Platz 2, schnellste Runde, bester Boxenstopp und Führung in der Gesamtwertung: Mit einem starken Rennen auf dem Lausitzring hat
Audi-Pilot Mike Rockenfeller vor 65.000 Zuschauern am Wochenende die Tabellenspitze in der DTM übernommen.
Von Startplatz 6 fuhr "Rocky" im Schaeffler Audi RS 5 DTM des Audi Sport Team Phoenix auf Rang 2 nach vorn. Der Le-Mans-Sieger des Jahres 2010 wechselte bereits nach vier Runden von Standard- auf Optionsreifen und war von diesem Zeitpunkt an der schnellste Fahrer im Feld. Er überholte Mercedes-Pilot Robert Wickens und machte anschließend Druck auf den Führenden Gary Paffett. Nach dem zweiten Boxenstopp konzentrierte sich der Audi-Pilot ganz darauf, den zweiten Platz und damit die Tabellenführung sicher ins Ziel zu bringen.
"Danke an Audi und das Team Phoenix: Mein Auto war heute absolut fantastisch, vor allem auf Optionsreifen", sagte Mike Rockenfeller. "Auf Standardreifen war es etwas schwieriger, doch wir hatten eine tolle Strategie und perfekte Boxenstopps. Gary Paffett war am Ende etwas schneller, aber wir haben wichtige Punkte für die Meisterschaft gesammelt. Es war ein gutes Rennen für uns. Ich bin sehr zufrieden."
Jamie Green erkämpfte sich im Red Bull Audi RS 5 DTM des Audi Sport Team Abt Sportsline mit Rang 5 die ersten Punkte seit seinem Wechsel zu Audi. Green startete auf Optionsreifen und lag bis zum ersten Boxenstopp in Runde 24 auf Position 3. Mit einer ganz anderen Strategie war sein Teamkollege Mattias Ekström unterwegs: Der Schwede absolvierte seine beiden Boxenstopps innerhalb der ersten 8 Runden und fuhr die restlichen 44 Runden auf den weicheren Optionsreifen. Mit dieser Taktik kam der zweimalige DTM-Champion vom 18. Startplatz auf Rang 8 nach vorn. In einem knallharten Duell in der letzten Runde gelang es Ekström fast noch, Titelverteidiger Bruno Spengler den 7. Platz streitig zu machen. Nebeneinander fuhren die beiden Autos über die Ziellinie.
Mit Edoardo Mortara im Playboy Audi RS 5 DTM auf Rang 9 holte auch das Audi Sport Team Rosberg auf dem Lausitzring Punkte. Adrien Tambay (Audi ultra RS 5 DTM) verpasste diese nach einem Rempler von Mercedes-Pilot Roberto Merhi als Elfter nur knapp. Miguel Molina (Audi RS 5 DTM/16.), Filipe Albuquerque (Audi Financial Services Audi RS 5 DTM/18.) und Timo Scheider (AUTO TEST Audi RS 5 DTM/20.) kämpften in der Schlussphase mit stark nachlassenden Hinterreifen. Scheider absolvierte deshalb sogar einen 3. Boxenstopp.
"Wir können mit dem heutigen Ergebnis zufrieden sein", so die Bilanz von Dieter Gass, Leiter DTM bei Audi Sport. "Mike Rockenfeller ist heute erneut ein ganz tolles Rennen gefahren. Er war fehlerfrei und mit einer guten Strategie unterwegs. Jamie Green hat seine ersten Punkte als Audi-Fahrer geholt. Mattias Ekström ist eine furiose Aufholjagd gelungen. Insgesamt sind vier unserer Autos in die Punkte gekommen. In vier Wochen kommt ein Audi-Pilot als Tabellenführer zum Norisring. Wir werden hart dafür arbeiten, auch bei unserem Heimrennen eine starke Leistung zu zeigen."
Zuvor kämpft Audi am kommenden Wochenende bei den 24 Stunden von Le Mans mit drei Audi R18 e-tron quattro um einen weiteren Sieg beim wichtigsten Langstrecken-Rennen der Welt.
Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef):
"Mike Rockenfeller ist heute ein starkes und cleveres Rennen gefahren so holt man in der DTM Titel. Dass er in der Tabelle nach vier Rennen nun führt, spricht für Rocky, aber auch für unseren Audi RS 5 DTM, der bisher auf allen Strecken schnell war. Nun kommen die nächsten beiden großen Aufgaben für uns: Le Mans und dann unser DTM-Heimspiel auf dem Norisring, bei dem wir noch eine Rechnung offen haben."
Dieter Gass (Leiter DTM):
"Der 2. Platz von Mike Rockenfeller ist natürlich super. Wir haben lange mit ihm diskutiert, wie wir ihn strategisch in die beste Position bringen können. Denn die drei Mercedes vorne haben uns Sorgen gemacht. Mercedes hatte die Möglichkeit, strategisch einiges zu machen. Wir haben uns am Ende für den richtigen Weg entschieden. Dass wir Mike auf den 2. Platz aufs Podium gebracht haben und er sich durch seine Performance natürlich auch ist ein gutes Ergebnis."
