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DTM Audi holt DTM-Sieg auf dem Norisring

Motorsport


Audi holt DTM-Sieg auf dem Norisring

Großer Tag für Audi und Mattias Ekström: Vor 126.000 Zuschauern gewann der Schwede aus dem Audi Sport Team Abt Sportsline im Red Bull Audi RS 5 DTM an seinem 35. Geburtstag den Saisonhöhepunkt der DTM auf dem Norisring. Gleichzeitig übernahm Audi-Pilot Mike Rockenfeller im Schaeffler Audi RS 5 DTM mit einer eindrucksvollen Aufholjagd die alleinige Tabellenführung.

Für Audi war es der erste Erfolg beim DTM-Heimspiel in Nürnberg seit Laurent Aiellos Triumph im Jahr 2002, für Ekström der erste Sieg mit dem Audi RS 5 DTM und für das Audi Sport Team Abt Sportsline der erste in einem DTM-Meisterschaftslauf seit dem Rennen in Valencia im Oktober 2011.

Ekström überholte bereits in der Anfangsphase den BMW von Titelverteidiger Bruno Spengler und den Mercedes-Benz des Trainingsschnellsten Robert Wickens und wechselte genau wie sein Markenkollege Edoardo Mortara in Runde 13 auf die schnellen Optionsreifen. Mit diesen konnten sich die beiden Audi-Piloten zur Freude der vielen Audi-Fans auf den Tribünen immer weiter von den Verfolgern absetzen. In Runde 64 übernahm Ekström die Führung und hatte kurz vor dem Ziel einen so großen Vorsprung, dass er auch nach seinem zweiten Boxenstopp an der Spitze blieb und die Ziellinie als umjubelter Norisring-Sieger überquerte.

"Das ist ein ganz spezieller Moment für mich", sagte der Schwede, der am Renntag 35 Jahre alt wurde. "Der Heimsieg am Norisring für Audi war etwas, was ich in der DTM noch auf der Liste hatte. Danke an alle bei Audi Sport, dem Team Abt, meinem Ingenieur Florian (Modlinger), meinen Jungs und Mechanikern. Mein RS 5 war perfekt. Ich konnte meine Reifen hinter Edo (Mortara) ein bisschen schonen. Er hatte etwas Probleme beim Bremsen, so konnte ich ihn überholen. Es war spannend und heiß bis zum Schluss. Ich wusste, dass es am Ende knapp wird mit Gary (Paffett). Zum Glück hat es funktioniert."

Lange Zeit auf Podiumskurs unterwegs war auch Edoardo Mortara im Playboy Audi RS 5 DTM des Audi Sport Team Rosberg. Der Italiener wechselte bereits in der 5. Runde auf die Optionsreifen und lag nach zwei frühen Safety-Car-Phasen ab Runde 14 an der Spitze des Feldes, ehe er Mattias Ekström den Vortritt ließ. Nach dem zweiten Boxenstopp kam er unmittelbar hinter Gary Paffett auf die Strecke zurück. Beim Kampf um Platz 2 kam es zu zwei Kollisionen zwischen Mortara und Paffett. Die zweite riss beide Kontrahenten kurz vor dem Ziel aus dem Rennen und verhinderte einen möglichen Audi-Doppelsieg.

Geradezu sensationell war die Aufholjagd von Mike Rockenfeller, der wegen eines Getriebewechsels an seinem Schaeffler Audi RS 5 DTM aus der letzten Startreihe ins Rennen gehen musste. Der Tabellenführer kämpfte sich innerhalb weniger Runden in die Top Ten nach vorn und absolvierte seine beiden Pflichtboxenstopps in den Runden 13 und 15 währende einer Safety-Car-Phase direkt hintereinander. Mit dieser cleveren Strategie des Audi Sport Team Phoenix und einem fehlerfreien Rennen kam "Rocky" vom 21. auf den 5. Platz nach vorn und sicherte sich die alleinige Tabellenführung 2 Punkte vor BMW-Pilot Bruno Spengler.

Weniger Glück mit der Strategie und den Safety-Car-Phasen hatten Filipe Albuquerque (Audi Financial Services RS 5 DTM), Miguel Molina (Audi RS 5 DTM) und Adrien Tambay (Audi ultra RS 5 DTM), die sich trotz schneller Rundenzeiten mit den Plätzen 12, 14 und 15 begnügen mussten. Jamie Green musste seinen Red Bull Audi RS 5 DTM in Runde 66 in aussichtsreicher Position abstellen, als der 2. Gang stecken blieb. Timo Scheider (AUTO TEST Audi RS 5 DTM) konnte wegen eines Bremsproblems erst gar nicht starten.

