Der
Volkswagen Konzern hat 2012 die Heraus
Forderungen eines schwierigen Marktumfelds erfolgreich gemeistert und erneut Bestmarken bei Absatz, Umsatz und Ertrag gesetzt. "Auch
Volkswagen spürt den Gegenwind insbesondere in Europa. Aber dennoch bleiben wir grundsätzlich zuversichtlich", sagte Prof. Dr. Martin Winterkorn, Vorsitzender des Vorstands der
Volkswagen Aktiengesellschaft, am Donnerstag bei der Vorlage der Bilanz für das Geschäftsjahr 2012.
Der Volkswagen Konzern überzeugte im vergangenen Geschäftsjahr nicht nur operativ, sondern brachte auch zahlreiche strategische Projekte erfolgreich ins Ziel: Seit dem 01. August gehört die Marke Porsche vollständig zu Volkswagen und mit Ducati wurde eine legendäre Motorradmarke in die Konzernfamilie aufgenommen. Zum führenden Mobilitätskonzern gehört ein starkes Nutzfahrzeuggeschäft und mit der Allianz von MAN, Scania und Volkswagen Nutzfahrzeuge wurden die Voraussetzungen dafür geschaffen. Bei den Pkw begann 2012 mit dem Start des Modularen Querbaukastens eine neue Ära. Zudem bekannte sich Volkswagen als erster Autobauer zum CO2-Ziel von 95 g/km bis 2020.
Zufrieden mit dem Jahr 2012 zeigte sich auch Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch. "Wir haben unseren Erfolgskurs fortgesetzt und konnten durch eine hohe Profitabilität unsere Marktposition weiter stärken", sagte er und fügte hinzu: "Die steigende Präsenz auf allen wichtigen Märkten, das herausragende Markenportfolio, die attraktive Produktpalette und die vielfältigen Angebote im Bereich Finanzdienstleistungen tragen in Kombination mit unserer finanziellen Solidität und der vorausschauenden Unternehmensführung zur konsequenten Umsetzung der Strategie 2018 bei."
Konzernzahlen 2012
Der Umsatz des Volkswagen Konzerns stieg im Geschäftsjahr 2012 um 20,9% auf 192,7 (Vorjahr: 159,3) Milliarden Euro. Das Operative Ergebnis des Konzerns wuchs leicht auf den Rekordwert von 11,5 (11,3) Milliarden Euro. Nicht enthalten im Operativen Ergebnis des Konzerns ist das anteilige Operative Ergebnis der chinesischen Joint-Venture-Gesellschaften in Höhe von 3,7 (2,6) Milliarden Euro. Diese Unternehmen werden At Equity konsolidiert und schlagen sich deshalb im Finanzergebnis nieder, das im vergangenen Jahr um 6,3 Milliarden auf 14 Milliarden Euro stieg. Die Steigerung des Finanzergebnisses ist im Wesentlichen auf zahlungsunwirksame Effekte in Höhe von 12,3 Milliarden Euro aus der letztmaligen Bewertung der Put-/Call-Rechte bezüglich Porsche zum 31. Juli 2012 sowie aus der Neubewertung der bereits gehaltenen Anteile an Porsche zum Einbringungsstichtag zurückzuführen. Insgesamt legte das Ergebnis vor Steuern des Volkswagen Konzerns im vergangenen Jahr um rund 6,6 Milliarden Euro auf 25,5 Milliarden Euro zu. Nach Steuern fiel ein Ergebnis von 21,9 (15,8) Milliarden Euro an.
Angesichts des fortgesetzten Erfolgskurses schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 25. April 2013 eine Erhöhung der Dividende je Stammaktie auf 3,50 (3,00) Euro und je Vorzugsaktie auf 3,56 (3,06) Euro vor.
Die Kapitalrendite im Konzernbereich Automobile lag im Wesentlichen aufgrund des gestiegenen investierten Vermögens mit 16,6% leicht unter dem Vorjahr (17,7%), jedoch erheblich über dem eigenen Mindestverzinsungsanspruch von 9%. Im Bereich Finanzdienstleistungen sank die Eigenkapitalrendite leicht auf 13,1 (14,0)%. "Es ist unser Ziel, die Ergebnisqualität nachhaltig sicherzustellen. Dazu werden wir darauf achten, die Profitabilität in allen Regionen weiter zu steigern und neue Wachstumsmärkte zu erschließen", sagte Pötsch.
