Der
Volkswagen Konzern hat in den ersten 6 Monaten des Geschäftsjahres 2013 trotz der heraus
Fordernden wirtschaftlichen Situation insbesondere in Europa und des intensiven Wettbewerbs seinen Kurs beibehalten. Die weltweiten Auslieferungen stiegen inklusive China um 5,4% auf 4,8 Millionen Fahrzeuge. Der Pkw-Marktanteil erhöhte sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2012 auf 12,7 (12,4)%. "Wir haben nach einem verhaltenen Jahresstart deutlich an Boden gutgemacht und in einem schwierigen Marktumfeld ein solides Ergebnis erzielt", sagte Prof. Dr. Martin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender der
Volkswagen Aktiengesellschaft, am Mittwoch in Wolfsburg. Der
Volkswagen Konzern bestätigte zudem seinen Ausblick für das Gesamtjahr 2013.
Der Umsatz stieg in den ersten sechs Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 98,7 (95,4) Milliarden Euro. Das Operative Ergebnis belief sich auf 5,8 (6,5) Milliarden Euro. Nicht enthalten im Operativen Ergebnis des Konzerns ist das anteilige Operative Ergebnis der chinesischen Joint-Venture-Gesellschaften in Höhe von 2,4 (1,8) Milliarden Euro. Diese Unternehmen werden At Equity konsolidiert und schlagen sich deshalb im Finanzergebnis nieder. Vor Steuern wurde ein Ergebnis von 6,6 (10,1) Milliarden Euro erzielt. Der Vorjahreswert war positiv durch die Bewertung der Porsche-Optionen (2,6 Milliarden Euro) beeinflusst worden. Nach Steuern lag das Ergebnis bei 4,8 (8,8) Milliarden Euro.
Grundsätzlich zuversichtlich zeigte sich trotz des konjunkturell labilen Umfelds Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch: "Angesichts der weltwirtschaftlichen Lage ist es umso wichtiger, dass wir nicht nachlassen, den Volkswagen Konzern noch robuster und flexibler aufzustellen. Gleichzeitig werden wir unsere finanzielle Solidität weiter nachhaltig stärken, um unser globales Wachstum fortzusetzen und die konsequente Umsetzung unserer Strategie sicherzustellen."
Netto-Liquidität im Konzernbereich Automobile auf hohem Niveau
Die Netto-Liquidität im Konzernbereich Automobile belief sich Ende Juni auf 11,3 Milliarden Euro und war damit um 0,7 Milliarden Euro höher als am Jahresende 2012. Die Sachinvestitionen im Konzernbereich Automobile stiegen auf 3,9 (3,4) Milliarden Euro. Damit bewahrte der Volkswagen Konzern weiterhin seine Investitionsdisziplin mit einer Sachinvestitionsquote im Automobilbereich von 4,5 (4,0)%. Die Investitionen flossen vor allem in Fertigungsstandorte und in Modelle, die in diesem und dem nächsten Jahr in den Markt eingeführt werden sowie in die ökologische Ausrichtung der Modellpalette.
Marken und Geschäftsfelder
Der weltweite Absatz des Volkswagen Konzerns stieg im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,9% auf 4,9 Millionen Fahrzeuge.
Die Marke Volkswagen Pkw verkaufte in den ersten 6 Monaten rund 2,4 (2,4) Millionen Autos, das waren 1,7% weniger als im ersten Halbjahr 2012. Das Operative Ergebnis belief sich auf 1,5 (2,3) Milliarden Euro. Belastend wirkten sich Volumen- und Mixverschlechterungen sowie Vorleistungen für neue Technologien aus.
Der Absatz der Marke Audi stieg gegenüber dem Vorjahreshalbjahr um 2,1% auf 692.000 (678.000) Fahrzeuge, weitere 197.000 Audi Fahrzeuge verkaufte das chinesische Joint-Venture FAW-Volkswagen. Trotz hoher Vorleistungen für neue Produkte, Technologien und den Ausbau der weltweiten Fertigungsstrukturen erzielte Audi ein Operatives Ergebnis von 2,6 (2,9) Milliarden Euro.
Die Verkäufe von KODA gingen um 11,1% auf 362.000 (408.000) Fahrzeuge zurück. Das Operative Ergebnis lag aufgrund negativer Volumen-, Mix- und Wechselkurseffekte sowie der Kosten für die Einführung der neuen Produkte mit 243 (449) Millionen Euro unter dem Wert des ersten Halbjahres 2012.
SEAT verzeichnete einen weltweiten Absatz von 244.000 (218.000) Fahrzeugen, 12,1% mehr als im Vorjahr. Verstärkt nachgefragt wurden der neue Leon und der neue Toledo. Das Operative Ergebnis verbesserte sich leicht auf -40 (-42) Millionen Euro.
Bentley übergab 4.200 (4.800) Fahrzeuge. Das Operative Ergebnis lag mit 58 (57) Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres.
Der Sportwagenhersteller Porsche verkaufte im ersten Halbjahr 78.000 Fahrzeuge und erzielte ein beachtliches Operatives Ergebnis von 1,3 Milliarden Euro.
Volkswagen Nutzfahrzeuge setzte 220.000 (228.000) Einheiten ab. Das Operative Ergebnis lag bei 246 (242) Millionen Euro.
Scania steigerte den Absatz auf 38.000 (32.000) Lkw und Busse. Das Operative Ergebnis ging aufgrund des gestiegenen Margendrucks auf 464 (477) Millionen Euro zurück.
MAN verkaufte 65.000 (68.000) Lkw und Busse und erzielte ein Operatives Ergebnis von -124 (355) Millionen Euro. Belastend wirkten das geringere Volumen, das rückläufige After-Sales-Geschäft sowie die Bildung projektspezifischer Vorsorgen im Bereich Power Engineering.
Die Volkswagen Finanzdienstleistungen erwirtschafteten ein Operatives Ergebnis von 696 (663) Millionen Euro.
Winterkorn: "Vielfalt und Internationalität zahlen sich mehr und mehr aus."
"Mit unseren 12 starken Marken deckt der Volkswagen Konzern nahezu das gesamte Spektrum der Mobilität ab. Wir produzieren weltweit in 100 Werken und verkaufen unsere Fahrzeuge in mehr als 150 Ländern. Diese Vielfalt und diese Internationalität zahlen sich mehr und mehr aus", sagte Winterkorn. Er zeigte sich zuversichtlich, dass sich der Volkswagen Konzern in einem herausFordernden Umfeld besser als der Gesamtmarkt entwickeln wird. "Der Volkswagen Konzern steht unverändert zu seinen Zielen für das laufende Geschäftsjahr", sagte Winterkorn. Die Auslieferungen an Kunden sollen im Vergleich zum Vorjahr steigen. Dem intensiven Wettbewerb und den daraus resultierenden Belastungen kann sich der Konzern jedoch nicht vollständig entziehen. Positive Effekte auf die Kostenstruktur des Konzerns sind zunehmend aus dem Modularen Baukastensystem zu erwarten, das kontinuierlich ausgeweitet wird. Die Umsatzerlöse des Volkswagen Konzerns sollen im Jahr 2013 den Vorjahreswert übertreffen. Vor dem Hintergrund der anhaltend unsicheren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen besteht für das Operative Ergebnis des Volkswagen Konzerns das Ziel, im Jahr 2013 das Niveau des Vorjahres wieder zu erreichen.