Staub, Blüten, Pollen, Insektenleichen und andere Verunreinigungen quälen den Autolack im Sommer. Wichtig ist, dass die Reinigung sowohl gründlich als auch schonend geschieht. Es gibt vieles, das der Autobesitzer selbst erledigen kann und einige Arbeiten, die er Profis überlassen sollte.
Die Wagenwäsche vor der Haustür oder im eigenen Hof ist in den meisten Städten und Gemeinden inzwischen aus Umweltschutzgründen verboten. Es gibt noch weitere gute Gründe, die Pflege einer Waschanlage anzuvertrauen. "Mit Schwamm und im Vergleich wenig Wasser wird der Schmutz nicht gründlich abgespült. Das sorgt dann für feine Kratzer im Lack", sagt Eberhard Lang von TÜV SÜD.
Auswahl: Das richtige Waschprogramm beginnt mit einer gründlichen Vorwäsche. "Staub und Schmutz müssen zumindest aufgeweicht sein, bevor die Bürsten an den Lack dürfen", so Lang. Sonst wirke die Wagenwäsche wie ein Schmirgelprogramm.
Also unbedingt ein Programm mit Vorreinigung wählen! Die gern angebotene Heißwachsbehandlung in der Waschanlage erfülle ihren Zweck, doch hält die Wirkung nach den Erfahrungen der Profis maximal 3 bis 4 Wäschen an.
Glanz: Viele Autobesitzer lassen ihren fahrbaren Untersatz in einer Waschanlage reinigen und legen danach selbst mit Politur Hand an den Lack. "Das Ergebnis ist meist unbefriedigend und vor allem nicht lang anhaltend", sagt TÜV SÜD-Fachmann Lang. Vor dem Polieren muss der Lack nämlich gereinigt werden. "Für ein gutes Ergebnis ist eine Maschine nötig, die mit rund 1.200 Umdrehungen pro Minute arbeitet. Das bekommt niemand mit der Hand hin", so der Experte. Diese Arbeit, die etwa zweimal jährlich durchgeführt werden sollte, ist etwas für Profis. Sie ist nicht ganz billig, doch zahle sich die Investition in punkto Werterhalt und Wiederverkaufspreis aus.
Trocknen: Wenn es warm ist, trocknet das Auto von allein, mag sich mancher Autofahrer denken, wenn er nach dem Verlassen der Waschanlage gleich weiterfährt. Oder gar ganz auf ein Trockenprogramm verzichtet. Das ist laut TÜV SÜD-Experte Lang ein Fehler: "Nach der Ausfahrt aus der Waschstraße die Wasserreste gründlich abtrocknen! Die Wassertropfen wirken bei Sonnenschein nämlich wie kleine Brenngläser." Dazu solle der Autofahrer aber nicht das oftmals angebotene Papier von der Rolle verwenden. "Viel besser sind Mikrofasertücher."
Kratzer: Zu den größten Fehlern bei der Fahrzeugpflege zählt nach den Erfahrungen von TÜV SÜD die Verwendung zu grober Schwämme. Topfreiniger aus dem Haushalt sind absolut ungeeignet. Auch bei manchen Fliegenschwämmen ist Vorsicht angesagt. Beide reinigen zwar effektiv, greifen dabei aber unweigerlich den Lack an.
Vogelkot: Besonders aggressiv wirken die Hinterlassenschaften von Vögeln auf dem Lack. "So bald wie möglich entfernen!", rät Lang und hat einen Tipp für ein in jedem Auto vorhandenes Mittel parat: "Mit Scheibenklar einweichen funktioniert am besten."
Baumharz: An heißen Sommertagen ist das Parken unter Bäumen beliebt. Im Anschluss findet sich dann leider manchmal Baumharz auf dem Lack. Abschaben bringt nur Kratzer und entfernt das Harz nicht komplett. Der Profi rät zu speziellen Baumharzentfernern. Notfalls tut es auch Spiritus oder Isopropanol.
Scheiben: Glanz ist schön, doch Sicht ist Sicherheit! Das Putzen der Windschutzscheibe ist besonders nach Waschgängen mit Wachszusatz wichtig. Diese lassen sonst die Scheibenwischer nicht optimal arbeiten. Die Innenseite des Glases braucht ebenfalls regelmäßig eine Reinigung.