Audi R8 gewinnt weiteren Klassiker

Nach den 24 Stunden von Le Mans, den 12 Stunden von Sebring, dem "Petit Le Mans" in Road Atlanta und den 1000-Kilometer-Rennen in Spa und Monza hat der Audi R8 einen weiteren Motorsport-Klassiker gewonnen: Das Audi Sport UK Team Veloqx sorgte beim 1000-Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring für einen Audi Doppelsieg. Nach sechs ereignisreichen Stunden triumphierten Pierre Kaffer und Allan McNish vor ihren Teamkollegen Jamie Davies und Johnny Herbert. Nach zwei Läufen der neu geschaffenen Le Mans Endurance-Serie (LMES) liegen die vier Audi Piloten nun punktgleich an der Tabellenspitze.

Ständig wechselndes Wetter sorgte beim 1000-Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring für ähnlich schwierige Verhältnisse wie drei Wochen zuvor beim 24-Stunden-Rennen an selber Stelle. Sonnenschein und Regen wechselte sich permanent ab, die richtige Reifenwahl war ein entscheidender Faktor. Ein Ausrutscher wegen Aquaplanings und ein schleichender Plattfuß kostete Kaffer/McNish fast eine Runde und warfen das deutsch-schottische Duo vorübergehend auf Rang fünf zurück. Mit einer eindrucksvollen Aufholjagd fuhren sie aber wieder an die Spitze.

Mit dem Doppelsieg gelang dem britischen Audi Importeur die Revanche für die knappe Niederlage bei den 24 Stunden von Le Mans. Der Le Mans-Siegerwagen vom Audi Sport Japan Team Goh wurde in Schlussphase von einem sich drehenden GT-Fahrzeug getroffen. Der dadurch notwendig gewordene Wechsel der linken Hinterradaufhängung brachte das japanische Team um die Siegchance und einen Podiumsplatz. Seiji Ara und Rinaldo Capello beendeten das Rennen auf Rang vier.

Stimmen nach dem Rennen

Pierre Kaffer (Audi Sport UK Team Veloqx / Audi R8 #8): "Was für ein Rennen! Es hat unheimlich Spaß gemacht, hier zu fahren. Es war noch spannender als in Monza. Hier oben am Nürburgring zu gewinnen, auf meiner Heimstrecke, ist phantastisch. Ich bin einfach nur glücklich. Danke an das Team und alle, die diesen Sieg möglich gemacht haben - natürlich inklusive Allan, der einen super Job gemacht hat."

Allan McNish (Audi Sport UK Team Veloqx / Audi R8 #8): "Nach dem Pech in Le Mans ist dieses Ergebnis für uns besonders wichtig. Zwischenzeitlich habe ich schon nicht mehr an den Sieg geglaubt. Aber bei Langstrecken-Rennen weiß man bis zum Schluss nie, wie es ausgeht. Umso mehr freue ich mich. Aber um ganz ehrlich zu sein: Heute war Pierre Kaffer der Held, nicht ich."

Jamie Davies (Audi Sport UK Team Veloqx / Audi R8 #88): "Wir haben einen Doppelsieg geschafft, und das ist für das Audi Sport UK Team Veloqx ein tolles Ergebnis. Man kann nicht jedes Rennen gewinnen. Unser Auto hatte heute einfach nicht die Balance für einen Sieg. In Silverstone werden wir zurückschlagen."

Johnny Herbert (Audi Sport UK Team Veloqx / Audi R8 #88): "Das war ein Rennen, wie es typisch für den Nürburgring ist. Das Wetter hat eine entscheidende Rolle gespielt. Man wusste nie, ob es in der nächsten Minute regnen würde und wie stark. Aber das war für alle dasselbe und hat für ein so großartiges Rennen gesorgt. Jetzt freuen wir uns auf unser Heimrennen in Silverstone."

Seiji Ara (Audi Sport Japan Team Goh / Audi R8 #5): "Leider habe ich am Start einen Fehler gemacht. Ich bin hinter den Pescarolo zurückgefallen und habe dabei viel Boden verloren. Als es zu regnen begann, habe ich gepusht und versucht, auf die Führenden aufzuholen. Das hat gut funktioniert, aber am Ende hatten wir einfach Pech."

Rinaldo Capello (Audi Sport Japan Team Goh / Audi R8 #5): "Dieser Unfall ist nicht passiert, weil ich zuviel riskiert habe. Das GT-Auto hat sich einfach in mich hinein gedreht. Dabei wurde die Hinterradaufhängung zerstört. Das war wirklich schade, denn wir hätten keinen Boxenstopp mehr machen müssen und ich holte zu diesem Zeitpunkt auf die Spitze auf. Alles war noch offen."

Kazumichi Goh (Teamdirektor Audi Sport Japan Team Goh): "Wegen des Wetters war es ein sehr schwieriges Rennen. Unsere Boxenstopp-Strategie war sehr gut, aber wir haben das Rennen verloren, als Dindo von einem anderen Fahrzeug getroffen wurde. Das Team hat tolle Arbeit geleistet und die Radaufhängung und die Antriebswelle gewechselt. Im vergangenen Jahr hätten wir nur drei Minuten verloren, aber das Reglement hat sich geändert. Trotzdem sind wir noch Vierte geworden, und das ist auch ein gutes Ergebnis."

Sam Li (Teamdirektor Audi Sport UK Team Veloqx): "Ein phantastisches Rennen mit ständig wechselndem Wetter. Es mussten permanent richtige Entscheidungen getroffen werden. Alle vier Fahrer sind ein phantastisches Rennen gefahren. Die Leistung des gesamten Teams war großartig. Nun fällt es uns leichter, unsere Enttäuschung nach Le Mans zu vergessen."

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef): "Dieses Rennen war Werbung pur für den Sportwagen-Sport. Das typische Eifel-Wetter hat es sehr spannend gemacht. Alle drei Audi Teams haben einen ausgezeichneten Job gemacht. Das Team Goh hatte leider etwas Pech und ist unverschuldet in eine Kollision verwickelt worden, die viel Zeit gekostet hat. Sonst wären am Ende alle drei Audi ganz eng beieinander gewesen. Wir haben heute aber auch gesehen, dass die Konkurrenz stark ist und unsere Teams sich keine Fehler leisten dürfen."

Das Ergebnis auf dem Nürburgring

1. Kaffer/McNish (Audi R8) 180 Rd. in 6:00.32,645 Std.
2. Davies/Herbert (Audi R8) 1 Rd. zur.
3. Minassian/Campbell-Walter (Zytek) 1 Rd. zur.
4. Ara/Capello (Audi R8) 10 Rd. zur.
5. Ayari/Helary (Pescarolo-Judd) 10 Rd. zur.
6. Short/Barbosa/Pearce (Dallara-Judd) 12 Rd. zur.
7. Erdos/Ramos/Newton (MG Lola) 13 Rd. zur.
8. Lamy/Bouchut/Zacchia (Ferrari) 15 Rd. zur.
9. Bartels/Alzen/Konrad (Saleen) 15 Rd. zur.
10. Gabbiani/Bennett (Saleen) 18 Rd. zur.