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Info Die Peugeot Baureihen 201 bis 206

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Die Peugeot Baureihen 201 bis 206

Peugeot 204 Cabriolet (1967)Wie keine andere Fahrzeugreihe von Peugeot sind die Modellreihen 201 bis 206 eng mit der Historie des Unternehmens, mit großen Triumphen wie auch mit schwierigeren Zeiten verknüpft. Seit 75 Jahren stehen Peugeot-Automobile mit der "2" als erster Ziffer in der Modellbezeichnung aber stets für wegweisendes Design, neue Technologien und moderne Produktionsmethoden. Und für Erfolg: Weit mehr als elf Millionen Einheiten sind seit der Premiere des 201 bis zum aktuellen 206 bisher von allen sechs Modellreihen verkauft worden.

Peugeot 201: Wie alles begann

Mit dem Start des Peugeot 201 im Juli 1929 beginnt beim französischen Automobilhersteller in jeder Hinsicht eine neue Ära. Nach außen dokumentiert sich dies durch die erstmalige Verwendung einer dreistelligen Zahlenkombination. Wie bei vielen bekannten Bezeichnungen ist auch die Herkunft der Zahlenfolge 201 überraschend simpel: Die neue Baureihe ist das 201-ste Projekt der Entwicklungsabteilung von Peugeot. Seitdem steht bei Modellen der Löwenmarke die erste Zahl für die Fahrzeugklasse und die letzte für die aktuelle Generation. Die "0" wird als Markenzeichen geschützt und bei den ersten Modellen auch ganz praktisch genutzt: In ihr befindet sich bei vielen Modellen ein Anschluss für die damals noch mitgelieferte Anlasserkurbel. Heute greift Peugeot diese Idee wieder auf und nutzt bei einigen Modellen die "0" am Heck als Kofferraumöffner.

Während der in 22 Karosserieversionen – vom zweitürigen Cabrio über die sechssitzige Limousine bis zu verschiedenen Nutzfahrzeugen – gebaute 201 in Sachen Design zwar elegant, aber auch noch relativ traditionell auftritt, zeigt er sich technisch bereits als Trendsetter: Mit einer Hinterradaufhängung von Bugatti und der ersten Einzelradaufhängung vorne (beides ab 1931) setzt der bis 1937 hergestellte Peugeot 201 Maßstäbe beim Fahrwerk. Als einziger Motor steht ein Reihenvierzylinder mit 1,1 Liter Hubraum und 23 PS zur Verfügung.

Mit der Einführung des 201 werden auch die Arbeitsabläufe im neuen Werk Grand Sochaux optimiert: Die Tagesproduktion steigt von 76 auf 240 Einheiten und für die Herstellung eines Fahrzeugs sind nun nur noch 60 statt 126 Arbeiter notwendig. Die Senkung der Produktionskosten um 20 Prozent in den Jahren 1930 bis 1933 leistet für Peugeot zudem einen entscheidenden Beitrag zur Bewältigung der Weltwirtschaftskrise.

Peugeot 202: Erfolgsmodell in schwierigen Zeiten

Der Nachfolger des 201 hält zwar auch weiterhin sein hohes technisches Niveau und überzeugt darüber hinaus mit einem avantgardistischen, aerodynamischen Design, jedoch kommt der erstmals im Januar 1938 präsentierte 202 zu einer schwierigen Zeit. Schon zwei Jahre nach Produktionsbeginn wird das Cabriolet eingestellt, 1942 ist auch für die Limousine Schluss. Es herrscht Krieg und so werden lediglich bis Ende 1943 noch Nutzfahrzeug-Versionen hergestellt, die alternativ auch mit Holzvergaser erhältlich sind.

