Dies hängt zum einen mit der Sanierung alter und der Entstehung neuer Kläranlagen zusammen, zum anderen mit der monatelang herrschenden Schönwetterperiode. Den ausgebliebenen Niederschlägen ist es hauptsächlich zu verdanken, dass nur wenige Krankheitserreger von den Flüssen und Kanälen in die Badegewässer geschwemmt wurden.
Die im Sommer 2003 nicht nur an den Stränden des Mittelmeers gute bis sehr gute Wasserqualität spiegelt sich in der geringen Zahl von beanstandeten Stränden wider. Von den 780 untersuchten Orten am Mittelmeer, an Nord- und Ostsee sowie an ausgewählten Seen, gab es vom 1. Juni bis 31. August an 78 Orten Einschränkungen für die Badegäste und lediglich an 46 Orten mussten Strände, in erster Linie wegen Überschreitung der zulässigen Keimzahl beziehungsweise wegen Bauarbeiten, gesperrt werden. Oft erfolgten die Sperrungen auch nur zeitweise.
Fast nichts zu sehen war in diesem Sommer vom früher bei schönem Wetter häufig auftretenden Algenschleim. Wissenschaftler vermuten, dass der relativ hohe Salzgehalt der Adria die Entwicklung der schleimbildenden Algen gebremst hat.
Die fast den ganzen Sommer über anhaltende Hitze und Dürre führte im Mittelmeerraum allerdings zu zahlreichen Wald- und Buschlandbränden. Weitere Kehrseiten des Hitzesommers: Selbst in den Strandzonen der Mittelmeerregionen wurde das Trinkwasser knapp. In den italienischen Badeorten Chioggia und Rosalina konnte das Leitungswasser nicht mehr verwendet werden, Bürger und Urlauber mussten deshalb mit Trinkwasser aus Tankwagen vorlieb nehmen. Am Bodensee trat infolge des hochsommerlichen Wetters an mehreren Orten Badedermatitis auf, eine juckende Hautrötung, die von Saugwurmlarven verursacht wird. An der Ostsee kam es aufgrund der Hitze zu einem ungewöhnlich starkem Aufkommen von giftigen Blaualgen, was zeitweise Strandsperrungen zur Folge hatte. An den Atlantikstränden Nordspaniens und Südfrankreichs mussten nach dem Untergang des Öltankers Prestige im Herbst 2002 die ganze Saison über Ölklumpen weggeräumt werden.