Die ExxonMobil Central Europe Holding GmbH erreichte im Jahr 2003 mit einem operativen Ergebnis von 925 Millionen Euro vor Steuern praktisch das Vorjahresniveau (926 Millionen Euro). Wiederum leistete der Upstream-Bereich, die Förderung und Vermarktung von Gas und Öl in Deutschland, mit rund 80 Prozent dieses Ergebnisses den Hauptbeitrag. Die Erdgasproduktion konnte um 0,3 Milliarden Kubikmeter auf 10,0 Milliarden Kubikmeter gesteigert werden, der Gasabsatz sogar von 16,0 auf 16,9 Milliarden Kubikmeter.
Der Gewinn nach Steuern sank von 324 Millionen Euro im Jahr 2002 auf 280 Millionen Euro im Berichtsjahr. Für diesen Rückgang ist u.a. eine Veränderung in der Gewinnabführung des Beteiligungsunternehmens BEB ursächlich. Dies erläuterte Wingolf R. Lachmann, Vorstandsvorsitzender der ExxonMobil Central Europe Holding, anläßlich des Jahrespressegesprächs im Esso Haus, Hamburg.
Der Umsatz sank von 12,6 auf 11,9 Milliarden Euro als Folge eines Absatzrückgangs bei Mineralölprodukten um 0,9 auf 11,8 Millionen Tonnen. Die Mitarbeiterzahl, die im Vorjahr infolge der Gründung der ExxonMobil Production Deutschland GmbH gestiegen war, sank im Berichtsjahr um 113 auf 2.856.
Aufgrund des geringeren Absatzes an Mineralölprodukten ging zwar der Mineralölsteuerbetrag zurück, lag aber mit 4,9 Milliarden Euro immer noch sehr hoch. Gestiegen ist dagegen die Förderabgabe von 173 auf 187 Millionen Euro. Angesichts der schwierigen Förderbedingungen in Deutschland ist dies wirtschaftspolitisch kontraproduktiv.
Die Investitionen des Unternehmens blieben mit 141 Millionen Euro auf Vorjahresniveau.
Marktimpulse im Mineralölmarkt
Der Mineralölabsatz des Unternehmens, unter dessen Dach die Esso und Mobil Gesellschaften zusammengefasst sind, sank im Jahr 2003 von 12,7 auf 11,8 Millionen Tonnen. Hintergrund ist zum einen der branchenweite Absatzrückgang, der bei den Kraftstoffen bei 5 Prozent lag, zum anderen der hohe Vorjahresabsatz von Esso, der durch die Einführung des ersten Kundentreueprogramms im Markt nach oben gegangen war. Esso hatte Programme, bei denen Tankstellenkunden durch Sammeln von Klebemarken ("Swops") Prämien erhalten konnten, als erste Mineralölgesellschaft in den deutschen Markt eingeführt und damit Marktanteile gewonnen. Von diesem hohen Niveau hat das Unternehmen mit Sitz in Hamburg aber wieder etwas verloren, als Wettbewerber ähnliche Versuche unternahmen. In die mittlerweile angelaufene dritte Staffel dieses Programms, "Driver Rewards", sind die bisherigen Erfahrungen aus Deutschland und anderen europäischen Ländern eingeflossen. Das hat dazu beigetragen, dass die Zuzahlungsbeträge für die Prämien drastisch gesenkt wurden, zum Teil bis auf 50 Cent.
Ausweitung des neuen Tankstellenkonzepts
Im Jahr 2003 hat die Esso Deutschland GmbH 10 neue Tankstellen des Typs "On the Run" im Raum Frankfurt eröffnet, im laufenden Jahr werden dort 14 weitere gebaut. Der Erfolg der neuen Tankstellen ist groß, der bequeme Shop und das kleine Restaurant mit dem bewährten Backshop ziehen Kunden an. Für das Jahr 2005 ist der Ausbau in weiteren Ballungsräumen in der Planung.
Diese und andere Maßnahmen trifft das Unternehmen, um seine Wettbewerbsposition in Deutschland zu verbessern und langfristig zu festigen. Die finanziellen Ergebnisse im Tankstellengeschäft sind zwar nach wie vor nicht befriedigend, die Raffineriemargen dagegen zeigten sich verbessert und auch das übrige Mineralölgeschäft war erholt.
Bestes Arbeitssicherheitsergebnis
Nicht mehr zu verbessern ist das Arbeitssicherheitsergebnis des Unternehmens: Es gab im ganzen Jahr 2003 keinen einzigen Arbeitsunfall. Damit liegt ExxonMobil mit all seinen Mitarbeitern und auch allen beauftragten Fremdfirmen endgültig an der Spitze der deutschen Unternehmen. Bereits in der Vergangenheit lag die Unfallhäufigkeit hier um den Faktor 150 unter dem Unfallgeschehen in der deutschen gewerblichen Wirtschaft. Das Unternehmen hat für seine erfolgreiche Sicherheitsarbeit bereits zahlreiche Auszeichnungen erhalten.
ExxonMobil Production Deutschlands größter deutscher Erdgasförderer
In der Erdgas- und Erdölförderung ist die ExxonMobil Production Deutschland GmbH, Hannover, mit 14,5 Milliarden Kubikmetern der größte deutsche Erdgasförderer. Sie ist als Betriebsführer für die Mobil Erdgas-Erdöl GmbH (MEEG) und die BEB Erdgas und Erdöl GmbH tätig. Der ExxonMobil Anteil von ca. 10 Milliarden Kubikmetern aus eigener Inlandsproduktion stellt rund 10 Prozent des deutschen Erdgasbedarfs dar. Die inländische Erdgasproduktion ist mit 21 Prozent des deutschen Bedarfs ein wichtiger Eckpfeiler einer sicheren Energieversorgung für Deutschland. Der größte Teil wird im Raumwärmebereich eingesetzt. Für den Kraftfahrzeugbetrieb gibt es komprimiertes Erdgas an 50 Esso Tankstellen in Deutschland.
ExxonMobil Gas Marketing GmbH im April 2004 gestartet
Weiterer Ausdruck der Dynamik im Unternehmen ist die neu gegründete ExxonMobil Gas Marketing GmbH, die zum 1.4.2004 ihre Geschäftstätigkeit in Hannover aufgenommen hat. Sie führt den Gasverkauf der MEEG und des Esso Anteils der BEB zusammen. Zu ihren Aufgaben gehört auch die Erdgasbeschaffung für das geplante Verkaufsvolumen von rund 17 Milliarden Kubikmetern, wovon 10 Milliarden Kubikmeter deutsche Eigenproduktion aus dem Konzern sind. Weitere 4 Milliarden Kubikmeter stammen aus Importen von ExxonMobil Schwestergesellschaften. Die neue Gesellschaft mit ca. 50 Mitarbeitern hat sich bereits erfolgreich im Markt positioniert.