Bereits ein Jahr nach Kriegsende, im Mai 1946, läuft die Serienproduktion des 202 jedoch wieder an. Und schon 1947 erzielt ein 202 BH Darl´Mat AluMINIum-Coupé in Montlhéry einen Geschwindigkeits-Weltrekord über 2.000 Kilometer mit einem Tempodurchschnitt von 145,041 km/h. Im Juli 1949 wird die Produktion der 202 Limousine dann zugunsten des Nachfolgers eingestellt.

Peugeot 203: Es geht wieder aufwärts

Von 1948 bis 1960 wird der Peugeot 203 produziert. Er ist ein Symbol für den wirtschaftlichen Aufschwung nach dem Krieg. Das macht allein ein Blick auf die Produktionszahlen deutlich: Während sich der 201 und der 202 in allen Varianten jeweils rund 140.000 mal verkauften, kommt die dritte Generation der 2er-Baureihe alleine auf knapp 700.000 Einheiten, darunter über eine halbe Million Limousinen und mehr als 110.000 Nutzfahrzeuge.

Das aerodynamisch geschwungene Design des 203 begeistert schon auf der Premiere während des Pariser Salons. Offizieller Produktionsstart ist dann Oktober 1948. Ein technisches Highlight setzt der 1,3-Liter Reihenvierzylinder mit seinem Zylinderkopf aus Leichtmetall und den halbkugelförmigen Verbrennungsräumen. Er leistet 42 PS und erreicht 115 km/h Spitze. Weitere technische Innovationen sind die erstmals bei Peugeot verwendete selbsttragende Karosserie, eine vordere Einzelradaufhängung, ein Vierganggetriebe mit Schnellgang sowie die Zahnstangenlenkung. Als eine der ersten europäischen Limousinen bietet der 203 zudem eine Komfortausstattung mit Liegesitzen und Stahlschiebedach. Das Fahrzeug wird ein voller Erfolg, in den ersten Jahren müssen die Käufer teilweise bis zu zwei Jahre auf die Auslieferung ihres 203 warten.

Peugeot 204: der erste "Millionär"

Nach fünf Jahren Pause kommt 1965 der Peugeot 204 und wird bis 1976 mit großem Erfolg produziert. Obwohl sich die Anzahl der Karosserievarianten im Vergleich zum 203 von neun auf fünf reduziert, wird der 204 zum ersten Produktions-Millionär der Baureihe. Insgesamt über 1,6 Millionen Einheiten finden ihre Käufer.

Mit der Markteinführung im April 1965 positioniert sich Peugeot erneut in der Kompaktklasse. Einmal mehr setzt das Design Maßstäbe, es stammt von Pininfarina. Als erster Peugeot mit Frontantrieb übernimmt der 204 aber auch technisch eine Vorreiterrolle. Block und Zylinderkopf des 1,1-Liter Vierzylinders (53 PS, 138 km/h Spitze) sind aus Leichtmetall gefertigt. Zudem ist der Motor quer eingebaut und mit einer obenliegenden Nockenwelle ausgestattet. Neu in diesem Fahrzeugsegment sind auch die serienmäßig eingebauten vorderen Scheibenbremsen sowie die Einzelradaufhängung an allen vier Rädern.

Auch mit der Vorstellung eines 1,3-Liter Dieselaggregats im September 1967 betritt Peugeot erfolgreich Neuland. Das Aggregat ist nicht nur das kleinste seiner Art und bleibt dies auch für über zehn Jahre, es ist auch der erste aus Leichtmetall gefertigte Selbstzünder. Niemals zuvor ist außerdem ein Diesel in einem Fahrzeug mit Frontantrieb verwendet worden. Doch der große Erfolg der Kombination Kleinwagen mit kleinem Diesel gibt Peugeot recht.

