Autofahren mit Wasserstoff ist keine Zukunftsvision. 2015 kommt das erste wasserstoffbetriebene
Toyota Serienmodell auf Basis des Brennstoffzellenfahrzeugs FCV Concept auf den Markt. Der japanische Automobilhersteller und Pionier alternativer Antriebe hat am 20. Februar 2014 auf einem Technik-Seminar in Hamburg über die Vorzüge dieser alternativen Antriebstechnik und den aktuellen Entwicklungsstand informiert.
Im Betrieb schadstofffreie Brennstoffzellenfahrzeuge punkten mit einer Reichweite von mindestens 500 Kilometern und können in rund drei Minuten betankt werden also genauso schnell wie ein konventionell betriebenes Fahrzeug. Auch beim Raumangebot zeigt der Toyota FCV Concept, dass Brennstoffzellenfahrzeuge durchaus in der ersten Liga mitspielen können: Die von Toyota entwickelten Brennstoffzellen-Stacks sind nicht nur leicht und leistungsfähig, sondern auch sehr kompakt. So bleibt ausreichend Platz für vier Passagiere und zwei 700-Bar-Hochdruck-Wasserstofftanks.
Auf dem Technik-Seminar in Hamburg skizzierte Katsuhiko Hirose, einer der Väter des Prius und Projektleiter Brennstoffzellenentwicklung, seine Vision: "Weg von fossilen Brennstoffen, hin zu einer wasserstoffbasierten Gesellschaft". Heinrich Klingenberg, Geschäftsführer von hySOLUTIONS, stellte darüber hinaus die Wasserstoffaktivitäten in der Hansestadt vor. Die Teilnehmer hatten auch die Gelegenheit, sich die neue Wasserstofftankstelle des Stromerzeugers Vattenfall in der HafenCity anzuschauen.
Im Lastenheft der Ingenieure war eine der Prioritäten die Kosten für brennstoffzellenspezifische Bauteile zu senken. Ein marktfähiger Preis hat, neben den umweltschonenden Aspekten, auch der Hybridtechnik schon zum Erfolg verholfen. Mehr als 6 Millionen Fahrzeuge weltweit sind ein eindeutiger Indikator dafür. Damit der Brennstoffzellenantrieb eine ähnliche Erfolgsgeschichte schreiben kann, wurde an vielen Details Feinschliff betrieben. Die Leistungsdichte wurde im Vergleich zu früheren Versionen auf 3 kW pro Liter Bauvolumen erhöht, das entspricht exakt einer Verdopplung. Erreicht wurde dies durch eine Verstärker (Booster/Konverter) Baugruppe, die es ermöglicht eine Leistung von mehr als 100 kW, bei halbierter Baugröße der Brennstoffzelle, zu erzeugen. Weiteres Kostenreduktionspotenzial fanden die Ingenieure, durch die Entwicklung neuer Materialien und Produktionsmethoden für die zwei statt früher vier Wasserstofftanks.
Toyota forscht seit über 22 Jahren intensiv an Brennstoffzellenfahrzeugen und sieht ein großes Potenzial bei dieser Technik. Im Konzern werden Brennstoffzellen für die Wärme und Stromerzeugung in Häusern ebenso entwickelt, wie für den Antrieb von Gabelstaplern, Bussen und Nutzfahrzeugen. Toyota unterstützt unter anderem auch Initiativen in Deutschland, Nordeuropa und Großbritannien, die sich für die Markteinführung von Brennstoffzellenfahrzeugen und den Aufbau eines Tankstellennetzes stark machen.