Peugeot-Werkspilot Harri Rovanperä startet nach seinem dritten Rang bei der Rallye Akropolis hoch motiviert zum siebten Saisonlauf der Rallye-WM in der Türkei. "Die Akropolis war für mich der beste Einsatz seit über einem Jahr", freute sich der Finne, der bei allen Schotter-Rallyes einen
Peugeot 307 WRC pilotiert. "Unser Fahrzeug war in Griechenland absolut zuverlässig. Außerdem konnten wir mit vier Bestzeiten unser hohes Tempo beweisen." Das Ergebnis deutet Rovanperä als gutes Omen für die Rallye Türkei. "Die dortigen Schotterstrecken haben eine ähnliche Charakteristik wie die Prüfungen in Griechenland und auf Zypern", erklärt der
Peugeot-Werkspilot. "Nachdem wir 2003 beim WM-Debüt der Rallye Türkei geführt hatten, aber nach einem Ausritt ausgefallen sind, hoffe ich natürlich dieses Mal auf ein sehr gutes Ergebnis."
Auch Teamkollege Marcus Grönholm schaut der Rallye im Hinterland des Touristenortes Antalya optimistisch entgegen. Der Viertplatzierte der Fahrer-WM hatte in Griechenland zunächst geführt, war am zweiten Tag aber auf Rang vier liegend nach einem Fahrfehler ausgeschieden. "Die Nullrunde war sehr schade", kommentiert der zweimalige Weltmeister. "Doch wir blicken nun nach vorn. Ich habe positive Erinnerungen an die Rallye Türkei, bei der wir 2003 lange geführt hatten." Beide Peugeot-Piloten erwarten auf den 18 Wertungsprüfungen über insgesamt 383 Kilometer jedoch weniger harte Bedingungen als im Vorjahr. "2003 fand der WM-Lauf Ende Februar statt, damals waren die Schotterwege noch von winterlichen Regenfällen ausgewaschen", erklärt Marcus Grönholm. "Im Juni dürften die Strecken etwas besser sein. Dafür ist jedoch mit sehr heißen Temperaturen zu rechnen."
Auch die Erwartungen von Corrado Provera, dem Direktor von Peugeot Sport, sind ambitioniert: "Wir müssen nun bei jeder Rallye möglichst viele Punkte sammeln", Fordert der Italiener.
Corrado Provera: "Harri Rovanperä ist stärker geworden"
In Griechenland war Harri Rovanperä stark. Sind Sie mit der Entscheidung zufrieden, ihn zu Peugeot zurück geholt zu haben?
"Seit der vergangenen Saison ist Rovanperä mental und physisch viel stärker geworden, er geht viel besser mit dem Leistungsdruck um. Ein Grund ist vielleicht, dass er jetzt auch mit Marcus Grönholms Mentaltrainer zusammen arbeitet. Ein Beispiel für Harris neu gewachsene Stärke: Nach Grönholms Ausfall in Griechenland gaben wir ihm freie Fahrt. Er hat reagiert und ist sogleich eine Bestzeit gefahren."
In Griechenland durften nach dem neuen SupeRally-Konzept erstmals ausgefallene Piloten weiterfahren. Was denken Sie darüber?
"Das neue Konzept hat noch viele Schwächen, die erst gelöst werden müssen. Ich glaube, man kompensiert damit im Nachhinein nur die Entscheidung der FIA, in diesem Jahr die Anzahl der Werksfahrer von drei auf zwei zu reduzieren. Man will so ausgefallene Fahrer in den Wettbewerb zurück bringen. Doch ich halte es für eine künstliche Lösung. Als Test ist das neue Konzept sicherlich sinnvoll, doch wir sind gegen die Idee, dreimal volle Punkte für die Tageswertung zu verteilen. Wir hätten lieber drei Werksfahrer wie in der Saison 2003."
Wie beurteilen Sie die Leistungen des Peugeot 307 WRC?
"Das Auto ist sehr gut, wir sind mit der Leistung und Zuverlässigkeit zufrieden. Bei der Rallye Akropolis hätten wir siegen können, allerdings haben dort die Fahrer Fehler gemacht, die uns zurück warfen."
Wie schätzen Sie die WM-Chancen für Peugeot ein?
"Es wird schwierig, den Titel zu erringen. Aber noch sind zehn Rallyes zu fahren. Noch ist nichts gewonnen und nichts verloren."
Peugeot bei der Rallye Türkei
Die Rallye Türkei zählt erst seit 2003 zur Rallye-WM. Bei der Premiere auf den harten Schotterpisten war Peugeot auf Anhieb schnell: Richard Burns errang mit einem 206 WRC Platz zwei. Seine Teamkollegen Marcus Grönholm und Harri Rovanperä führten das Feld an, jedoch fiel Grönholm nach einem Lenkungsdefekt zurück, Rovanperä schied nach einem Ausrutscher mit Aufhängungsdefekt aus.