Die Netto-Liquidität des Automobilbereichs lag Ende Dezember 2012 mit 10,6 (Ende 2011: 17,0) Milliarden Euro weiterhin auf einem soliden Niveau. Dies verschafft dem Konzern die nötige finanzielle Stabilität und Flexibilität, um die Strategie 2018 konsequent umzusetzen. Der Rückgang resultiert unter anderem aus der vollständigen Einbringung des Automobilgeschäfts von Porsche, dem Erwerb von Ducati und der Aufstockung der Anteile an der MAN SE. Die Sachinvestitionsquote stieg leicht um 0,4 Prozentpunkte auf 5,9%. Neben den Fertigungsstandorten investierte Volkswagen vor allem in die Erweiterung und ökologische Ausrichtung der Modellpalette sowie die Modularisierung der Fahrzeugkonzepte.
Marken und Geschäftsfelder
Trotz widriger Rahmenbedingungen übertraf der Volkswagen Konzern 2012 die Marktentwicklung und legte in nahezu allen wichtigen Regionen zu. Die Auslieferungen kletterten um 12,2% auf 9,3 Millionen Fahrzeuge. Der weltweite Marktanteil im Pkw-Geschäft stieg so auf 12,8 (12,3)%.
Die Marke Volkswagen Pkw übergab 5,7 Millionen Autos an Kunden, ein Plus von 12,7% gegenüber Vorjahr. Das Operative Ergebnis der Marke lag auch aufgrund von Vorleistungen für den Modularen Querbaukasten sowie Anlaufkosten für den neuen Golf mit 3,6 (3,8) Milliarden Euro 4,1% unter dem Vorjahr.
Für die Marke Audi war 2012 mit 1,5 (1,3) Millionen ausgelieferten Fahrzeugen erneut ein Rekordjahr. Das Operative Ergebnis stieg leicht um 0,6% auf 5,4 (5,3) Milliarden Euro. Die operative Umsatzrendite lag bei 11,0 (12,1)%.
Die Verkäufe von KODA legten um 6,8% auf 939.000 (879.000) Fahrzeuge zu. Das Operative Ergebnis von 712 (743) Millionen Euro lag marktbedingt leicht unter dem Vorjahreswert.
Die Auslieferungen von SEAT sanken 2012 um 8,3% auf 321.000 (350.000) Autos. Das Operative Ergebnis verbesserte sich um 69 Millionen Euro auf 156 Millionen Euro.
Bentley übergab 8.510 (7.003) Fahrzeuge, das sind 21,5% mehr als 2011. Das Operative Ergebnis kletterte auf 100 (8) Millionen Euro.
Der Sportwagenhersteller Porsche verkaufte im Zeitraum der Vollkonsolidierung (ab 01. August 2012) 60.000 Fahrzeuge und erzielte in den 5 Monaten ein Operatives Ergebnis von 946 Millionen Euro.
Volkswagen Nutzfahrzeuge händigte 550.000 (529.000) Einheiten aus (+4,1%). Das Operative Ergebnis sank um 6,1% auf 421 (449) Millionen Euro.
Scania verbuchte einen Auslieferungsrückgang um 15,9% auf 67.000 (80.000) Lastwagen und Busse. Das Operative Ergebnis ging von 1,4 Milliarden Euro auf 930 Millionen Euro zurück. MAN lieferte 134.000 Lkw und Busse aus und erzielte ein Operatives Ergebnis von 808 Millionen Euro.
Die Volkswagen Finanzdienstleistungen erwirtschafteten 2012 ein Operatives Ergebnis von 1,4 (1,2) Milliarden Euro. Weltweit schloss der Bereich 3,8 Millionen neue Finanzierungs-, Leasing- und Service-/Versicherungsverträge ab, das waren 21,0% mehr als im Vorjahr.