Überraschend große Unterschiede beim Geräuschverhalten hat der ADAC in einem aktuellen Test von acht Motorrad-Integralhelmen festgestellt. Während bei den Testsiegern Schuberth S1 und
BMW SportIntegral, beide "besonders empfehlenswert", bei 100 Stundenkilometern ein Schalldruckpegel von 82 db(A) am Ohr gemessen wurde, liegt dieser Wert bei schwächeren Kandidaten über 95 db(A).
Der ADAC weist darauf hin, dass zuviel Lärm nicht nur Hörschäden hervorrufen kann. Bei Geräuschen über 90 db(A) kann durch Ermüdungsprozesse die Konzentration nachlassen. Möglich wurde die Lärmreduzierung bei den Testbesten durch eine Optimierung der Aeroakustik beispielsweise durch dichtere Krägen am Kinnbereich und den seitlichen Flanken. Letzteres erschwert allerdings das Auf- und Absetzen.
Ein erfreuliches Gesamtbild lieferten die Kandidaten in der Kategorie "Unfallschutz". Alle Helme blieben innerhalb der ECE-Norm. Bester war der Shoei XR-1000 vor den beiden Testsiegern. Auch das Ergebnis im Bereich "Sicht" ist mit Ausnahme der nur "bedingt empfehlenswerten" Shark RSX und Suomy Ventura positiv. Im Vergleich zum ADAC-Helmtest 2002 zeigten sich viele Produkte qualitativ deutlich verbessert. Den besten Durchblick bieten derzeit Uvex Boss 4000 mit Supravision-Visier und Nolan N83 Classic Plus mit Pinlock-Visier. In der Kategorie "Handhabung", bestehend aus Bedienung und Komfort, hatten die Testgewinner Schuberth und BMW die Nase vorn. Insgesamt vergaben die Prüfer zweimal die Note "besonders empfehlenswert", viermal "empfehlenswert" und zweimal "bedingt empfehlenswert".
Der ADAC rät, folgende Tipps beim Kauf eines Helmes zu beachten:
- Der Helm muss optimal passen. Er muss fest sitzen ohne zu drücken.
- Visier sollte beschlagfrei und kratzfest sein.
- Bei Testfahrt vor dem Kauf auf Geräusche und Aerodynamik achten.
- Eine helle, leuchtende Farbe erhöht die Sicherheit.
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