Peugeot 205: Der Mega-Seller

Nach fünfjähriger Entwicklungszeit präsentiert Peugeot im Februar 1983 den 205. Zunächst soll der Kleinwagen als Nachfolger des nur mäßig erfolgreichen 104 die Modellbezeichnung 105 erhalten, aber Peugeot entscheidet sich anders. Der 205 wird für die Marke ein Mega-Erfolg. Mit knapp 5,3 Millionen Einheiten ist er bis heute das erfolgreichste Modell der "2er"-Historie, was allerdings auch an seiner langen, über 16 Jahre währenden Produktionszeit liegt.

Die zeitlos-elegante, auch am Ende des Lebenszyklus immer noch modern und frisch wirkende Linie ist vom hauseigenen Designteam unter Leitung von Gérard Welter entworfen worden, das sich damals gegen Pininfarina durchsetzt. Eine richtige Entscheidung, wie sich rückblickend sagen lässt.

Auch den deutschen Kunden gefällt der 205. Zum Marktstart in Deutschland stehen vier Benziner und ein 1,8-Liter Diesel mit 44 kW/60 PS zur Verfügung. Der laufruhige Selbstzünder verhilft dem Dieselmotor im Kleinwagensegment zum endgültigen Durchbruch. Bereits im ersten Jahr erhält der 205 in Deutschland das begehrte "Goldene Lenkrad", außerdem wird er "Auto des Jahres" und "Bester Kleinwagen".

Peugeot 206: Erfolg aus dem Computer

Obwohl der Peugeot 206 erst seit 1998 hergestellt wird, sind von ihm bereits über vier Millionen Einheiten produziert worden. Als erstes Modell aus dem PSA-Konzern wurde sein Konzept und die Entwicklung vollständig über Computermodelle realisiert. Von Beginn an überzeugt der 206 nicht nur durch seine moderne, gleichzeitig aber sehr reife Formensprache, er setzt auch bei der Sicherheitsausstattung neue Maßstäbe. Aktuell umfasst sie unter anderem sechs Airbags inklusive Vorhangairbags auf Fahrer- und Beifahrerseite, Notbremsassistent und für die Benziner mit 1,4-, 1,6- und 2,0-Liter-Motorisierung sowie für die HDi mit 1,6 oder 2,0 Liter Hubraum ein ESP. Zudem ist für den 206 als einem der ersten Kleinwagen ein Navigationssystem erhältlich. Bereits vier Monate nach dem Produktionsstart im Mai 1998 sind 250.000 Einheiten verkauft – ein Rekord.

Wie sein Vorgänger wird auch der 206 mit Lorbeeren geradezu überschüttet. Allein in Deutschland erhält er in den ersten beiden Jahren fast alle wertvollen Preise renommierter Fachzeitschriften, darunter auch das "Goldene Lenkrad".

In den Jahren 2001 bis 2003 ist der 206 dreimal in Folge der erfolgreichste Importwagen in Deutschland. Und mit der Markteinführung des 206 CC schreibt Peugeot ab 2001 ein weiteres Erfolgskapitel. Das Coupé-Cabriolet mit elektrisch versenkbarem Stahldach setzt sich in Deutschland auf Anhieb an die Spitze der Cabrio-Zulassungshitlisten. Ein weiteres Highlight bringt Peugeot mit dem 206 SW, der den dynamischen Charakter des Kleinwagens mit dem großzügigen Raumangebot eines Kombis verbindet.

Fünf Jahre nach der Markteinführung startet 2003 die zweite Generation des 206 mit modifiziertem Design. Als sportlichste Version ist ab Juli der 206 RC erhältlich. Aus seinem 2,0-Liter-Aggregat schöpft er 130 kW (177 PS) und ermöglicht den Sprint von null auf hundert km/h in 7,4 Sekunden.

Ungebrochen ist der Erfolg des Peugeot 206 auch im bisherigen Verlauf des Jahres 2004. Nach vier Monaten liegt er mit 19.000 Zulassungen ungefährdet auf Platz eins der beliebtesten Importautos und auch der 206 CC führt mit über 6.400 Zulassungen die Rangliste der erfolgreichsten Cabriolets weiterhin an.


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