Das alles konnte nicht die große Freude über den ersten Audi-Sieg auf dem Norisring seit 2002 trüben. "Was für ein toller Tag für Audi und die vielen Audi-Fans, die hier am Norisring so lange auf den Sieg ihrer Vier Ringe warten mussten!", sagte Dieter Gass, Leiter DTM bei Audi Sport. "Wir waren in den letzten 10 Jahren immer ganz dicht dran – nun hat es endlich geklappt. Mattias (Ekström) hat sich mit einem perfekten Rennen das schönste Geburtstagsgeschenk selbst gemacht. Auch Edo (Mortara) war stark unterwegs. Schade, dass es am Ende zu den beiden Kollisionen mit Gary Paffett kam, sonst hätten wir sogar zwei Audi-Fahrer auf dem Podium gehabt. Toll ist, dass ‚Rocky’ aus der letzten Reihe noch auf Platz 5 nach vorn gefahren ist und nun alleiniger Tabellenführer ist. Danke an alle, die hart dafür gearbeitet haben, diesen Erfolg möglich zu machen."

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef):

"Seit wir 2004 werksseitig in die DTM zurückgekehrt sind, haben wir auf diesen Moment gewartet. Ein Sieg auf dem Norisring vor dieser großartigen Kulisse, so vielen Audi-Fans und unseren Mitarbeitern ist einfach etwas ganz Besonderes. Dass es ausgerechnet Mattias (Ekström) gelungen ist, diesen lang ersehnten Erfolg für Audi einzufahren, freut mich besonders, denn er war in all den Jahren hier am Norisring immer stark und oft ganz dicht dran am Sieg. Nun hat es endlich geklappt und das auch noch an seinem Geburtstag. Nur 3 Wochen nach dem Triumph in Le Mans auch den Heimsieg auf dem Norisring geschafft zu haben, ist einfach fantastisch und ein toller Lohn für die gesamte Mannschaft, die hart dafür gearbeitet hat. Heute Abend wird kräftig gefeiert!"

Dieter Gass (Leiter DTM):

"Das ist sicherlich ein fantastisches Ergebnis für uns – fast in jeder Hinsicht. In erster Linie herzlichen Glückwunsch an ‚Eki’ (Mattias Ekström) und dem Team Abt, sie haben alles richtig gemacht und hatten eine super Strategie. Sicherlich hatten sie auch etwas Glück mit dem Safety-Car. Mike Rockenfeller ist vom 21. Startplatz auf den fünften Platz mit einer extrem riskanten Strategie vorgefahren, die er aber durch eine intelligente Fahrweise umsetzen konnte. Schade natürlich für Edo (Mortara). Er hatte das Podium vor Augen, es war nur die Frage, ob er Zweiter oder Dritter wird. Die Aktionen, die dort passiert sind, waren mit Sicherheit grenzwertig, aber das muss man sich noch anschauen."

Mattias Ekström (Red Bull Audi RS 5 DTM), Platz 1

"Am Renntag Geburtstag zu haben, ist nicht immer schlecht. Ich habe das Rennen genossen, es war wirklich spannend. In der Mitte beim Fight mit Edo (Mortara) ging es um Perfektion. Er fuhr richtig gut, aber ich konnte sehen, dass er Probleme mit den Bremsen bekam. Da meine Bremsen gut waren, habe ich Vollgas gegeben, denn die anderen hinter uns holten auf. Auf dem Norisring zu siegen, ist das Beste, was man in seiner Karriere erreichen kann."

Mike Rockenfeller (Schaeffler Audi RS 5 DTM), Platz 5

"Es war ein chaotisches Rennen, wie immer am Norisring. Ich habe mächtig mit dem Auto gekämpft, die Bremse war überhitzt, das Pedal lang. Ich habe die Bremsbalance hin und her gestellt und bin jede Runde so schnell gefahren, wie ich konnte. Ich hatte ständig einige Mercedes um mich, die mir das Leben nicht leicht gemacht haben. Ich bin sehr zufrieden. Von Platz 21 gestartet und Fünfter zu werden, ist absolut okay – gerade hier am Norisring. Das Team hatte eine tolle Strategie. Wir sind ein hohes Risiko gegangen mit den zwei Stopps in der Safetey-Car-Phase, aber es hat sich ausgezahlt."

