Andreas Wirth heißt der erste Sieger der neuen Formula
BMW USA. Nach 22 Runden in Lime Rock Park (Connecticut) hatte der deutsche Pilot aus dem Team HBR Motorsport ganze 0,443 Sekunden Vorsprung vor James Hinchcliffe (AIM Autosport). Joey Hand aus dem Team PTG Motorsport wurde Dritter.
Den Anfang des Rennens doMINIerte Pole-Sitter Matt Jaskol. Binnen weniger Runden gelang es dem Fahrer vom Team Autotecnica, eine komfortable Führung herauszufahren. Dahinter lieferten sich Jonathan Summerton (HBR Motorsport), Hinchcliffe, Wirth und Gerardo Bonilla (Jensen Motorsport) Positionskämpfe. In Runde 15 bekam Jaskol technische Probleme und musste das gesamte Feld passieren lassen. Drei Runden später folgte die rennentscheidende Situation: Wirth überholte Hinchcliffe und ließ sich diese Führung anschließend nicht mehr nehmen.
"Ich bin sehr glücklich, mein erstes Rennen in den Vereinigten Staaten gewonnen zu haben", sagte Wirth. "Zu Beginn war es sehr mühsam, aber nach zehn Runden lief das Auto so gut, dass ich Plätze gutmachen konnte." Auch der zweitplatzierte Hinchcliffe war von seinem FB02 begeistert: "Die Formel BMW Autos sind unheimlich gut zu fahren", befand der Kanadier. "Ich hatte ein problemloses Rennen und konnte ein Auto nach dem anderen überholen."
Heimlicher Star des Rennens war aber Joey Hand. Nachdem der US-Amerikaner vom Ende des Feldes aus starten musste, gelang ihm nach einer spektakulären Aufholjagd noch der Sprung aufs Podest. "Ich hatte gehofft, ein Auto pro Runde überholen zu können, und das hat recht gut geklappt", beschrieb Hand sein Rennen. "Ich bin sehr froh, dass man mir die Chance gegeben hat, an dem Projekt mitzuwirken."
Die Rookie-Wertung der besten Neulinge gewann Hinchcliffe vor dem viertplatzierten Jonathan Summerton und Tom Milner (Team PTG Motorsport), der Achter wurde.
Zweiter Sieg für Wirth in Lime Rock Park
Lime Rock Park (USA). Doppelsieg zum Auftakt der Formula BMW USA in Lime Rock Park: Nachdem er bereits das Auftaktrennen am Samstag gewonnen hatte, entschied der Deutsche Andreas Wirth (HBR Motorsport) am Sonntag auch Lauf 2 für sich. Nach 21 Runden lag Wirth 0,502 Sekunden vor Matt Jaskol (Team Autotecnica), der in beiden Rennen von der Poleposition gestartet war. Der US-Amerikaner Brian Frisselle (Atlantic Racing Team) belegte den dritten Platz.
Jaskol verteidigte am Start zunächst den ersten Platz, ehe er in Runde vier von Jonathan Summerton (HBR Motorsport) überholt wurde. In Runde sieben arbeitete sich auch Wirth an Jaskol vorbei. Als sich Summerton in der 13. Runde von der Strecke drehte, übernahm der Deutsche die Führung.
Brian Frisselle hatte sich inzwischen vom siebten Startplatz auf Position drei nach vorn gearbeitet. In der Folge wehrte der Hawaiianer alle Attacken von Joey Hand (Team PTG Motorsport) ab. Hand musste sich am Ende mit Platz vier begnügen - unmittelbar vor dem Kanadier James Hinchcliffe, der die Rookie-Wertung vor Tom Milner (Team PTG Motorsport) und seinem Landsmann Trevor Daley (Atlantic Racing Team) gewann.
"Am Start hatte ich zu stark durchdrehende Räder", erklärte Wirth. "Genau wie am Samstag wurde mein Auto dann aber immer schneller." Jaksol war über seinen zweiten Platz zunächst enttäuscht: "Bei den heutigen Bedingungen hatten wir nicht den nötigen Top-Speed", sagte der US-Amerikaner. "Mit zwei Poles haben wir gezeigt, dass die Pace zum Gewinnen da ist, aber es war einfach nicht unser Wochenende." Frisselle war dagegen mit Rang 3 zufrieden: "Wir hatten nicht viel Zeit zum Testen und das Team musste an diesem Wochenende ziemlich viele Autos betreuen. Vom siebenten Startplatz aus Dritter zu werden, ist sehr gut."
Nach dem Auftaktwochenende der Formula BMW USA führt Wirth mit 40 Punkten die Gesamtwertung vor Hinchcliffe (23) und Hand (22) an. Bei den Rookies belegt Hinchcliffe (40 Punkte) Platz ein vor Milner (27) und Daley (22). Die Saisonläufe drei und vier der Formula BMW USA werden vor großer Kulisse stattfinden: In Montreal, im Rahmen des Formel 1-Grand Prix von Kanada vom 11. bis 13. Juni.
Der hochmoderne Formel BMW, mit dem 15-Jährige in den Automobilrennsport einsteigen können, ist seit der Saison 2002 am Start. Er setzt vor allem bei der Sicherheitstechnik Maßstäbe. Der Monoposto, von einem 140 PS starken BMW Motorradmotor auf bis zu 230 km/h beschleunigt, verfügt über ein Kohlefaser-Chassis, erfüllt die SicherheitsanForderungen der deutlich stärkeren Formel-3-Fahrzeuge und greift Formel-1-Standards auf.
2004 wird die Formel BMW in vier Serien ausgetragen: in Deutschland, dem Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland, Asien und den USA. Die Formel BMW startet weltweit fünf Mal im Rahmen der Formel 1. Zu allen Serien gehören ein vielfältiges Ausbildungs- und Coachingprogramm sowie die erhebliche finanzielle Förderung viel versprechender Talente. In Deutschland erhalten zehn Fahrer ein Stipendium von BMW und ADAC im Wert von 50 000 Euro. Prominentester Absolvent der Talentschmiede ist Ralf Schumacher. Der Pilot des BMW WilliamsF1 Teams debütierte 1992 in der Nachwuchsklasse.
BMW Motorsport Direktor Mario Theissen: "Unsere Talentförderung ist eine intensive Grundausbildung für erfolgreiche Kartfahrer, die in den Formelsport einsteigen möchten. Chancengleichheit durch technisch identische Fahrzeuge und ein sorgfältig formuliertes Reglement sowie maximale Sicherheit haben Priorität."