Der internationale Automobilzulieferer Continental bestätigt seine zum Halbjahr angehobene Prognose für das Geschäftsjahr 2012 trotz steigender Unsicherheit auf den Absatzmärkten insbesondere in Europa sowie einem sich weltweit verlangsamenden Wirtschaftswachstum. "Wir erwarten auf Basis der ersten 9 Monate unverändert, den Konzernumsatz für das Gesamtjahr 2012 um mehr als 7% auf über 32,5 Milliarden Euro steigern zu können. Außerdem wollen wir wie angekündigt eine EBIT-Marge über dem sehr guten Vorjahresniveau erreichen", sagte Dr. Elmar Degenhart, Vorstandsvorsitzender der Continental, anlässlich der Veröffentlichung der Quartalszahlen in Hannover.
"Nach dem insgesamt erfreulichen Verlauf der ersten 3 Quartale bereitet uns der Start in das 4. Quartal 2012 zwar keine tieferen Sorgenfalten. So dürfte der Konzernumsatz von Oktober bis Dezember nach unserem derzeitigen Kenntnisstand mindestens auf dem Niveau des 3. Quartals dieses Jahres liegen", erklärte Degenhart. "Dennoch merken auch wir, dass der Weg steiniger wird, und wir die Entwicklung der Märkte weiterhin fest im Blick haben müssen. Derzeit profitieren wir deutlich von unserer internationalen Aufstellung und kompensieren die Rückgänge insbesondere in Südeuropa mit Zuwächsen auf dem nordamerikanischen sowie asiatischen Kontinent."
In den ersten 9 Monaten dieses Jahres steigerte Continental seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,1% auf 24,6 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich im gleichen Zeitraum im Vergleich zum Vorjahr um 437 Millionen Euro bzw. 22,8% auf nahezu 2,4 Milliarden Euro. Die Marge betrug 9,6% nach 8,5% im Vorjahreszeitraum. Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT bereinigt) des Konzerns erhöhte sich während der ersten 9 Monate dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr um 434 Millionen Euro bzw. 19,5% auf fast 2,7 Milliarden Euro und entspricht 10,9% des bereinigten Umsatzes nach 9,9% im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Das den Anteilseignern zuzurechnende Konzernergebnis erhöhte sich in den ersten 9 Monaten 2012 um 62,5% auf nahezu 1,5 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Ergebnis pro Aktie von 7,26 Euro nach 4,47 Euro je Aktie im Vorjahr.
In den ersten 3 Quartalen reduzierte Continental seine Netto-Finanzschulden gegenüber dem Vorjahreszeitraum um knapp 500 Millionen Euro auf 6,8 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Jahresende 2011 erhöhten sich diese leicht um 30 Millionen Euro. "Wir bewegen uns weiterhin in die richtige Richtung und planen unverändert, unsere Netto-Verschuldung bis zum Jahresende auf unter 6,5 Milliarden Euro zu senken", erklärte Wolfgang Schäfer, Continental-Finanzvorstand. Er betonte darüber hinaus: "Auch beim Verschuldungsgrad, der Gearing Ratio, verzeichnen wir weitere Fortschritte und verfolgen gleichzeitig konsequent unser Ziel, mittelfristig weniger als 60% zu erreichen." Die Gearing Ratio verbesserte sich Ende September 2012 auf 77,5% nach 103,3% im Vorjahr.
Continental investierte in den ersten 3 Quartalen dieses Jahres 1,3 Milliarden Euro und damit rund 240 Millionen Euro mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. "Der Fokus unserer Investitionen richtet sich derzeit klar auf die Rubber Group: In den ersten 9 Monaten dieses Jahres haben wir 641 Millionen Euro in die Divisionen Reifen und ContiTech investiert, um die Abhängigkeit von der stark saisonal getriebenen Automobilindustrie weiter zu verringern und gleichzeitig unsere Position in den Reifenmärkten insbesondere in den BRIC-Ländern weiter auszubauen", teilte Schäfer mit und wies darauf hin, dass das Investitionsvolumen für das Gesamtjahr insgesamt bei rund 2 Milliarden Euro liegen wird.
Continental baute in den ersten 9 Monaten dieses Jahres weltweit 6.121 Arbeitsplätze auf. Zum Ende des 3. Quartals 2012 beschäftigte der Continental-Konzern 169.909 Mitarbeiter. Maßgeblich dafür waren vor allem die Volumenzuwächse in der Automotive Group und Kapazitätserweiterungen in der Division Reifen.
Der Umsatz in der Automotive Group verbesserte sich nach 9 Monaten auf 14,8 Milliarden Euro, bei einer bereinigten Marge von 7,7% nach 8,0% im Vorjahr. "Dies ist ein stabiles Ergebnis angesichts des Gegenwinds in Europa, den wir hier besonders in unserer Division Powertrain spüren. Wir gehen davon aus, dass das Umfeld in den kommenden Quartalen nicht leichter wird", sagte Degenhart.
Die Rubber Group erzielte einen Umsatz in Höhe von 9,9 Milliarden Euro. Die positive Entwicklung bei den Rohstoffpreisen wirkte sich günstig auf die bereinigte Marge (16,3%) aus. "Entgegen einer schwachen Entwicklung der Winterreifenmärkte zum Saisonstart sind wir zuversichtlich, im laufenden Jahr das Vorjahresniveau in Höhe von rund 20 Millionen verkaufter Winterreifen wieder zu erreichen. Die jüngst veröffentlichten Testberichte haben ein sehr positives Echo für unsere Reifen hervorgerufen und stimmen uns in diese Richtung positiv", erklärte Degenhart.