Filipe Albuquerque (Audi Financial Services RS 5 DTM), Platz 12

"Beim Start habe ich einige Plätze verloren. Das Tempo der Autos mit Optionsreifen konnte ich nicht halten. Erst später wurde mein Tempo besser. In der Safety-Car-Phase sind wir draußen geblieben, was sich strategisch nicht ausgezahlt hat. Im weiteren Verlauf des Rennens lief ich auf Autos auf, die schon zwei Stopps hinter sich hatten. So blieb mir am Ende nichts anderes als Platz 12."

Miguel Molina (Audi RS 5 DTM), Platz 14

"Es war ein hartes Rennen. Die Strategie war etwas riskant, aber wir konnten uns damit auch im Rennen verbessern. Ich bin von Platz 22 gestartet und 14. geworden. Das ist nicht schlecht, aber nicht perfekt. Es ist schön, hier Audi nach elf Jahren siegen zu sehen. Herzlichen Glückwunsch an Audi und ‚Eki’. Diesen Erfolg haben wir lange erwartet."

Adrien Tambay (Audi ultra RS 5 DTM), Platz 15

"Mein Start und die erste Runde waren gut. Als das Safety-Car kam, gab es etwas Verwirrung. Unsere Strategie hat in dieser Situation nicht funktioniert. Deshalb musste ich fast das ganze Rennen mit Standard-Reifen absolvieren. Das war nicht die richtige Lösung."

Edoardo Mortara (Playboy Audi RS 5 DTM), Ausfall

"Das ist ein enttäuschendes Ergebnis nach einem perfekten Wochenende. Nach der Kollision mit Gary (Paffett) drei Runden vor Schluss konnten wir das Rennen nicht beenden, obwohl wir ein Podiumsergebnis im Visier hatten. Von meiner Seite war es keine Absicht. Im Augenblick läuft es für uns einfach nicht rund. Aber ich blicke positiv auf das nächste Rennen."

Jamie Green (Red Bull Audi RS 5 DTM), Ausfall

"Mein Rennen war leider ein Reinfall. Ich hatte vor, mich in den ersten Runden aus allem herauszuhalten. Ich bin auf Optionsreifen gestartet. Ich war vorsichtig, dennoch geriet ich in der ersten Kurve in eine Art Sandwich zwischen zwei Gegnern. Als das Safety-Car herauskam, legten wir zwei Boxenstopps ein. Dann fuhr ich auf Standardreifen. Die Haftung war nicht gut genug. Als ich mir das Auto nach dem Rennen ansah, entdeckte ich deutliche Beschädigungen. Deshalb haben die Reifen wohl keinen Grip mehr aufgebaut."

Timo Scheider (AUTO TEST Audi RS 5 DTM), Ausfall

"Als ich bei meinem Auto vor dem Start Bremsdruck aufgebaut habe, ist mein Bremspedal durchgefallen. Ich habe also nicht einmal den Start erlebt, was sehr frustrierend ist. Später habe ich gesehen, dass im Fußraum Bremsflüssigkeit stand. Ich stecke in einer echten Pechsträhne."

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline):

"Gratulation an Mattias Ekström zu seinem Geburtstag und zu seinem tollen Rennen. Er hat eine Megaleistung gebracht und das Team ist absolut erleichtert, nach so langer Zeit hier zu gewinnen. Vielen Dank an alle."

Ernst Moser (Teamchef Audi Sport Team Phoenix):

"Gratulation an ‚Eki, das Team Abt und Audi, dass wir es nach 11 Jahren erreicht haben, hier wieder ganz oben zu stehen. Von Platz 21 auf 5 vorzufahren und noch Tabellenführer zu sein, war nach dem Training nicht zu erwarten. Deshalb sind wir überglücklich. Miguel hatte am Anfang Speed, konnte aber mit seinen Reifen nicht haushalten. Schade, dass er nicht in die Punkte kam. Mike Rockenfeller hat es besser hinbekommen, hat aber am Ende auch mit stumpfen Waffen gekämpft."

Arno Zensen (Teamchef Audi Sport Team Rosberg):

"Das Wochenende war eigentlich bis zu den letzten 3 Runden wunderbar. Edo (Mortara) ist ein tolles Rennen gefahren. Wir haben mit dem Abstand zu Gary (Paffett) gekämpft. Als wir dachten, dass er an Gary heran war, haben wir ihn hereingeholt, leider war der Boxenstopp nicht gut. Dadurch kam Edo hinter Gary und so zu der dummen Geschichte. Schade, heute wäre wirklich etwas drin gewesen. Filipe (Albuquerque) hatte einen schlechten Start und ist hinter dem Safety-Car weit zurückgefallen. Das müssen wir noch analysieren. Es war leider wieder nicht unser Wochenende."


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