Um am 30. Juni beim weltweit wichtigsten Bergrennen am Pikes Peak (USA) zu gewinnen, hat
Peugeot mit dem 208 T16 Pikes Peak ein geradezu brachiales Fahrzeug auf die Räder gestellt. Der auf einem Rohrrahmen aufgebaute Mittelmotor-Allradler, mit dem der 9-malige Rallye-Weltmeister Sèbastien Loeb beim "Rennen zu den Wolken" antreten wird, verfügt bei einem Fahrzeuggewicht von nur 875 kg über 875 PS und ein spektakuläres Aerodynamik-Paket.
Das Reglement des "Pikes Peak Hill Climb" bietet den Technikern und Ingenieuren ungeahnte Möglichkeiten. Während bei allen anderen Motorsport-Veranstaltungen das Technische Reglement allzu freier Entwicklung einen Riegel vorschiebt, können beim Bergrennen im US-Bundesstaat Colorado in der "Unlimited Class" nahezu alle technischen Möglichkeiten ausgeschöpft werden. "Die eigene Fantasie ist das einzige begrenzende Element beim Bau eines Autos für Pikes Peak", sagt Jean-Christophe Pallier, der für den 208 T16 Pikes Peak verantwortliche Ingenieur bei Peugeot Sport. "Solch ein Auto zu entwerfen war eine sehr dankbare Aufgabe."
V6-Biturbomotor sorgt für den nötigen Vortrieb
Da das Rennen auf einer Höhe von 2.865 m startet und erst auf einer Höhe von 4.301 m endet, verlieren vor allem Saugmotoren aufgrund der dünnen Luft mit geringerem Sauerstoffgehalt deutlich an Motorleistung. "Dieser Verlust kann bis zu 1% Leistung pro 100 Meter Höhenunterschied betragen", erklärt Peugeot Sport-Direktor Bruno Famin. Die Lösung von Peugeot für dieses Problem ist ein in der Fahrzeugmitte verbauter 3,2-Liter-V6-Motor mit zwei Turboladern, der mit 875 PS leistungsstärker ist als ein Formel-1-Triebwerk. Damit ist der neue Gipfelstürmer der Löwenmarke das stärkste Auto, das Sébastien Loeb bisher gefahren hat.
Weitere wichtige Punkte beim Bau des 208 T16 Pikes Peak waren das Gewicht und die Aerodynamik. Das Fahrzeuggewicht wurde so gering wie möglich gehalten. "Wir haben es auf 875 kg reduziert", so Pallier. "Damit erreichen wir das beeindruckende Leistungsgewicht von einem Kilogramm pro PS." Im Bereich der Aerodynamik fallen vor allem der große Frontsplitter und der riesige, vom in Le Mans siegreichen Langstrecken-Prototyp 908 HDi FAP stammende Heckflügel auf. "Eine effiziente Aerodynamik kann uns gegenüber der Konkurrenz einen Vorteil verschaffen", erklärt der Techniker. "Die Geschwindigkeiten reichen in Pikes Peak von 50 bis 240 km/h. Ab 100 km/h spielt die Aerodynamik eine wichtige Rolle." Nicht sichtbar ist dagegen der Unterboden, der rund die Hälfte des Abtriebs des Peugeot 208 T16 Pikes Peak erzeugt.
Neben dem 2 m breiten Heckflügel hat Peugeot weitere Bauteile vom Prototyp 908 übernommen. So stammen auch die Kraftübertragung, die Bremsen sowie der Lufteinlass für den Motor vom erfolgreichen LMP1-Sportwagen. Spezielle Reifen von Michelin sorgen für den nötigen Grip.
Zeitplan 91. Pikes Peak International Hill Climb (Ortszeit)
- 25./26. Juni (5:308:30 Uhr): Offizielles Training
- 27./28. Juni (5:309:00 Uhr): Offizielles Training
- 30. Juni (8:00 Uhr): Rennen