Mike Rockenfeller (Schaeffler Audi RS 5 DTM), Platz 2
"Es war ein sehr gutes Rennen. Von Platz 6 kommend, haben wir das Maximale herausgeholt. Fast hätte ich sogar um den Sieg kämpfen können, aber da muss man fairerweise sagen, dass Gary Paffett am Ende einfach schneller war. Danke an mein Team. Es war ein sauberes Rennen und wir waren schnell. Trotzdem müssen wir uns noch weiter steigern: Es kommen Strecken, speziell die nächste, wo wir bisher nicht so stark waren. Auch dort wollen und müssen wir das Maximum mitnehmen."
Jamie Green (Red Bull Audi RS 5 DTM), Platz 5
"Es war etwas enttäuschend, von Platz 3 auf 5 zurückzufallen. Aber ich glaube, ich bin ein gutes Rennen gefahren. Ich hatte einen guten Start und fuhr dicht hinter Christian Vietoris. Doch auf Mike Rockenfeller haben wir beide Boden verloren. Am Ende des ersten Stints habe ich viel Zeit eingebüßt, als die Optionsreifen zu stark abbauten."
Mattias Ekström (Red Bull Audi RS 5 DTM), Platz 8
"Es war schön, ein gutes Rennen zu fahren. Aber der Schlüssel bleibt das Qualifying. Leider kann man von Startplatz 18 aus nicht viel machen. Immerhin konnte ich viele Plätze gutmachen, viel mehr war heute nicht möglich."
Edoardo Mortara (Playboy Audi RS 5 DTM), Platz 9
"Es war ein schwieriges Rennen für mich. Ich habe meinen ersten Punkte, bin aber über Platz 9 ein wenig enttäuscht. Wir waren im vergangenen Jahr sehr konkurrenzfähig und haben zwei Rennen gewonnen. Und jetzt muss ich immer viel kämpfen. Ich hoffe, es wird in den kommenden Rennen besser."
Adrien Tambay (Audi ultra RS 5 DTM), Platz 11
"Der Start war gut. Ich in aus der DRS-Zone gekommen und deshalb war es schwer, auf Rocky aufzuholen. Mein Auto war okay. Wir sind vielleicht etwas zu spät zum Boxenstopp gekommen und haben so einige Positionen verloren. Die Art, wie einige Piloten überholen, finde ich allerdings etwas grenzwertig wir fahren ja kein Stockcar-Rennen."
Miguel Molina (Audi RS 5 DTM), Platz 16
"Wir starteten mit einer anderen Strategie als die anderen. In der ersten Kurve habe ich einige Positionen verloren. Ich war anfangs zügig unterwegs, aber der letzte Stint war nicht gut: Meine Reifen bauten ab, ich konnte nicht mehr kämpfen. Aber ich glaube, wir arbeiten in die richtige Richtung und werden bald ein gutes Resultat erzielen."
Filipe Albuquerque (Audi Financial Services RS 5 DTM), Platz 18
"Wir hatten uns für eine riskante Strategie entschieden. In den letzten 15 Runden haben die Hinterreifen komplett abgebaut das Auto hat stark übersteuert."
Timo Scheider (AUTO TEST Audi RS 5 DTM), Platz 20
"Beim Start ging alles gut. Die Strategie, erst auf Standardreifen zu fahren und dann schnell auf Optionsreifen zu wechseln, war gut. Von hinten mussten wir dieses Risiko eingehen. Dann ist allerdings der Optionsreifen zu stark eingebrochen, wir haben bis zu 3 Sekunden pro Runde verloren. Wir mussten zu einem dritten Stopp an die Box kommen. Wir müssen jetzt analysieren, wieso wir einen so hohen Verschleiß hatten."
Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline):
"Als Team können wir mit Jamie Green auf Platz 5 und Mattias Ekström auf Platz 8 zufrieden sein. Wir haben das Beste herausgeholt. Alle Boxenstopps haben gut funktioniert. Wir müssen jetzt versuchen unsere Performance weiter zu steigern und für den Norisring gut aufgestellt zu sein."
Ernst Moser (Teamchef Audi Sport Team Phoenix):
"Wir haben dieses Mal wieder die richtige Strategie gewählt. Rocky hatte einen super Speed, wurde aber etwas von Robert Wickens aufgehalten. Als er ihn überholt hatte, war der Sieg möglich, aber am Ende des Stints mit den Optionsreifen hatte er Vibrationen und wir haben ihn an die Box geholt. Sonst wäre er an Gary Paffett vorbeigekommen. Wir hatten super Boxenstopps und haben gezeigt, dass wir ganz vorne mitfahren können. Miguel Molina ist mit Optionsreifen gestartet. Er wurde leider in einen Startunfall verwickelt und war wieder ganz hinten. Dafür war diese Strategie nicht richtig."
Arno Zensen (Teamchef Audi Sport Team Rosberg):
"Gratulation an Rocky, er ist ein tolles Rennen gefahren. Er hat einen guten Lauf in dieser Saison, hoffentlich geht es so weiter. Bei Filipe Albuquerque haben wir mit der Strategie gepokert, aber der Schuss ging nach hinten los: Am Ende haben die Reifen nachgelassen. Bei Edo Mortara waren Strategie und Speed okay, wir freuen uns über die ersten 3 Punkte. Edo ist ein gutes Rennen gefahren. Wir mussten ihn nur etwas früher zum Boxenstopp holen als geplant, weil er in Verkehr kam."