die Produktion und stattet dann täglich bis zu 1.050 Fahrzeuge mit Türsystemen aus. Weiterhin produziert Brose in dem Werk Schlossmodule für verschiedene Daimler-Modelle. Es ist geplant, bis 2016 die Anzahl der Mitarbeiter auf 75 zu erhöhen.
Ein System vier Kontinente
Bremen ist einer von weltweit vier Standorten, an denen Brose Türsysteme für die Mercedes-Benz C-Klasse produziert. Die Hansestadt übernimmt dabei eine Vorbildfunktion: Die gesammelten Erfahrungen fließen in die nachfolgenden Fertigungsanläufe in East London (Südafrika), Tuscaloosa (USA) und Peking (China) ein.
Für die neue C-Klasse liefert der Mechatronik-Spezialist zudem Leichtbausitzstrukturen, Kühlerlüftermodule, Antriebe für die elektrische Lenkung sowie Systeme zum berührungslosen Öffnen und Schließen der Heckklappe.